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  • Day 3

    Queen Victoria and the drunken poet

    January 13 in Australia ⋅ 🌧 19 °C

    Nach dem Höhenflug gings am Samstagnachmittag zum Queen Victoria Market. Grundsätzlich ein Markt wie jeder andere. Die unglaubliche Vielfalt und die farbenfrohen Früchte- und Gemüsestände waren jedoch für uns doch eine neue Erfahrung. Die verschiedenen Gerüche konnten kaum dem passenden Stand zugeordnet werden.
    Teils war man sich auch nicht ganz sicher, ob dies eine Exotische Frucht war, die einem in der Nase lag, oder ob es das Eau de Toilette der Dame vor uns war.
    Spannend wars auf jeden Fall. In Erinnerung ist auch der dicke Eierverkäufer geblieben, der so laut und gleichzeitig undeutlich umher schrie, dass wir auch nach dem vierten Mal noch nicht wussten, was der arme Mann von den vorbeiziehenden Massen wollte. Irgendetwas mit Egg ganz am Anfang verstand man noch, dann wurde es ein Mix aus gackern und grunzen mit etwas Torjubel gemischt.
    Im Foodcorner wurde eine typisch Australische "Bratwurst in bread" angeboten. Was auf den ersten Moment nicht wirklich spannend klingt, entpupte sich als wunderbarer Snack. Die Wurst war total anders, als sich unsere Gaumen gewohnt waren. Meine Chili-Wurst war wirklich scharf, die Chili-Sauce als Topping machte sie auch nicht milder. Das Brot war weder trocken, noch labrig und die Cheddar-Raspeln auf dem Hot-Dog rundeten das ganze ab. Martina gönnte sich die Cheese-Bratwurst mit Hot BBQ Sauce und Onions. Gemäss ihrem Gedächtnisprotokoll war auch diese kombination sehr schmackhaft.
    Nach einem 20 minuten dauernden Verdauungsspaziergang durch die grossen Markthallen musste jetzt noch der Durst gestillt werden. Und wo würde dies besser gehen, als in einem guten alten Pub?
    Zufälligerweise lächelte uns auf der anderen Seite der betrunkene Dichter zu. Das Pub wird von einer Frau geführt und beinahe ausnahmslos jeden Tag live Musik. Das Pub war, wie manche Besucher darin, schon etwas voll. Und doch war die Musik zu gut um weiter zu gehen. Wir bestellten 2 Guinness an der Bar und hörten interessiert dem Irish-Dude zu, der mit seiner Gitarre einen Song nach dem anderen spielte. Viele Besucher um uns herum johlten bei manch einem Song lautstark mit und schaukelten im Takt der Musik. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Iren mit ihrer Pub-Kultur einfach grandios sind. Ein sicherer Hafen an jedem Ort.
    Nach ca. 2h Irish-feeling gingen wir mit dem Tram, welches übrigens im Center von Melbourne für alle gratis ist, wieder langsam in die Nähe unseres Hotels. Als wir am Parlaments-Gebäude vorbeiliefen, hörten wir extrem laut Robbie Williams über Lautsprecher. Die Richtung etwas unklar, also liefen wir zu beginn kreuz und quer. Wo kam nur die Musik her? Mittlerweile war es nicht mehr Robbie, daher waren wir uns jetzt auch ganz sicher, dass es nicht die Musik zur Hochzeitgesellschaft war, die auf den Parlamentstreppen, neben den ca. 25 Free-Palästina-Demonstranten versuchte einige schöne Hochzeitsbilder zu generieren.
    Es war die Rooftop-Bar des Imperial Hotels. Wie die aufmerksamen Leser wissen, sind diese Bars voll unser Ding. Bei gutem Wetter, super Stimmung der Gäste und einige leckere Drinks später, zogen wir weiter. Der Hunger war wieder da.
    Nach kurzer Suche fand Martina ein gut bewertetes Steakhouse. Das Menu war schnell gefunden. Für mich gabs 300g Wagyu, Martina bestellte das 250g Scotish-Steak. Der Rotwein dazu rundete das Erlebnis ab. Vis-a-vis von unserem Tisch fand ich dann noch das überaus lustige Schild betreffend September. Unser Dry January ist hier wohl als Dry July bekannt. Egal, im September ist eh alles wieder vergessen.
    Die Mägen gefüllt mit Speis und Trank musste die letzte bewegung für heute her. Ein gemütlicher Spaziergang entlang des Yarra-Rivers mit beeindruckender Sicht auf die Skyline der Grosstadt.
    Und was wäre ein Abend in Melbourne ohne einen kurzen Abstecher ins Loop Roof...
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