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  • Day 50

    Achtung Pinguine!

    February 29 in New Zealand ⋅ 🌬 15 °C

    Der Parkplatz neben dem Bahnhof in Dunedin war für eine Nacht ok, die lauten Güterzüge die ganze Nacht durch machten es aber etwas schwierig mit dem tiefen Schlaf. Um kurz vor 8 setzten wir unsere Reise fort. Dunedin ganz verlassen wollten wir noch nicht. In den kommenden 3 Tage hatten wir kein grosses Programm, daher nahmen wir die vorhandene Zeit für einmal etwas gelassener, nicht so wie in den vergangenen Tagen. Unser erster Stopp war etwas ausserhalb, südlich von Dunedin beim Tunnel Beach. Wir parkten auf dem vorhandenen Parkplatz und spazierten den 1km langen Weg hinunter zum Strand. Vor dem Strand mussten wir einen Tunnel durchqueren. Der war ziemlich eng und klein. Unten angekommen erreichten wir einen wunderschönen und einsamen Strand. Das Wasser reichte noch nicht ganz so weit in die Bucht hinein, so konnten wir mit aktobatischen Sprüngen um die Felswand herum den anderen Teil der Bucht auch anschauen (wir hätten auch einfach unsere Schuhe ausziehen können und im Wasser um den Fels laufen, wollten wir aber nicht). Dieser Teil der Bucht zeigte die mächtigen Felswände. Unglaublich was das Wasser und die Natur bilden.

    Das Wetter war herrlich. Wir fuhren weiter an den äusseren Zipfelteil dieser Halbinsel, südlich von Dunedin, bis nach Portobello Bay. Das Wetter wurde auf uneerer Fahrt immer düsterer und windiger. Hier hielten wir kurz in einem Café und frühstückten. Unsere Fahrt ging danach noch weiter bis an den äusseren Zipfel. Hier findet man das Royal Albatross Center, wo man eine geführte Tour zu den Pinguine und/oder Albatrosse machen könnte. Wir beliessen es aber beim Besuch des kleinen Museums und einem 2. Kaffeestopp. Gegen Mittag fuhren wir wieder zurück in die Stadt Dunedin. Das Wetter wurde schlagartig besser, gar wunderschön. Beim Eintreffen an unserem Lunchstopp war keine Wolke mehr zu sehen. Das Mittagessen nahmen wir in der anderen einheimischen Brauerei entgegen, in der Emerson’s Brewery. Dieses mal aber ohne Bier und Tasting.

    Gestärkt fuhren wir nun zum letzten geplanten Stopp in Dunedin. Die steilste Strasse der Welt soll hier in der Stadt zu finden sein. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und fuhren auf dem Weg nach Oamaru an dieser Strasse vorbei. Dort angekommen parkten wir unterhalb der Strasse. Ein paar weitere Schaulustige und eine Schulklasse waren ebenfalls daran interessiert diese zu besteigen. Im unteren Teil der Strasse konnte man sich sogar ein Zertifikat für die ‘Besteigung’ aushändigen lassen. Ohne Schwung setzten wir den ersten Fuss auf den steilen Pfad. Anfangs noch auf der Strasse, dann der Wechsel auf die Treppe neben der Strasse, was aber halb so cool war, daher wieder zurück auf die Strasse. 35% Steigung sind schon noch steil….die knappen 200 Meter meisterten wir mit bravour! Unterwegs machten wir lustige Fotos mit anderen Winkeln oder manchmal auch auf allen 4en. Im oberen Bereich sitzt ein Mann auf einer Bank und verkauft kleine Infozeitungen, daneben war ein Schild, dass es doch tatsächlich einer auf dem Skateboard gewagt hat, die Strasse runter zu brettern. Ich frage mich heute noch, wie und wo der bremsen konnte. Die Strasse ist übrigens im Guinness Buch der Rekorde verewigt.

    Nach diesem Spass ging unsere Fahrt weiter in den Norden bis nach Oamaru. Kurz nach Dunedin, bogen wir auf dem SH 1 ab und fuhren eine Senic Route. Bei schönem Wetter und Bumpy-Road freudigen Menschen, wie z.B. Remo, wäre die sicher etwas tolles, mir gefiel sie mässig. Der Umweg dauerte aber lediglich 10 Minuten länger, als die normale Strasse, daher akzeptabel.

    Kurz vor Oamaru machten wir noch kurz einen Einkaufsstopp für unser Abendessen und fuhren dann weiter zum Camping. Dort angekommen duschte ich kurz und anschliessend bereiteten wir in der Campingküche das Abendessen vor. Heute gab es Fajitas, mal eine Abwechslung zur Pasta oder der kalten Platte, die wir sonst kochten resp. zubereiteten, wenn wir dann auch mal kochten. Die Fajitas waren sehr lecker! Wir assen verhältnismässig früh, denn heute hatten wir einen weiteren, sehr aussergwöhnlichen Programmpunkt am Abend.

    Um kurz nach 19.00 Uhr gingen wir los in die Stadt. Der Camping lag etwas ausserhalb, somit mussten wir etwa 30 Minuten für den Fussweg zum Ziel einplanen. Der Weg verlief zuerst duch einen schönen Park dann an der Küste Oamarus entlang bis an den östlichen Zipfel. Da besuchten wir das Blue Penguin Colony Center. Wir wollen endlich Pinguine sehen. Wir waren nicht ganz sicher was uns erwartet, denn diese Attraktion sah Remo nur auf Google Maps. Bis da vermuteten wir einen Punkt, an dem man aus der Ferne die Pinguine selber beobachten konnte. Diese Vermutung zeigte aber schnell etwas anderes. Es war etwas ähnliches wie das am Morgen gesehene Albatross Center. Wir traten in das Holzhaus ein. Drin warteten bereits viele andere auf die Türöffnung. Die Premiumsitze weren bereits ausverkauft, somit kauften wir die normale Sitzplätze. Um 20.00 Uhr öffnete sich die Türe und wir konnten auf einem vorgegeben Holzpfad an den Strand laufen. Am Strand gab es 2 Unterstände mit diversen Sitzreihen, welche vis á vis voneinander standen. Der eine, Premium, etwas kleiner, der andere, wo wir sassen, gleichte einer Tribüne. Wir nahmen platz und warteten. Während des Wartens konnten wir ein Dutzend Seehunden zuschauen, wie sie sich vor uns aalten, im Wasser schwommen oder einfach nur da lagen. Man konnte fast meinen, sie waren die Vorband. Mega! So nah waren wir den Seehunden hier unten noch nie. Um etwa 20.30 Uhr standen 2 Frauen vor die Tribüne und erklärten uns die weiteren Geschehnisse. Die Pinguine kommen in Gruppen aus dem Wasser und suchen ihre Höhle/Unterschlupf auf, wo sie über Nacht bleiben. Sie erklärten uns noch einige weitere spannende Facts zu der Blue Penguin Colony. Fotos und Lärm waren strengstens verboten. Die Pinguine kommen jeden Abend an den selben Ort zurück. Man darf sie keines wegs davon abbringen oder sie dabei stören. Die Pinguine sehen nicht sonderlich gut, hören aber umso besser. Bevor sie jeden Abend an Land kommen, sammeln sie sich in Gruppen im Meer. Schaute man lange aufs dunkle Meer hinaus, konnte man vereinzelt sich bewegende schwarze Punkte wahrnehmen. Sieh! Da war einer! Und noch einer! Eine ganze Gruppe krabbelte vom Strand hoch über die Felsen. Watschelten über die Wiese vor uns, unter dem Holzweg hindurch bis zu ihrer Höhle. Wir schauten dem wunderbaren Spektakel noch eine ganze Stunde zu, bevor wir uns auf dem Heimweg machten. Ganze 55 Pinguine suchten an dem Abend ihr Zuhause auf. Endlich konnten wir die Pinguine von Nahem sehen und es war weltklasse mit sehr viel Jö-Faktor! Wären das nicht schon genug Tiere für diesen Abend gewesen, sahen wir auf dem Heimweg durch den dunklen Park ein Opossum auf einen Baum hochklettern.
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