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  • Day 10

    Grandiose Aussicht, wäre da nicht...

    January 20 in New Zealand ⋅ ☁️ 23 °C

    ... der Nebel.
    Aber starten wir am Morgen. Kaum trafen die ersten Sonnenstrahlen unseren Camper, machten wir uns gemütlich auf den Weg zum Ocean Beach Parkplatz in Whangarei Heads. Um 10 Uhr angekommen starteten wir aufgrund der kühlen Temperaturen und des doch etwas mühsamen Windes, mit unseren Regenjacken den Trail.
    Unmittelbar zu Beginn des Weges befand sich eine Schuhputzstation. Ein sehr grosses Problem hier unten ist eine bis jetzt nicht zu stoppende Seuche, ein pilzartiger Krankheitserreger, der die einzigartigen Kauri-Bäume befällt. "Kauri dieback" wird er hier genannt, und ist praktisch auf der ganzen Insel verteilt. Er gelangt über die Wurzeln auf die Bäume. Alter und Grösse sind dem Pilz egal. Einmal befallen ist das Ende des Mammutbaumes sicher. Um die Verbreitung zu stoppen gibt es an vielen Wanderwegen sogenannte Reinigunsstationen. Hier werden die Schuhe gründlich von Erde befreit und desinfiziert.
    Nachdem wir unsere Schuhe gewissenhaft gereinigt, gegenseitig kontrolliert und desinfiziert hatten ging der Weg so richtig los.
    Der Nebel hing so richtig fies um den Gipfel. Nicht gerade motivierend für den Aufstieg, aber das Wetter könnte sich ja jederzeit bessern. Und ausserdem ist hier in Neuseeland ja sowieso der Weg das Ziel. Die von mir so genannte "Hängematten-Spinne" konnte ich zwar noch nie sehen, ihre Netze waren jedoch auf dem gesamten Weg allgegenwärtig. Die Strecke ging, anders als die meisten Wege in der Schweiz, beinahe auf direktem Weg Richtung Gipfel. Selten hatte man Kurven, oft Treppen mit komischen Abständen. Doch die Vegetation war so faszinierend schön, dass Martina und ich den Nebel, dem wir mit steigenden Höhenmetern immer näher kamen, fast nicht mehr wahrgenommen haben. Der Weg wurde immer Abenteuerlicher. Durch schmale Felsspalten schlängelte sich die immer steiler werdende Strecke, die Vegetation wurde immer wilder. Zwischandurch erlaubte der Dschungel um uns herum einen kurzen Blick auf die Insel. Teilweise sogar mit etwas Sicht, wie einzelne Fotos zeigen. Der Höhepunkt war wortwörtlich der Gipfel. Selten so schöner Nebel gesehen. Niiicht. Da man den Gipfel nicht besteigen kann, sieht man diesen immerhin auf dem Foto sehr Prominent auf der linken Seite.
    Schade, aber Natur ist Natur.
    Da der Weg ein Rundweg war, ging es jetzt Richtung Strand runter. Super für uns, so hatten wir doch noch die Chance auf eine tolle Aussicht. Vielleicht verzieht sich der Nebel ja, dachten wir uns.
    Und ja, ein wenig Glück hatten wir. Der Schleier wurde immer durchsichtiger, der Strand tauchte wie aus dem nichts auf. Auch die rostige Radarstation aus dem 2. Weltkrieg war spannend. Allgemein ist auch hier in Neuseeland vieles vom WW2 noch sichtbar.
    Noch etwas weiter unten konnten wir eine Handvoll Pinguine beobachten. Wir konnten bis jetzt leider nicht herausfinden, um welche der drei in Neuseeland beheimateten Arten es sich bei dieser handelt.
    Da wir den natürlichen Raum dieser faszinierenden Tiere respektieren, gingen wir nicht näher. Und vielleicht auch ein bisschen, weil kein wirklicher Wanderweg hin führte.
    Wieder am Parkplatz angekommen machten wir uns auf den Rückweg. Der Rest des Tages war eher unspektakulär. Auf dem Retourweg hielten wir noch beim The Deck Cafe an, um einen Eiskaffee zu geniessen. Später waren wir noch einkaufen und regten uns über den doofen Stellplatz auf, den man jetzt wirklich nicht 2 Nächte buchen hätte müssen. Denn der coole Parkplatz am Strand heute morgen wäre für eine Nacht gratis gewesen, die wunderbare Aussicht inklusive.
    Wäre sicher auch grandios gewesen... aber mit Nebel.
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