• ungeplanter Ausflug nach Nusa Dua

    April 20 in Indonesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Unser Tag startete gemütlich um 09:00 Uhr. Trotz Jetlag haben wir erstaunlich gut geschlafen und sind am Morgen auch nicht ewig im Bett liegen geblieben – schnelle Anpassung ist schliesslich wichtig!

    Da wir im Hotel kein Frühstück dazu gebucht hatten, suchte ich uns ein gemütliches Lokal. Meine Entscheidung fiel – wie meistens – auf Basis der Kaffeefotos. Ein guter Kaffee am Morgen ist eben kein Luxus, sondern Überlebensstrategie.
    Und siehe da: Das Lokal sah nicht nur auf den Bildern gut aus, sondern hielt auch in echt, was es versprach. Mit einem Large Long Black, Avocado-Toast und frisch gepresstem Mangosaft für Remo und einem grossen Iced Cappuccino, Egg-Benedict-Bacon-Toast plus Orangensaft für mich starteten wir perfekt in den Tag.

    Nach dem Frühstück ging’s zurück ins Hotel, wo wir unsere weiteren Pläne für die Zeit nach unserer Rückkehr aus Flores schmiedeten. Ein Hotel in Canggu war schnell gefunden – zumindest auf Booking sah das „Andi Beach House“ ziemlich fancy aus. Ob es live auch so schick ist, wird sich noch zeigen…

    Als nächstes hatte Remo die Idee, ein einheimisches Restaurant auszuprobieren. Hier heissen diese Lokale „Warung“ – kleine, einfache, oft sehr authentische Restaurants, in denen traditionelle indonesische Gerichte serviert werden. Manche Warungs sind nicht mehr als ein paar Bretter mit einem Dach drüber, andere ähneln schon kleinen Restaurants. Typische Gerichte sind Nasi Goreng (gebratener Reis), Mie Goreng (gebratene Nudeln), Satay-Spiesse oder Gado-Gado (Gemüsesalat mit Erdnusssauce).
    Wir entschieden uns beide für Nasi Goreng – Remo mit Poulet-Satay-Spiesen, ich mit Tofu.

    Frisch gestärkt (und ich jetzt stolzer Besitzer eines neuen UV-Shirts für das Schnorcheln auf Flores) schlenderten wir Richtung Strand. Unterwegs kamen wir an einer Shopping Mall vorbei – spontan wie wir sind, war der Entschluss schnell gefasst: reinschauen!

    Kaum drin, sprach uns eine kleine, sympathische Dame mit Safarihut an: Ob wir bei einem Gewinnspiel mitmachen wollen? Ich hätte dankend abgelehnt, aber Remo schnappte sich direkt ein Los – also zog ich auch eines. Und siehe da: Ich gewann den 1. Preis! Remo immerhin zwei T-Shirts.
    Der Hauptgewinn sollte entweder 10 Millionen Rupiah (etwa CHF 500), ein Aufenthalt in einem Vier-Sterne-Hotel in Nusa Dua oder ein iPad Mini 6 sein. Welchen Preis genau, erfährt man erst, wenn man den goldenen Kreis auf dem Los aufrubbelt. Aber vorher – natürlich – sollten wir erstmal zum Taxi kommen.

    Mehrmals wurden wir gefragt, ob wir fliessend Englisch sprechen. Nur dann könnten wir „offiziell“ gewinnen.
    Schon auf dem Weg zum Taxi sagte ich zu Remo: „Das ist ein Marketing-Gag.“ Aber Remo wollte sich das Spektakel anschauen – wir sind ja schliesslich spontan…

    Beim Taxi wurden wir von der Safarihut-Dame an eine andere Frau übergeben, die uns überschwänglich begrüsste. Auf dem Weg nach Nusa Dua erklärte sie dann, worum es wirklich geht:
    Wir würden zu einer Hotelanlage gebracht werden, wo uns jemand 60 Minuten lang herumführt, uns alles zeigt und vermutlich versucht, uns eine sündhaft teure Mitgliedschaft anzudrehen.
    Während sie uns freundlich „briefte“, googelte ich diskret das Hotel – und siehe da: zahllose Bewertungen warnten genau vor dieser Masche.

    Ich zeigte Remo die Rezensionen – und uns war klar: Wir sind mitten in einem klassischen Bali-Touristen-Scam gelandet.
    Am Hotel angekommen, sollten wir erstmal einen Fragebogen ausfüllen. Dann kamen nacheinander mehrere Angestellte, wiederholten das gleiche Gebrabbel – alles wurde immer skurriler.
    Als schliesslich ein britisch klingender Herr die Führung starten wollte, sprach Remo ihn auf die Google-Bewertungen an.
    Kurz gesagt: Wir erklärten freundlich, dass wir kein Interesse hätten, und schenkten uns die ganze Nummer.

    Bevor das Taxi kam, genossen wir zumindest noch den schönen Blick auf Pool und Meer aus der Lobby – besser als nichts!

    Eine gute Stunde später seit Abfahrt aus Kuta, waren wir wieder beim Shopping Center und setzten unseren ursprünglichen Plan fort: ab an den Strand!
    Dort gönnten wir uns zwei Liegestühle, kalte Getränke und einen erfrischenden Schwumm im angenehm warmen Meer – inklusive Martinas WC-Besuch mit einer Ratte als Überraschungsgast. Herrlich!

    Bis zum Abend blieben wir am Strand, genossen einen wolkenverhangenen Sonnenuntergang und ein tolles Abendessen mit Partystimmung im Azul.
    Für einen Absacker kehrten wir noch bei Jon und Suci im Swiss Restaurant ein, wo wir ihnen natürlich die Geschichte auftischten. Bei meinem WC-Gang empfangte mich wieder eines der herzigen Nager mit langem Schwanz. Herrlich zum 2.!
    Remo meinte dann belustigt: „Irgendwie scheinst du diese Tierchen anzuziehen – ich habe auf meinen sieben bisherigen Bali-Reisen kaum eine einzige gesehen!“

    Doch der Abend war noch nicht vorbei: Auf dem Heimweg, begleitet von Kakerlaken auf dem Trottoir, entschieden wir uns spontan, noch in einer Sports-Bar mit Live-Karaoke vorbeizuschauen. Gesungen haben wir zwar (noch) nicht – aber wer weiss, was die nächsten Tage noch bringen…

    Morgen geht’s weiter nach Flores und Komodo. Ich bin definitiv langsam in Bali angekommen🤪🤣
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