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- samedi 18 août 2018
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 3 506 m
ÉquateurLaguna Quilotoa0°51’27” S 78°54’14” W
Die Wahl der Qual

Im Vergleich zu unserer letzten Station sagte uns die von Bergen umrundete mittelgroße Stadt von Anfang an deutlich mehr zu. Latacunga empfing uns mit einer Mischung aus Gestank, Dreck, Lärm und von Touris war weit und breit keine Spur zu sehen. So stellten wir in unserem Hostel/Hotel/Motel-Zimmer (O-Ton dessen, was wir zum Taxifahrer gesagt hatten: „Bring uns zum billigsten Ort, den du kennst“) ab und machten uns auf Erkundungstour durch die vollen Straßen, auf denen wir zur Abwechslung mal wieder vom Großteil der Leute aufmerksam gemustert wurden. Das erste Highlight unseres Mini-Ausflugs: Hervorragend leckere Fleischspieße vom Straßengrill für einen Dollar. Mit vollem Magen gingen wir in Richtung eines zentralen Parks, der uns von einem überaus sympathischen spanischen Pärchen empfohlen worden war und machten uns auf die Suche nach einer Bar. In einem andalusischen Innenhof wurden wir fündig, tranken gemütlich 1-2 Bier und unterhielten uns mit den sympathischen MitarbeiterInnen des Lokals.
Im Gegensatz zu Conny, der von den letzten Nächten, die von wenig Schlaf durchzogen waren, noch recht angeschlagen war, hatte ich noch keine Lust, den Nachhauseweg anzutreten und fragte unsere Tischnachbarn nach einer Empfehlung für den Abend und sie rieten uns, zu einem Konzert zu gehen, welches in der Nähe stattfinden sollte. Da ich lange keine Live-Musik mehr gehört hatte und ein wenig Abwechslung zu Reggaetón, Salsa und Bachata auch nicht schaden konnte, schleifte ich Conny zu der uns genannten Bar und als es dort von einem Wartenden hieß, das sei der beste Ort der Stadt, ließ sich selbst der müde Krieger dazu bereitschlagen, die Location zu betreten. Nach circa einer Stunde Warten präsentierte sich uns dann eine Band, die eine durchaus hörbare, laute, schnelle Mischung aus Reggae, Rock und Jazz spielte. Ungefähr ab der Hälfte der Konzerts merkte ich jedoch auch allmählich die Spätfolgen der durchzechten Nächte, sodass wir uns im Halbschlaf durch die letzten Lieder kämpften und direkt nach dem Konzert nach Hause schleppten.
Dass wir uns vorgenommen hatten, den nächsten Tag um 6 Uhr morgens zu starten, machte das Ganze nicht unbedingt leichter, dennoch schafften wir es, das Bett zu verlassen und uns auf die Suche nach Coca-Blättern zu machen, die uns durch den Tag tragen sollten. Statt den gewünschten 5 Portionen wurden es dann leider nur eine, aber es half ja alles nichts und wir setzten uns in den Bus in Richtung der „Laguna Quilotoa“, einem Kratersee, der das Ziel des Tages darstellte. Während ich die Busfahrt als zwei zusätzliche Stunden Schlaf nutzen konnte, war Conny leider eher damit beschäftigt, das Essen des Vortages im Magen zu behalten und so stiegen wir beide nach der Ankunft aus unterschiedlichen Gründen erleichtert aus dem Bus.
Als wir den Berg bestiegen hatten, bot sich uns ein tatsächlich sehr, sehr schöner Ausblick über den großen Kratersee und die umliegende Berglandschaft. Wir liefen den sandigen Weg hinab und verbrachten einige Stunden dösend am Seeufer und ließen uns die Sonne auf Bauch und Gesicht scheinen (rate mal, welche 2 deutschen Kartoffeln die kommenden Tage einen Sonnenbrand hatten).
Auf dem Weg nach oben wollten wir uns eigentlich von einem der zahlreich angebotenen Maultiere nach oben tragen lassen, entschieden uns aber gegen die horrenden Preise von 10 Dollar pro Person und hassten dafür jede einzelne Person umso mehr, die im Schritttempo an uns vorbeiritt und das Laufen dringend nötiger gehabt hätte als wir. Auf dem Rückweg, den wir zunächst trampend zurücklegen wollten, dann jedoch mangels anhalte-freudiger Autofahrer per Taxi und schließlich per Bus bestritten, lernten wir dann noch eine FSJlerin aus Quito kennen, die gemeinsam mit einer Ecuadorianerin ihre letzten Tage im Land reisend verbrachte und viel zu erzählen hatte.
Nun ja, zurück in Latacunga traten wir die direkte Weiterfahrt nach Quito an und ließen die sympathische Stadt hinter uns.
JanEn savoir plus