• Ottawa: Vom Gefängnis zu Biberschwänze

    October 8 in Canada ⋅ ☀️ 12 °C

    Neuer Tag, neuer Versuch.
    Gemäss unserer Wetter-App soll heute wieder die Sonne scheinen. Da wir in einem ehemaligen Gefängnis übernachten, können wir die Vorhänge im Gang der Schlafzellen zwar zur Seite schieben – doch die Gitter vor dem Fenster versperren jeglichen Blick zum Himmel. Na gut, wir sind optimistisch, vertrauen der Wetter-App und lassen die Regenjacken im Zimmer. Stattdessen gibt’s Sonnenbrille und Daunenjacke. Und tatsächlich: Heute kommt die Daunenjacke zum ersten Mal den ganzen Tag (!!) während unserer Ferien zum Einsatz.

    Endlich draussen, machen wir uns auf den Weg zum ersten Stopp des Tages: Kaffee und Matcha – neue Stadt, gleiche Routine 😄. Danach geht’s weiter ins Oat Couture, ein herziges Frühstückslokal, das für seine Oatmeals bekannt ist. Nach rund 40 Minuten Fussmarsch quer durch Ottawa erreichen wir das Ziel. Für Betti gibt’s ein grosses Oatmeal mit Nussmus und Proteinjoghurt, für mich ein kleines mit Beeren und Äpfeln – dazu ein Spicy Latte. Yummi!

    Während des Frühstücks buchen wir gleich ein Abendprogramm für Montreal. Unser letzter Ferienabend ist also schon verplant. Aber was steht heute an? Da unser Hostel – beziehungsweise das ehemalige Gefängnis – kostenlose Führungen anbietet, wollen wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Als True-Crime-Fans genau unser Ding.

    Nach dem Frühstück laufen wir also quer durch die Stadt zurück inkl. U-Bahn und sind schon bald wieder „eingebuchtet“. Die 75-minütige Führung ist wirklich spannend. Vieles ist trotz des Umbaus in ein Hostel original erhalten geblieben – unter anderem das berüchtigte Death Rope (Henkerseil). Unser Guide erzählt von gruseligen Vorkommnissen in den letzten 50 Jahren seit der Umwandlung in ein Hostel. Mal sehen, ob wir heute Nacht ohne Spuk schlafen können… 👻

    Nach der Führung ist vor dem Lunch: Wir machen uns wieder auf in die Stadt, genauer gesagt zum ByWard Market – einer lebhaften Marktstrasse mit vielen Restaurants und Cafés. Ich habe mal wieder Lust auf eine frische Salatbowl. So gut das kanadische Essen ist, vieles ist doch ziemlich pommeslastig.

    Und jetzt? Wir sind in der kanadischen Hauptstadt – da gibt’s einiges zu sehen: das Parlamentsgebäude, Museen, Galerien, Bronzefiguren, schöne Parks. Wir versuchen, so viel wie möglich miteinander zu verbinden. Meist betrachten wir die Gebäude nur von aussen, lesen Schilder oder fragen ChatGPT nach zusätzlichen Infos.

    Was uns an Ottawa besonders gut gefällt, sind die historischen Gebäude. Sie verleihen der Stadt einen ganz eigenen Charme – ganz anders als die eher langweiligen Glas-Wolkenkratzer. Der Parliament Hill erinnert uns ein bisschen ans Bundeshaus. Fun Fact: Auch hier trennt ein Fluss zwei Regionen – allerdings keine Länder, wie in Niagara Falls, sondern die Provinzen Ontario und Québec. Also machen wir auch kurzerhand einen Abstecher nach Québec.

    Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu. Zeit für einen Zvieri: ein Kaffee und natürlich ein BeaverTail – ein frittierter Hefeteig in Biberschwanzform mit verschiedenen Toppings. Wir nehmen Brownie… einfach lecker!

    Zurück im Hostel gönnen wir uns eine kurze Pause mit Duschen und Beinehochlegen, bevor es zum Abendessen geht. Heute ist Sushi angesagt – wir hatten beide so richtig Lust darauf. Morgen steht dann bereits unser letzter Stopp dieser Reise an.
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