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  • Day 26

    Ruhestörung

    September 14, 2023 in the United States ⋅ 🌧 9 °C

    Das Baumhaus hat eine schmale Eingangstreppe, die mit einem Gatter verschlossen wird. Irgendjemand hatte vergessen, dieses zu schließen, so dass nachts die Ziegen eine Etage hoch gestiegen sind und vor unserer Zimmertür standen, um mit den Hufen zu klappern. Weil es hier ein Grad wärmer ist? Weil es bei uns so gut riecht? Weil sie dem deutschen Schnarchen lauschen wollen? Wie auch immer, eindeutig war das eine nächtliche Ruhestörung.

    Den nächsten Lärm erlebten wir kurz vor unserer Abreise. Vor dem Baumhaus gibt es viele Hühner und auch Hähne. Auch Puten sind hier unterwegs. Aber ein übelst lautes Vogelgeschrei kam nicht von denen und zunächst war es auch gar nicht einzuordnen. Dann sahen wir sie. Eine riesige Formation Gänse flog am Himmel. Nicht nur in der sonst üblichen V-Formation. Dabei erzeugt der vorne Fliegende einen Windschatten bzw. eine Art Sog, der den Flug der dahinter kommenden erleichtert. Hier war gleich eine mehrfache W-Formation über den gesamten Himmel unterwegs. Sie wollen der demnächst einsetzenden Kälte entfliehen und ziehen nach Süden. Nach Texas oder auch nach Mexico.

    Im Gegensatz dazu ziehen wir zunächst wieder nach Norden. Mit Homer haben wir unseren südlichsten Punkt in Alaska erreicht und die erste Etappe unserer Tour neigt sich dem Ende entgegen. Wir haben "Canlaska" vom Norden nach Süden durchquert. Standen wir kürzlich noch am arktischen Ozean, befinden wir uns nun am Pazifik. Nun müssen wir wieder nach Anchorage und düsen die 230 Meilen fast in einem Ritt durch. Am Zielort angekommen checken wir im „Base Camp“ Hostel ein und leeren unseren PickUp. Morgen ist Rückgabe. Wir müssen Benzin auftanken, Trinkwasser und Propangas nachfüllen und ziehen noch eine große Reinigung der Karre durch. Dabei hören wir Van Morrison und „Cleaning Windows“.
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