Turkey
Saratlı

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Travelers at this place
    • Majestät Hasandağı

      April 21 in Turkey ⋅ ☀️ 17 °C

      Am Morgen stellen wir mit dem Aufziehen der Gardinen und Öffnen des Fensters erfreut fest, dass unser Plan ist aufgegangen ist: Der Himmel ist blau und es stürmt nicht mehr, wir haben die Zeit des Unwetters perfekt genutzt, super!
      Während des Frühstück brüten wir über der Landkarte und überlegen, wir wir weiterfahren. Die ursprüngliche Planung sieht vor, dass wir den Ort Kaymaklı ansteuern, um eine dort lokalisierte unterirdische Stadt zu besichtigen. Heiko hat aber bereits vor einigen Tagen die Möglichkeit ins Feld geführt, doch lieber noch einmal in Richtung Kappadokien zu fahren. Außer der unterirdischen Stadt ist Kaymaklı nicht besonders attraktiv und da könnte vielleicht ein weiterer Besuch der magischen Tuffsteinwelt mehr Freude machen. Claudia wirft mit einem Schwenk nach Süden noch eine dritte Option ins Rennen, welche zu der noch zum Gebiet Kappadokien gehörenden İhlara-Schlucht und zu dem laut Internet-Recherche hübschen Ort Güzelyurt führt. Motiviert durch den Reiz des Neuen entscheiden wir uns schließlich für Variante 3 und basteln direkt neue Routen in der App Komoot für die nächsten drei Tage. Trotz intensiver Bemühungen gelingt es Heiko aber leider nicht, die auf dem Handy angelegte und gespeicherte Route bzw. GPX-Datei auf unsere Navigationsgeräte zu übertragen. Dafür wäre ein Computer erforderlich, vielleicht kann man uns ja an der Hoteltezeption helfen. Wir begeben uns also erstmal in unser Zimmer und sortieren unser Chaos wieder in Fahrradtaschen. Im goldverzierten Fahrstuhl geht es schließlich bei sanfter Säuselmusik mit unserem Gepäckhaufen ins Erdgeschoss, wo die Räder darauf warten, beladen zu werden. Die Nutzung eines Computers im Hotel ist leider nicht möglich, das Gerät sei kaputt. Der Rezeptionist weist uns aber darauf hin, dass es in unmittelbarer Nähe ein Internet-Café gibt. Wir bedanken uns und und machen uns direkt auf den Weg zum beschriebenen Standort, um dort festzustellen, dass von dem genannten Internet-Café außer einem Ladenschild nichts mehr übrig ist und das scheinbar auch nicht erst seit gestern. Wir wollen nicht wirklich daran glauben, dass der Typ aus dem Hotel uns verar...t hat (es gäbe ja gar keinen Grund dafür...), möglich ist es aber schon. In Sichtweite befindet sich ein Vodafone-Geschäft, wo Heiko kurz darauf unser Anliegen vorträgt. Die Mitarbeiter sind extrem hilfsbereit und so sitzt Heiko kurz darauf auf dem Chefsessel und nutzt den Geschäftscomputer für unsere Zwecke, während der Mitarbeiter uns Kaffee kocht. Trotz einiger Fehlversuche haben wir am Ende immerhin auf einem Navi unsere neue Route, ein Luxus, der uns sehr freut. Nach zwei Zwischenstopps beim Obst- und Gemüsehändler sowie im Supermarkt verlassen wir dann am späten Vormittag die Stadt Ortaköy. Bereits nach den ersten Kilometern freuen wir uns darüber, uns für diese Route entschieden zu haben. Die Strecke präsentiert sich fantastisch, das Radeln ist ein absoluter Genuss.
      Als wir eine Weggabelung an einem kleinen Baum erreichen, von der aus man einen herrlichen Postkartenblick auf einen See hat, stellen wir fest: Hier waren wir schonmal! Tatsächlich kam Heiko schon die Ausfahrt aus Ortaköy bekannt vor und nun sind wir sicher. Genau an dieser Ecke sind wir im letzten Jahr in Richtung Kappadokien abgebogen. Nun radeln wir aber südwärts weiter und sind weiterhin absolut angetan von der Strecke.
      Zudem treffen wir wie so oft auf sehr viele unglaublich freundliche Menschen, was uns immer wieder begeistert. So hält zum Beispiel ein junges Paar mit dem Auto an, während wir auf unserm ersten Gipfel pausieren, heißt uns in der Türkei willkommen, stellt die üblichen interessierten Fragen nach dem Wohin und dem Woher, schenkt uns zwei köstliche Schokoriegel und fährt weiter. Einfach nett, immer wieder!
      Wir sind ohnehin schon fasziniert von der heutigen Fahrt und der Landschaft, aber es wird noch besser: Als wir über die Kuppe fahren, schiebt sich langsam aber sicher der schneebedeckte Hasandağı ins Sichtfeld. Wir sind restlos begeistert, was für ein majestätischer Anblick! Bei dem inaktiven Schichtvulkan mit einer Höhe von 3268 Metern handelt es sich um den zweithöchsten Berg Zentralanatoliens. Euphorisch gestimmt radeln wir weiter und sind einmal mehr glücklich darüber, diese Route genommen zu haben. Im weiteren Etappenverlauf fahren wir geradewegs auf den Hasandağı zu, der Anblick ist und bleibt beeindruckend. Auf dem letzten Gipfel des Tages schenken wir der Majestät unsere volle Auferksankeit. Wir fotografieren, filmen und bestaunen den imposanten Berg aus allen möglichen Perspektiven. Irgendwann schwingen wir uns wieder in den Radsattel und rollen in der Hoffnung abwärts, einen Panoramablick-Zeltplatz zu erspähen. Etwas enttäuscht sind wir zunächst, als wir nach einigen Bergabkilometern auf eine Hauptstraße stoßen, es findet sich aber am Ende doch noch ein wunderbarer Platz. Auf einem Feld mit herrlichem Blick auf den Hasandağı schlagen wir unser Lager auf und genießen den Abend. Lange halten wir es allerdings nicht draußen aus, denn es ist empfindlich kalt. Voller Vorfreude auf die morgige Etappe begeben wir uns in die warmen Schlafsäcke. Gute Nacht!
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    You might also know this place by the following names:

    Saratlı, Saratli, Q7423335

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