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  • Day 51

    Viktorianisches Viertel und Steampunk

    March 1 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Gemütlich standen wir auf, frühstückten auf dem Campingplatz und liefen dann Richtung Stadt. Der Weg führte wieder durch den Park. Das Hauptthema war natürlich das Opossum vom Vortag. Wir konnten die Stelle, wo es zuletzt gesehen wurde, genau identifizieren. Ich wollte noch Ace Ventura anrufen, fand jedoch nirgends seine Nummer.
    Als erstes besuchten wir heute das Steampunk Headquarter. Dieses nistet sich perfekt im viktorianischen Viertel ein. Das Viertel wurde gegen Ende des 19. Jahrhundert erbaut und ist noch sehr gut erhalten. Auch ohne Karte würde man das auffällige Gebäude schon von weitem erkennen. Nicht nur der Standort, der sich am Rande des Viertels befindet, auch die modifizierte alte Lokomotive oder der mini Zeppelin rund herum machen es klar, hier gibts Steampunk. Und zwar die volle Ladung. Am Eingang werden wir freundlich begrüsst, bezahlen den Eintritt und werden eingewiesen. Wir dürfen alles anfassen, ausser es stehe explizit darauf. Ausserdem sollen wir alle Hebel, Räder, Knöpfe und so weiter unbedingt ausprobieren. Ha, dies muss man uns nicht zweimal sagen. Auf Los gehts los, und schon sass ich an der Orgel, welche über einen Lautsprecher nicht die gewohnten Orgelklänge spielte, sondern auf den Tasten einige Soundaufnahmen hatte. So war anstelle des C eine Radiodurchsage zu hören, Taste B war ein piepsen, drückte man Akkorde kam plötzlich noch Schlagzeug dazu. Hätte nicht gedacht, dass mir eine Orgel so viel Spass machen würde.
    Die Räume waren liebevoll gestaltet, wie es sich für Steampunk gehört, eher düster und dystopisch, jedoch mit viel verstecktem Humor. Der Zahnarztstuhl sah schon etwas creepy aus, vielleicht lag es aber auch am Rost überall. Es gab total 3 Räume und einen Aussenbereich zu entdecken. Im einen Raum gab es noch einen Raum im Raum. Aussen sah man nur eine rote und eine grüne Lampe, die signalisierten, ob The Portal frei ist. Gemäss der Anleitung, welche links neben der Türe befestigt war, musste man bei grünem Licht den roten Knopf drücken, mit maximal 6 Personen im den Raum gehen und die Show geniessen. Der Raum schien Endlos zu sein. Die Wände, der Boden, die Decke, ja sogar die Türe waren verspiegelt. Von oben hingen weisse Girlanden in den Raum. Als die Türe geschlossen wurde, wurde es Dunkel, die Musik startete und es folgte eine unglaubliche Show mit farbigen Lichtern. Schwer zu beschreiben, am besten das Video schauen.
    Total geflasht genossen wir die weiteren Attraktionen. Da war zum Beispiel ein umgebauter alter Zugwaggon, in welchem ein sehr verstörendes Video zu sehen war. Alles nur schwarz und weiss, verschiedene surreale Formen, dazu schrille Töne aus viel zu lauten Lautsprechern. Kunst. Ok.
    Nach knapp 3 Stunden hatten wir alles gesehen und ordentlich Hunger. Am anderen Ende des Viertels steht eine Brauerei, welche gemäss Google ausgezeichnete Pizzen herstellt. Natürlich testete ich diese. Die Pizza A2O fiel mir direkt auf. Es gibt hier einen Fahrrad Trail, der in 8 Etappen vom Mt. Cook nach Oamaru führt. Alps2Ocean nennt sich der Spass, ist total etwas über 300 km lang, und gehört anscheinend zu den schönsten Biketrails weltweit. Die Pizza ist daher mit Speck, Lachs und Shrimps belegt. Martina wählte Chicken mit Fries, was auch lecker war.
    Der Track führt im übrigen zum Teil über alte Bahnstrecken, welche nicht mehr benötigt werden. Wir können uns gut vorstellen, bei einer nächsten Reise nach Neuseeland, diesen Trail zu fahren.
    Vor und nach dem Essen schlenderten wir noch durch die vielen alten Gebäude. Überall liebevoll eingerichtete kleine Shops, manche Motto getreu, andere mit allerlei Krimskrams, hier und da ein Café. Was für ein toller Ort.
    Im Verlauf des Nachmittags zog es uns noch etwas in die Höhe, einige Minuten vom Stadtzentrum entfernt befindet sich eine einfache Rundwanderung. Wir sind diese jedich nicht bis zu Ende gelaufen, der Regen hielt uns etwas davon ab. Nicht dass wir keine passenden Kleider dabei gehabt hätten, wir hatten einfach keine Lust. Wobei wir die 12 Rasen Tennisplätze noch von der nähe begutachten mussten. Interessanterweise waren keine Netze vorhanden. Wahrscheinlich werden diese nur montiert, wenn der Club geöffnet hat.
    Diesmal liefen wir auf dem Rückweg eine andere Strecke durch den fast 14 ha grossen Park. Wirklich grandiose Grünanlagen, welche 1876 eröffnet wurden, immer mit viel Wasser, manchmal in Form eines Baches, eines Sees oder der Kombination von beidem.
    Am Abend gingen wir nochmals in die Stadt, diesmal gabs eine interessante Version von Surf and turf für Martina, und eine ordentliche Portion Sirloin für mich.
    Nach den vielen Eindrücken und einem langen Tag gingen wir ziemlich früh zurück zum Campingplatz. Diesmal, abgesehen von Enten und anderen Vögeln, ohne tierische Begegnung im Park.
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