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  • Day 45

    Kiwi, Horror und Beer Tasting

    February 24 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach gestrigem Abend und dem bevorstehenden strengen Sonntag, wollten wir den regnerischen Samstag ruhig angehen. Das Wetter spielte heute nicht mehr ganz so mit. Da wir dies aber wussten, haben wir unser Programm dementsprechend mehrheitlich indoor geplant.

    Wir starteten den Morgen mit einem Besuch im Kiwi Park. Bis anhin hatten wir nie einen Kiwi lebendig gesehen, minimum einmal müssen wir das Nationaltier von Neuseeland doch sehen. Wir wollten gleich um 9 Uhr dort sein, damit wir um 10.00 Uhr den Kiwi Entcounter nicht verpassen. Bis jetzt sind wir noch vom Regen verschont geblieben. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichten wir den Kiwi Park. Wir hatten die Tickets bereits vorab gekauft. Bei der Kasse erhielten wir 2 Jettons für den Kiwi Entcounter. Ein Deutscher Audio-Guide verhalf uns auf der ganzen Tour, um weitere Informationen zu den einzelnen bezifferten Stationen zu erhalten. Die verschieden Stationen beinhalteten Erklärungen zu der Flora und Fauna dieses Parks. Auch die Entstehung vor 60 Jahren wurde erzählt. Wir sahen diverse einheimische Vögel, Pflanzen und Bäume. Bei den Keas durfte man sogar ins Gehege rein. Viel mehr als ihnen beim Putzen zuzuschauen konnten wir aber nicht machen. Um kurz vor 10 Uhr standen wir vor dem Kiwi Haus. Eine Tierpflegerin nahm uns die Jettons ab und gab uns die Anweisung in das Haus einzutreten, dies aber möglichst leise zu tun. Hier galt absolutes Licht- und Fotografierverbot. Es würde die Tiere verstören. Das Kiwi Haus war beinahe stockdunkel. Unsere Augen mussten sich zuerst an das schwache Licht, was einem Mondlicht ähnlich kam, gewöhnen. Leise traten wir ein und schauten uns um. In jeder Ecke des kleinen Hauses war eine Scheibenfront angerichtet. Innerhalb dieser Scheibenfront waren kleine Gebüsche und Äste zu sehen. Der Boden der Gehege kamen einem Waldboden sehr nahe. Angestrengt schauten wir in das Glasgehege rein. Da!! Da hinten war was! Etwas bewegt sich inmitten des Unterholzes. Umso länger man sich in der Dunkelheit bewegt, desto besser passten sich unsere Augen an und man konnte jetzt nicht nur Silhouetten der Äste sehen, sondern sah sie klar vor sich. Und auch endlich den ersten Kiwi. Wie wild pickte er mit seinem langen Schnabel immer wieder in den Boden und suchte nach Fressen. Er bewegte sich äusserst flink hin und her, hüpfte über die Äste und suchte nach fressbarem. Wir durften eine Weile den Kiwis zuschauen. Nach kurzem Staunen hörten wir plötzlich eine Stimme. Ein Tierpfleger stand mitten im Raum und erzählte uns die Geschichte des Kiwi Hauses, warum sie das machen, wofür sie dies Nutzen und was mit den Kiwis geschah und noch passieren wird. Dannach erzählte er uns allgemeines über die Kiwis. Im Anschluss beantwortete er diverse Fragen.

    Kurz und knapp: Kiwis sind nachtaktive Vögel. Damit wir Besucher sie sehen können, stellen sie im Kiwi Haus die Tagesezeiten um, das heisst sie stellen das Licht am Abend heller. Für die Kiwis wird nun Tag und sie gehen schlafen. Am Morgen wird es dunkler, also für sie Nacht und sie erscheinen. Um im Stand das Gleichgewicht zu halten, stützen Kiwis sich oft auf ihren Schnabel. Kiwis können nicht besonders gut sehen, dafür aber umso besser hören und – eine Besonderheit unter Vögeln – sehr gut riechen. Die Nasenöffnungen liegen an der Spitze und nicht wie bei den meisten Vögeln an der Basis des Schnabels. Daher stecken Kiwi ihren Schnabel in die Erde. Die Kiwieier sind im Verhältnis zur Körpergrösse die grössten Eier der Vogelwelt. Sie können bis zu 30% des Körpergewichts wiegen. Als Vergleich: bei uns Menschen wäre das ein Baby mit 20kg. Das Kiwi Haus päppelt schwache oder verletzte Kiwi wieder auf und setzt sie dann in die Wildnis aus. Die Kiwis sind eine bedrohte Tierart, daher ist es umso wichtiger ihre Art zu schützen.
    Nach dem Kiwihaus liefen wir noch etwas durch den Park und landeten um halb 12 bei der Conservation Show. Hier wurde uns eine Tier Show vom feinsten geboten. Über das Publikum fliegende Vögel, nah gezeigte Tuatara (250 Mio. Jahr altes Reptil, welches ein direkter Nachkommen der Dinosaurier ist und man weiss bis heute nicht, wie alt sie werden), lebendiges! Possum oder Ratten. Inzwischen fing es an zu regnen.

    Nach dem Besuch der Show legten wir noch kurz einen Kaffeestop ein und durften leckeren einheimischen Honig degustieren. Dabei liessen wir uns die Story des wertvollen Manuka-Honigs erklären. Gekauft hatten wir aber keinen. Die Zeit rast. Bald war Mittagszeit, um halb 2 stand schon der nächste Programmpunkt auf dem Plan. Wir suchten in der Stadt etwas Schutz vor dem Regen und ein gemütlicher Platz zum Essen. Ein heimeliges Pub, das Pog Mahones war genau das richtige. Wir bestellten uns Caesar Salat und Guinness Beef-Pie. Die Mittagspause war eher kurz, schon nach 45 Minuten verliessen wir das Pub und bereiteten uns psychisch auf das nächste Spektakel vor.

    Pünktlich um halb 2 nachmittags betraten wir die Fear Factory, eine Art Geisterbahn. Aber! Mit echten Schauspieler. Ich wollte das unbedingt erleben, Remo auch. Ich meine, Ed Sheeran hat es gemäss Fotos auch gemacht😏. Wie mussten eine Treppe hoch zum Empfang laufen. Die Empfangsdame sah aus, als käme sie direkt von einem Horror-Streifen. In ihren Augen sahen aus, wie jene einer Schlange, an ihrem Mundwinkel lief ‘Blut’ hinunter. Mit ihrem spanischen Akzent begrüsste sie uns und gab uns die Instrunktion zur kommenden Attraktion. Vor uns war ein anderes Paar. Nachdem sie von uns Grussel-Fotos geschossen hat (die, die auch Ed Sheeran machte, gemäss Prospekt der Fear Factory) mussten wir vor der Tür auf das grüne Licht warten. Alle elektronische Geräte mussten wir vorab abgeben. Als wir auf das grüne Zeichen wartete, platzten plötzlich 3 andere Gästen aus einer Tür. Nein, sie kamen vielmehr schreiend und rennend aus der Tür, einer hielt die Hand an die Brust, allen war die Angst ins Gesicht gezeichnet. Ok, in dem Moment belächelte ich die 3 Besucher noch. Ich, die Horror Filme schaut, True Crime Podcast hört und am liebsten eine Hexe wäre. Mich kann so schnell nichts schockieren - dachte ich… das Licht wechselt auf Grün, Remo ging voraus. Ich, dicht hinter ihm, musste ihn nach Anweisung den ganzen Weg halten, er den Weg weisen. Es war, bis auf ein paar Blitzlichter, stockdunkel in dieser Geisterbahn. Bereits nach 2 Meter der erste Schock. Ein Grusel-Gesicht vor ihm aufblitzend. Remo erschrack, ich hinter ihm, mit geschlossenen Augen, ebenfalls. In den folgenden 10 Minuten ging es so weiter. Remo musste den Weg irgendwie finden. Dabei wurde er von lauten Geräuschen, plötzlich erscheinenden Gestalten, und eckligen Durchgängen erschreckt und bei all dem Horror musste er noch den Weg aus dem Labyrinth finden. Ich, hinter ihm, konnte mit geduckter Haltung und geschlossenen Augen den Weg hinter mich bringen. Der letzte Part war der schlimmste. Wir wurden von einer lauten bös lachenden Gestalt verfolgt. Wir rannten schreiend dem Ausgang entgegen! Wie die Gruppe, die wir gesehen hatten. Alle schauten uns beim Eingang schockiert an. Denken sie wohl gleich, wie ich am Anfang? ;) Muahaha.

    Der Schock musste zuerst verdaut werden. Wir hatten noch knapp eine Stunde Zeit bis wir zum nächsten Treffpunkt gingen. Wie nutzten die Zeit um kurz in Kleiderläden zu gehen und unsere Fragen zu den gebuchten Programmpunkten am kommenden Tag in den Buchungscenter zu beantworten.

    Um 15.00 Uhr standen wir am vereinbarten Treffpunkt. Los geht die Beer Tasting Tour! Ein silberner Van fuhr vor, eine junge blonde Frau stieg aus und fragten nach unseren Namen. Nach ihrer Bestätigung durften wir einsteigen. Wir und 9 andere junge Leute sassen am Schluss im Van und fuhren noch etwas ruhig und verhalten zur ersten Station. Unser Guide, Do, aus Holland lockerte die Stimmung mit diverse Fragen an uns auf. Im Bus sassen 6 Frauen und 5 Herren, alle zwischen 20 und 36 Jahre aus Australien, England, Usa und der Schweiz. 3 von denen hatten am Morgen den höchsten Bungee Sprung Neuseelands absolviert! Ich war beeindruckt! Das erste Tasting war in Gibbston. Ein Ort unweit ausserhalb von Queenstown. Hier konnte man Wein oder Bier probieren. Das Bier war super, gar so gut, dass Remo und ich 4 Dosen vom Ginger Beer kauften. Auch die anderen kamen auf ihren Geschmack und kauften ein. Weiter ging es zur nächsten Station. Eher bekannt für seine Weine. Die Stimmung wurde lockerer, man sprach im Bus miteinander. Auf dem Weg dahin wurden die vorhin gekauften Biere bereits getrunken. Nach der 2. Degu dauerte die Fahrt etwas länger, die Stimmung immer besser. Beim 3. Tasting Ort waren wir in einer Art Garage. Ein DJ sorgte für guten Sound, wir für lautes gejole. Inzwischen waren wir alle in einer Konversation mit den Sitznachbaren vertieft, tranken und lachten. Ein perfekter Samstagnachmittag. Die Sonne scheinte wieder, die Musik stimmte, die Leute waren gut drauf, das Bier war super. Kurz nach 19.00 Uhr fuhren wir zurück nach Queenstown. Es waren lediglich 3 Minuten fahrt. Das hinterte uns nicht lautstak ABBA mit dem Radio mitzusingen. Do lud uns aus, wünschte uns einen schönen Abend. Wir verabschiedeten uns vorübergehend von der Gruppe, da wir zum Abendessen reserviert hatten.

    Um halb 8 trafen wir im Fogo, einem brasilianischen Restaurant ein. Nach so viel flüssiger Nahrung musste mal wieder etwas Festes in den Magen. Remo bestellte das all you can it, ich die Mini Version von seinem. Das Fleisch war herrvorragend. Ich bekam einen Teller mit diversen Fleischstücke, Saucen und Beilagen drauf. Remo konnte so viel essen, wie er wollte. Im Restaursnt liefen die Bedienungen mit diversen Spiessen und Teller herum. Drehte Remo den erhaltenen Badge auf grün, konnten sie ihm Fleisch bringen, drehte er ihn auf rot, signalisierte er eine Pause. Da ich das eine oder andere nicht auf dem Teller hatte, durfte ich von ihm ein Stück probieren. Nach dem Essen trafen wir einen Teil der Beer Tasting Gruppe nochmals in der Stadt auf ein Bier und liessen den Samstag ausklingen. Zu spät wurde es aber nicht, denn am Sonntag steht ein grosser und wahnsinnig aufregender Tag vor uns!
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