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  • Dag 19

    Wasserfälle und der Weg nach Mordor

    29 januari, Nieuw-Zeeland ⋅ ⛅ 12 °C

    Gestern wurde uns vom Shuttle-Betreiber aufgrund des schlechten Wetters abgesagt. Ich stellte den Wecker wieder auf 05:00 Uhr, da ich mir selbst ein Bild der Situation machen wollte. Plan B wäre die fahrt zum Parkplatz gewesen, dort wird auch direkt ein Shuttle angeboten, welches eher fährt. Der Blick in die Wetterapp bestätigt: Heute wird es definitiv nichts. Ab ca. 1500 M.ü.M. bläst der Wind mit 40km/h, Böhen mit bis zu 100km/h sind möglich, ab 12 Uhr stärker. In tieferen lagen ist das Wetter durchaus für Wanderungen gut, zumindest die Temperaturen passen.
    Wir blieben liegen und standen erst gegen 9 Uhr auf. Zum Frühstück gab es Kaffee, die ersten geschmierten Brötchen, welche eigentlich fürs Crossing gedacht waren. Die andere hälfte der Brötchen packten wir in die Rucksäcke und los ging es. Erste Station, DOC Visitor Center. Dort kann man sich Informieren und Tipps für alle Wanderungen im Park holen. Die nette Dame bestätigt, heute unmöglich, morgen noch schlimmer, am Mittwoch sehe es gut aus. Sie empfahl uns die Wanderung zu den Taranaki Falls, und wenn der Wind es zulassen würde, noch etwas weiter, jedoch nicht allzu hoch. Auf keinen Fall sollen wir aufs Plateau, am Nachmittag sei es zu gefährlich. Wir hörten auf die kompetente Frau und liefen los in die Richtung des Wasserfalls.
    Bereits zu Begin des Weges merkten wir, dass der Track sehr einfach ist, und wir definitiv Overdressed waren. Kaum jemand hatte einen Rucksack dabei, Wanderhosen und Hardshell-Jacken wurden auch selten gesichtet. Egal, lieber etwas zu viel dabei, als dann später umkehren zu müssen.
    Nach ca. 3/4h mussten wir uns entscheiden, ob wir noch weiter Richtung Plateau gehen, oder den Rundweg zu den Wasserfällen bestreiten. Wir entschieden uns aufgrund unserer guten Kleidung, und des noch nicht allzu starken Windes für ersteres.
    Die Wolken am Himmel liessen malerische Bilder zu, und obwohl der Wind, wie vorhergesagt, gegen Mittag immer stärker wurde, konnte man die Strecke sehr gut bewältigen. Dies lag wohl auch an den sehr gut präparierten Wegen.
    Ab der Gabelung kamen uns auch einige gut ausgerüstete Wanderer entgegen, ein Zeichen dafür, dass es doch viele vernünftige Leute unterwegs gab. Als wir auf ca. 1400 M.ü.M. waren blies der Wind dann doch etwas sehr heftig. Wir kehrten um und liefen Richtung Wasserfall. Auf dem Weg dorthin kam uns eine Gruppe mit Badetüchern und Flip-Flops entgegen. Wir waren also wieder auf dem gemütlichen Pfad angelangt. Martina und ich rechneten bereits mit einer grossen Masse an Menschen, die sich um den Wasserfall zwängen, eine riesen Schlange um das beste Foto zu machen. Doch der Wind war wohl auf unserer Seite. Zu kalt um zu baden, der Himmel wahrscheinlich nicht mehr Insta-tauglich. Eigentlich war uns der Grund egal, fakt ist, wir hatten den Wasserfall ganz für uns alleine. Keine Menschenseele weit und breit. Die Bilder können einen nur erahnen lassen, wie unglaublich mystisch die Stimmung war. Wir verweilten eine knappe halbe Stunde am Wasserfall und setzten unsere Reise fort Richtung Campingplatz.
    Das am Vorabend geschmierte Avocado-Salami-Käse-Brötchen assen wir auf Windgeschützten Picknick-Tischen, welche in der nähe des Visitor-Centers lagen.
    Da wir nur für zwei Nächte gebucht hatten, mussten wir am nächsten Tag wieder abreisen. Wir hatten jedoch auch kaum mehr essen, und gingen deshalb mit dem Camper noch einkaufen. Ja, mit dem Camper, denn im Nationalpark selbst gibt es kaum Möglichkeiten Lebensmittel zu kaufen. Unterwegs konnten wir noch die Sicht auf die Vulkanische Bergkette geniessen.
    Beim Zurückweg wollte ich unbedingt nachschauen, was sich am Ende der Strasse neben unserem Campingplatz befand. Diverse Kurven später entdeckten wir ein Skigebiet! Schnee sahen wir definitiv keinen, dafür 2 Pistenbullys, eine Gondelbahn und diverse Schneekanonen. Ein sehr surreales Bild.
    Wenige Meter von der Strasse entfernt wurden angeblich die Szenen von Herr der Ringe gefilmt, in welchen Frodo und Sam in Mordor zum Schicksalsberg laufen. Nichts als schwarzes Vulkangestein weit und breit.
    Die Fahrt nach unten können wir geniessen, kaum ein Auto unterwegs. Der Schicksalsberg versteckt sich zwar ständig in den Wolken, schön ist die Aussicht aber trotzdem.
    Bald, lieber Berg, bald werden wir bei dir zu Gast sein.
    Da wir am Dienstag einiges in Taupo erleben möchten und früh aufstehen wollen, geht der Abend für uns sehr früh zu Ende. Viele Eindrücke erlebt, welche uns immer glustiger auf das Alpine Crossing machen.
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