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  • Day 49

    Vom Goldrausch zum Bierrausch

    February 28 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

    Ich wollte unbedingt die historische Brücke des Bungy Jumpen anschauen gehen. Diese lag auch am heutigen Tag auf dem Weg nach Dunedin. Fun fact: bis zum Treffen der beiden Kalifornier auf dem Camping in Te Anau wussten wir nicht, wie man Dunedin richtig ausspricht. Aus userem ‘Dandin’ wurde es ‘Dnaidn’. Kurz nach 8 Uhr fuhren wir vom Camping in Arrowtown los. Ich, mit frischem Kaffee beladen, freute mich aufs Zuschauen von waghalsigen Sprüngen von der Kawarau Gorge Suspension Bridge. Die Kawarau Gorge Suspension Bridge überspannt den Kawarau River (auf dem fuhren wir u.a mit dem Jetboat). Alle, die an den Rand der Brücke schlurfen, sind in der Welt des Bungy angekommen. Dies ist das Original. Das Bungy Center wurde 1988 unter dem Namen "World Home of Bungy" eröffnet. Eingebettet in eine Felswand mit Blick auf den atemberaubenden Kawarau River, ist allein die Aussicht schon ein Erlebnis für sich. Dieser 43 Meter hohe Bungy-Sprung, in dem der erste und berühmteste Sprung der Welt stattfand, ist immer noch die beliebteste Bungy-Anlage, die jedes Jahr Tausende von Nervenkitzel-Suchenden anzieht. Vielleicht auch, weil sie nicht ganz so hoch ist. Wir belassen es heute aber beim Zuschauen, obwohl es Remo schon sehr reitzte. Im Nachhinein hätten wir vermutlich beim Nevis (höchster Sprung Neuseelands) den Bungy Swing gemacht. Aber so bleibt uns ein Nervenkitzel beim nächsten Besuch. In diesem Center sind selbst die Toiletten Beschriftungem dem Bungy Sprung näher als mir. Nach kurzem Zuschauen 2er Sprünge, fuhren wir weiter zu unsrem Frühstücksstopp. Wir legten diesen unweit eines vergangenen Halts ein, nur dieses mal auf der anderen Seite des Flusses, nämlich in Cromwell. Cromwell ist die Stadt, die wegen des Dames teilweise überflutet wurde. In Gesellschaft von ein paar Enten assen wir unsere Mahlzeit.

    Wir fuhren weiter durch den Kawarau Gorge, neben uns den Kawarau River - ein fantastisches Bild! Unnatürlich schön. Die Landschaft wechselte von weiten braunen Flächen über impossante Schluchten zu malerischen Flussstrassen. Neuseeland ist immer wieder für eine Überraschung gut. Und wenn die Landschaft eher karg wirkt, ist sie auf ihrer Art und Weise schön. Vor Dunedin passierten wir das Historisches Dorf Ophir am Rande. Dieses hatte einen Wegweiser zu einer alten Brücke. Natürlich fuhren wir zur Brücke und sie ist wirklich sehr impossant und schön. In Neuseeland wird vieles so erhalten, wie es ursprünglich gebaut wurde, selbst die Tragkraft und der Halt wird meist so gelassen. Und sonst findet man daneben die alten, nicht mehr verwendeten Brücken

    Nach gut 2 weiteren Fahrstunden erreichten wir Dunedin. Eine Grosstadt im südosten der Südinsel. Dunedin hat einen gemischten Touch aus San Francisco und Schottland. Die eher hügelige Strassen erinnern an die kalifornische Stadt, die vielen Brauereien und alten Bauten an Schottland. In Dunedin planten wir, trotz der grösse der Stadt, nur eine Nacht. Wir sind beide keine grossen Stadtmenschen und wollen mehr von Neuseelands Natur sehen.

    Fact: seit dem starken Erdbeben 2011, welches grosse teile von Christchurch verschüttet hat, ist Dunedin der Hauptaustragungsort der All Blacks Rugby-Spiele und diverse grosse Konzerte. Dies aber nur, weil Christchurch das neue Stadion noch nicht fertig gebaut hat und Dunedin sein altes renovieren musste.

    Wir parkten auf einem simplen Parkplatz unweit des Zentrums Dunedin und direkt neben dem Bahnhof. Die beiden Campingplätze sind hier ausserhalb und nur für eine Nacht lohnten sich diese nicht. Auf dem grossen Parkplatz mussten wir lediglich 8$ für die ganze Nacht bezahlen. Der Parkplatz war mit WC, Mülleimern und Lavabo ausgestatte, mehr brauchte es für eine Nacht nicht. Als wir kurz vor 4 ankamen, waren wir doch etwas in Eile. Um 16.00 Uhr haben wir eine Bierbrauereibesichtigung mit Beer Tasting bei der Speight’s Brauerei gebucht. Nach kurzer WC Pause und einem Stück Pizza aus dem Supermarkt machten wir uns schnell auf den Weg zur Brauerei. Gerade als wir ankamen startete die Tour. Puuuh, Glück gehabt.

    Zu unserer Überraschung waren Remo und ich mit Abstand die jüngsten Teilnehmen. Die anderen ca. 15 Personen waren alle gehobeneres Alter, etwa so gegen 70 (sorry Mami und Papi). Also genau Gegeteilig zum Beertasting in Queenstown. Die Tour begann im obersten Stock und führte durch die alte Brauerei, die noch bis 2013 in Betrieb war. Uns wurde zuerst die Geschichte von den 3 Gründern erzählt. Speight’s Bier hatte noch in seiner sehr jungen Entstehung (1887) bereits internationale Auszeichnungen geholt (1891). Das zeigt den guten Biergeschmack der Neuseeländer. Einen Stock weiter unten wurden uns die damaligen Wassertanks gezeigt. Der Boden dieses Stockes war im selben Stil mit Platten ausgelegt wie der Bahnhof von Dunedin. Dies weil die Frau des Gründers den Bahnhof so mochte. Noch einen Stock tiefer sah man die alten Mühlen, die Büros der Chefs und alte Bilder. Unsere Guidin hatte dies mit so viel Freude und Details erzählt, dass man sich den Brauvorhergang genau vorstellen konnte. Nach 45 Minuten wurde uns kurz der neue Brauraum gezeigt, danach war die Führung vorbei und wir durften in den Tasting Raum. Hier konnten wir zuerst das klassische Speight’s Bier degustieren. Die weiteren ca. 8 Biere konnten danach nach Lust und Laune ausprobiert werden. Ich führte mir 2 weitere, Remo 4 weitere zum Genuss. Gutes Bier! Leider nicht bei uns erhältlich. Warum? Die Verschiffung wäre zu teuer resp. das Bier wäre dann zu Hochpreisig. Somit bleibt uns nichts andere übrig, als das nationale Bier hier unten zu trinken. Während der Degustation entschieden wir uns im hauseigenen Restaurant auch gleich zu Essen. Wir fragten nach einem Tisch und konnten um 19.30 Uhr einen haben. Uns blieben daher noch 2h Dunedin etwas anzuschauen.

    Doch was wollen wir hier anschauen? Ich schaute in userem Reiseführer die vorgegebene Stadtroute nach und Remo hatte noch einen Karte mit den Standorten diverser Wandmalereien. Wir kombinierten die beiden Routen und konnten so die Stadt entdecken. Um kurz vor halb 8 trafen wir beim Restaurant ein und genossen ein herrliches Abendessen in Begleitung von gutem Speights’s Bier. Der Nachtisch war aber fast das Beste. Warmer Schokokuchen mit Schokosauce, Vanilleeis und Schlagrahm…. Mhhh…. Auf unserem Heimweg kamen wir wieder am Bahnhof vorbei. Das Bahnhofsgebäude ist bei Nacht noch schöner. Nach weiteren 2 Minuten zu Fuss waren wir wieder beim Van. Morgen wirds steil!
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