Turkey
Erikli

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Travelers at this place
    • Egal, hier bleiben wir jetzt...

      September 27, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 16 °C

      Einer sternenklaren Nacht folgt am Morgen ein herrlicher Sonnenaufgang, den wir an diesem wunderbaren Zeltplatz erleben. Nach dem Frühstück steht noch die Reparatur von Claudias Hinterrad an, welches inzwischen dann doch merklich an Luft verloren hat. Im Anschluss räumen wir routiniert unser Lager und schwingen uns wieder in den Sattel. Eine Abfahrt auf staubigem, schotterigem Untergrund liegt vor uns, die Berglandschaft um uns herum ist mal ein Traum. Die einzige Einschränkung sind die doch sehr vielen Eingriffe durch Menschenhand. Überall an den Bergen sind Steinbrüche auszumachen, bisweilen fahren wir auch an den riesigen Marmorblöcken vorbei, die in dieser Gegend abgebaut werden. In einem kleinen, ärmlich und zumindest teilweise verlassen wirkenden Dorf, nutzen wir eine Wasserstelle, um die Löcher in den inzwischen zwei defekten und lediglich durch neue ausgetauschten Fahrradschläuche zu lokalisieren und zu flicken. Nachdem wir in diesem Zuge auch gleich unsere Wasservorräte aufgefüllt haben, geht die Fahrt weiter. Wir radeln gerade auf einer staubigen Piste vor uns hin, als Heiko angehalten und mit reichlich Äpfeln beschenkt wird. Wie es der Zufall will, hatten wir ausgerechnet heute morgen zum Frühstück unsere letzten Äpfel gegessen. Nach gut dreißig zurückgelegten Kilometern suchen wir uns ein Plätzchen im Schatten, um Pause zu machen und reichlich Kekse zu vernichten. Diese kleine Auszeit geht einher mit einem Schreckmoment. Heiko stellt fest, dass sein gutes Messer, welches mittlerweile seit über zwanzig Jahren jede Reise begleitet, nicht an seinem Platz im "Küchensack" ist. Auch die erste Durchsicht der Taschen bleibt erfolglos, so dass sich die Frage stellt: Was tun? Den Verlust hinnehmen? Dreißig Kilometer zurückradeln zum letzten Zeltplatz? Per Anhalter dorthin durchschlagen? Als erste Maßnahme stellen wir alle Taschen auf den Kopf und sind dann seeehr erleichtert, als Heiko feststellt, dass das Messer im "Techniksack" statt im "Küchensack" gelandet ist. Wir atmen auf, denn der Verlust des einstigen Geschenks von Claudia wäre sehr schade gewesen, und setzen unsere Fahrt fort. Etwa zwanzig Kilometer haben wir noch vor uns, die mal wieder bergauf führen. Auf einer von Nadelbäumen gesäumten Straße geht es langsam aber sicher hinauf auf den Gipfel, der bei ca. 1400m erreicht ist. Kurz hinter dem höchsten Punkt bietet sich auch ein Platz zum Zelten an, der allerdings augenscheinlich auf privatem Grund liegt. Die auserkorene Fläche ist umgeben von Obstbäumen, in unmittelbarer Nähe steht ein Wohnhaus. Der Versuch, um Erlaubnis für die Übernachtung zu fragen, klappt leider nicht. An dem betreffenden Haus ist niemand zu sehen und bei Betreten des Grundstückes melden sich lautstark Hunde. Also sagen wir uns: "Egal, hier bleiben wir jetzt...". Und wenn noch jemand auftaucht, wovon wir fest ausgehen, können wir die Situation immer noch klären. Tatsächlich kommt aber niemand mehr, so dass wir nach unserem aus Mantı bestehenden Abendessen im letzten Tageslicht das Zelt aufbauen und Feierabend machen.Read more

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