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  • Day 12

    Waitangi Treaty Ground

    January 22 in New Zealand ⋅ ☁️ 24 °C

    Bereits früh am Morgen standen wir auf und machten uns auf den Weg zu unserer ersten Station. Die Waitangi Treaty Grounds sind so etwas wie der Geburtsort der neuseeländischen Nation. Hier wurde der Waitangi-Vertrag 1840 unterzeichnet, und die Anlage ist jetzt ein bunter Mix aus dem Treaty House, einem Maori Meeting House und einem ziemlich beeindruckenden Waka (Das ist ein riesiges geschnitztes Kanu welches zum hundertjährigen Jubiläum aus 3 Riesigen Bäumen geschnitzt wurde).
    Wir konnten mit der Führung durch die Zeit reisen, und die Geschichte des Vertrags entdecken. Mit der kulturellen Aufführung und einem Hauch von Natur kann man die Waitangi Treaty Grounds als eine Art "Geschichts-Themenpark" betrachten – nur ohne Achterbahnen, dafür aber mit einer Menge kulturellem Flair. Unser Guide sprach sehr schnell, durch die Nase und mit starkem Akzent. Ich hatte schon grosse Mühe alles zu Verstehen, oft durfte ich für Martina das eint oder andere übersetzen.
    Das wichtigste in Kürze: Der Vertrag wurde einmal in Englisch und einmal in Maori geschrieben. Die beiden Versionen unterscheiden sich im Inhalt teils stark. Ob bewusst oder unbewusst kann heute niemand mehr sagen. Details dazu findet man nach kurzem Googeln.
    Die Aufführung am Ende der Tour fand im Te Whare Runanga statt, dem sogenannten meeting house. Dieses wurde erst am 4. Februar 1940 eröffnet, und ist in Richtung Treaty house (Haus der Briten) ausgerichtet. Gemäss der Grossmutter unseres Guides ist das Gebäude absichtlich so ausgerichtet, dass man die Briten besser im Blick hätte. Offiziell symbolisieren die beiden Gebäude die Partnerschaft zwischen den Maori und der britischen Krone. Die Begrüssungszeremonie fand draussen statt, der Rest im wunderschönen Gebäude. Die Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen mussten weggepackt werden, wie auch die Schuhe ausgezogen, bevor man das ehrwürdige Gebäude betreten darf. Im allgemeinen darf man dies auf der ganzen Insel nur auf Einladung. Oder man bezahlt für eine Führung.
    Danach gabs noch die Möglichkeit das Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Und es gab 2 Museen. Wer mich kennt weiss, dass ich Stunden in solchen Museen verbringen kann. Martina hat in wenigen Minuten bereits alles gesehen, was sie interessiert. Trotzdem verweilten wir noch eine Stunde.
    Nach den vielen Eindrücken gings weiter Richtung Süden. Da wir über die SH1 in den Norden gefahren sind, haben wir nicht so vieles gesehen. Dies wollten wir ändern, indem wir der Ostküste entlang fuhren. In Opua führte mich das Navi über eine Fähre nach Okiato. Anfangs waren wir nicht sicher, ob dies eine gute Idee sei. Wir hatten keine Ahnung ob wir dies auch vorher buchen müssten oder nicht. Also entschieden wir uns dagegen. Wenige Kilometer später kehrte ich wieder, und fuhr trotzdem mit der Fähre. Wir sagten uns, im schlimmsten Fall müssen wir nochmals wenden, aber eine kurze Überfahrt ist bestimmt was tolles. Und so war es auch. Die Fähre legt alle 10 Minuten ab und hat Platz für ca. 30 PKWs. Als wir in der Reihe auf der Fähre standen, P eingelegt und Handbremse angezogen kam eine Dame und wollte den Betrag von 17.- NZ Dollar einziehen. Netterweise bekamen wir von Martinas Vater noch etwas Bargeld, dass ich der Dame freundlich übergab. Sie schaute die 20er Note an, schaute mich verwirrt an, und meinte, dies sei aber eine alte Note. Sie müsse zuerst abklären, ob sie diese annehmen dürfe. Und dafür nahm sie sich Zeit. Die Fähre füllte sich, plötzlich fuhren wir los, die Dame war noch nicht zurückgekehrt. Ok, kein Problem, die Überfahrt dauert 10 Minuten, alles easy. Als ich jedoch die Anlegestelle sah, wurde ich schon etwas nervös. Entweder habe ich jetzt spontan 3 NZ Dollar trinkgeld gegeben, oder ich muss doch noch mit Karte bezahlen. Die ersten Autos fuhren bereits wieder von der Fähre los, als die Dame mit meinem Schein zurückkam und meinte, dass die Note zu alt wäre und höchstens noch bei der Bank getauscht werden könne. Schade, aber ist bei uns ja auch ähnlich mit alten Noten. Mal schauen, wo wir die Noten tauschen können. Gerade als der Wagen vor uns losfährt, bestätigt das Kartenlesegerät meine Zahlung und wir dürfen auch losfahren.
    In Russel gehen wir kurz an den Hafen beim The Duke vorbei. Gemäss unserem Reiseführer beherbergt dieses Hotel das älteste Pub Neuseelands.
    Weiter ging die Fahrt auf einer wenig befahrenen Strasse mit der Bay of Islands auf der linken Seite. Zahlreiche kleine Buchten luden zum Verweilen ein. An deren zweien hielten wir auch an, genossen die Aussicht und holten uns eine Abkühlung für die Füsse.
    Am Abend, nach total 232km und 5.5h Autofahrt, kamen wir erschöpft am Schischka Campground an. Der Camping war zwar nur mit Toilette ausgestattet, Duschen, Küche usw. suchte man vergebens, punktete jedoch mit seiner märchenhaften Umgebung. Die Entengruppe, welche am Abend quer durch den Camping wackelte rundete den zauberhaften Ort ab.
    Zeit fürs Bett, morgen wollen wir den Sonnenaufgang anschauen.
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