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  • Day 48

    Pässe, Flüsse und Gold

    February 27 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C

    Um etwa 8 Uhr standen wir auf und frühstückten gemütlich auf dem Campingplatz. Das heutige Reiseziel war nur 66km, also ungefähr eine Stunde, von Glenorchy entfernt. Doch das eigentliche Ziel war der Weg dahin. Heute hatten wir wieder Mal totales Wetterglück. Die Autofahrt am Lake Wakatipu entlang war ein Traum! Das klare Wasser, die hohen Berge, einfach unbeschreiblich. Natürlich hielten wir wieder. Ganz alleine waren wir am Ufer, einzig ein Anhänger mit Kajaks stand nebenan. Doch wir waren nicht alleine. Für ungefähr 15 Sandflys waren wir das Frühstück. Ich hatte mich nach der schlechten Erfahrung beim Wasserfall immer gut eingesprayt, mittlerweile mit einem organischen lokalen Produkt, Martina leider nicht. Nach wenigen Minuten vertrieben uns die Sandflys vom Strand. Kein Problem, es gab noch viele tolle andere Stopps, wie unsere Bilder zeigen.
    Einer davon war auf der alten Shotover Bridge. Heute nicht mehr für Autos zugänglich, ist die Aussicht auf den gleichnamigen Fluss grandios. Ein paar Tage zuvor flitzten wir hier noch mit dem Jetboat durch, jetzt wirkte der Fluss zurückhaltend und ruhig.
    Den nächsten Stopp legten wir auf Neuseelands höchstgelegener befestigter Strasse ein. Der Crown Range Road. Seit gerade mal 24 Jahren ist die Strasse versiegelt. Vorher wars ein breiter Kiesweg. Endlich ein Pass, der unseren Passstrassen ähnelt. Vergleichbar mit der Gotthardstrecke zwischen Göschenen und Andermatt, schlängelte sich die schmale Strasse von Arrow Junction aus in Richtung Wanaka, wobei sie ab Passhöhe eher gerade weiter verläuft. Mir egal, nach Wanaka wollten wir eh nicht, daher hatten wir den Spassteil zweimal. Auf knapp 1100 M.ü.M. erreicht man bereits den höchsten Punkt. Natürlich wanderten wir noch etwas den Gipfel hoch, auf 1300 kehrten wir jedoch wieder, da der Weg keine Aussicht mehr bot, und kaum mehr an Höhe gewann.
    Zurück zum Van, die Kurven wieder runter, natürlich mit einigen Stopps, Richtung Arrowtown. Die Sicht ins Goldgräbertal war überwältigend. Schliesslich kannten wir vom Heliflug die Sicht von oben bereits.
    In Arrowtown angekommen, checkten wir ein und gingen ins Dorf. Und bäm, waren wir hundert Jahre in der Vergangenheit. Die Buckingham Street war wie aus einem alten Westernfilm. Einfach mit vielen Autos und Touristen. Aber die Gebäude! Der Hammer! Wenige Gehminuten vom Dorfzentrum entfernt befindet sich der Arrow River. Dieser war Teil einer Szene bei Herr der Ringe. Da sich der Fluss in den letzten 20 Jahren an einigen Stellen verschoben hat, und es auch zu einigen Erdrutschen kam, konnte ich diesmal den exakten Ort nicht ausfindig machen. Die Landschaft war aber auch so toll.
    Zurück im Dorf, liefen wir am Chinese Settlement vorbei. Hier wurden die vielen Goldgräber aus China gewürdigt. Man konnte alte Hütten besichtigen und erfuhr einiges über deren Geschichte. Spannend, was während des Goldrushs alles los war.
    Im August 1862 fand Jack Tewa, auch bekannt als Maori Tewa, Gold in der Nähe von Arrowtown. Er selbst war nicht interessiert, sein Wort legte jedoch den Grundstein für den folgenden Goldrush.
    Mit dem Fahrrad könnte man viele alte Minen besichtigen, dafür fehlte uns leider die Zeit. Wenn wir wieder einmal nach Neuseeland kommen würden, würden wir definitiv einige Strecken mit dem Fahrrad fahren.
    Am Abend gabs gutes lokales Fleisch mit leckerem Bier aus der Hauseigenen Brauerei.
    Was für ein toller gemütlicher Tag, und doch wieder so viel entdeckt und erlebt.
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