• Alconquin National Park

    October 6 in Canada ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach zwei genussvollen Tagen im herzigen Städtchen Huntsville verliessen wir heute Morgen diese hübsche Gegend. Das Frühstück im Stacked Pancake & Breakfast House war diesmal ein voller Erfolg – ich traf mit meinem Avocado Toast und den zwei pochierten Eiern eindeutig die bessere Wahl. Der Kaffee war allerdings eher mittelmässig, also holte ich nach dem Frühstück noch einen To-go – Betti einen Matcha Latte. Nach einem kurzen Einkauf für den Lunch machten wir uns auf den Weg in den Nationalpark.

    Der Highway 60 führt quer durch den Park, umgeben von bunten Bäumen in allen Farben – von saftigem Grün bis dunklem Rot. Ein Farbenspektakel, als hätte jemand die Natur mit dem Pinsel gemalt. Sowas kann man nicht beschreiben, man muss es gesehen haben.

    Eigentlich hatten wir uns am Vorabend schon für eine Wanderung entschieden, hielten aber im Besucherzentrum noch kurz an, um nach Empfehlungen zu fragen. Auf meine Frage zum Centennial Ridges Trail meinte die Mitarbeiterin: “At this time, the best choice and one of the most beautiful hikes – definitely!” Das bestärkte unsere Wahl, und so fuhren wir zum Startpunkt der Wanderung. Da dieser ziemlich am Ende des Parks liegt, kamen wir unterwegs noch in den Genuss der vollen Farbenpracht und Weite, für die Kanadas Natur so berühmt ist.

    Nach rund 30 Minuten erreichten wir die Abzweigung. Über eine Schotterstrasse ging’s zum Parkplatz – trotz vieler Autos fanden wir noch einen Platz. Rucksäcke geschultert, Gästebuch-Eintrag gemacht (hier üblich) und los ging’s. Der Trail ist gut markiert: knapp 11 km, etwa 350 Höhenmeter, 6 Stunden. Uns erschien das etwas übertrieben, aber viele nehmen sich wohl Zeit. Schon nach den ersten Höhenmetern wurden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt – farbige Wälder, unendliche Weite, kleine Seen. Einfach wunderschön.

    Der Weg führte weiter durch Laub- und Pinienwälder, vorbei an Felsen und glitzernden Seen, bedeckt mit buntem Laub. Ab und zu huschte ein Eichhörnchen vorbei, einmal sogar ein Streifenhörnchen – so süss! ☺️

    Auf einer Aussichtsplattform legten wir unsere Mittagspause ein: Bagel mit Tzatziki, Karotten und Salzbrezeln – einfach herrlich. Wir sassen da, schauten in die Ferne und genossen den Moment.

    Nach gut 40 Minuten machten wir uns auf die zweite Hälfte des Weges. Bei Kilometer 9 erreichten wir den Höhepunkt der Wanderung: ein Aussichtspunkt, der einem Gemälde gleicht. Vor uns glitzerte einer der rund 2500 Seen des Parks, darin kleine Inseln mit bunt gefärbten Bäumen, umgeben von endlosen Wäldern. Betti und ich standen auf einem Felsvorsprung und waren einfach sprachlos. So surreal schön – hier hätte ich stundenlang bleiben können.

    Doch irgendwann mussten wir weiter. Die letzten zwei Kilometer führten uns zurück zum Parkplatz (btw. wir hatten mit Pause 4h gebraucht). Auf der gut einstündigen Fahrt nach Bancroft legten wir einen Kaffeestopp in Whitney ein – in einem charmant-chaotischen Restaurant mit superfreundlicher Bedienung. Der Maple Latte (mit Schlagrahm!) und der Chai Tee waren köstlich.

    Nach weiteren 50 Minuten erreichten wir unser heutiges Ziel: Bancroft. Ein kleines, unscheinbares Dörfchen mit rund 4100 Einwohnern. Unsere Unterkunft, die Suite in the Bush, liegt etwa fünf Minuten ausserhalb – ein richtiges Schmuckstück mitten in der Natur. Heute Nacht gehört uns eine ganze Wohnung! Viel Zeit zum Geniessen blieb allerdings nicht – der Hunger trieb uns zurück in die Stadt. Im The Granite genossen wir ein feines Abendessen, bevor wir den Tag mit einem kurzen Verdauungsspaziergang und einer kleinen Erkundung von Bancroft ausklingen liessen.
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