Uganda
Babu

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Travelers at this place
    • Day 275

      Jinja Part 1

      August 1, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 28 °C

      Die Fahrt nach Jinja dauerte um einiges länger als ich dachte... Gegen 17:30 kam ich dann endlich bei dem Büro des Projektes an. Vor Ort warteten Noel, der Chef des Projekts und sein Team auf mich. Zum Team gehören Mariam, Hanifa, Roger, Toni und Christopher. Die Namen sind trügerisch aber sie kommen alle aus Uganda und haben ungefähr mein Alter😄 Zusammen gingen wir dann zu dem Volunteer Haus. Mariam und Hanifa wohnen mit mir in dem Haus, damit ich mich nicht einsam fühle, alle sind wirklich sehr bemüht und umsorgen mich wirklich gut 😍
      Den Abend saßen wir bis 11 Uhr alle zusammen und lernten uns etwas kennen und hatten einen sehr lustigen Abend 😊
      Am nächsten Morgen trafen wir uns dann im Büro. Auf dem Tagesplan stand Familienbesuche in den Slums. Das Projekt unterstützt einerseits Kinder unter anderem auch Waisenkinder und junge, meist alleinerziehende, Mütter. Wir besuchten zwei Frauen welche Teilnehmer der Business Calss sind. Eine von ihnen verkauft Bananen um so ihr Leben zu finanzieren. Da sie allerdings krank ist, kann sie zurzeit nicht arbeiten und ihr Sohn wurde von der Schule heimgeschickt, da sie die Schulgebühren nicht bezahlen kann. Nachdem Besuch liefen wie weiter durch die Slums zu einer anderen Mutter, welche Mandazi (süße Teigteilchen) verkauft. Auch sie und ihre Familie haben mit den alltäglichen Problemen zu kämpfen. Krankheiten sind in den Slums an der Tagesordnung und Medizin ist teuer und Mangelware. Die "Wohnungen" in welchen sie leben sind sehr klein und bestehen meistens aus einem oder max zwei Räumen.
      Am Nachmittag sollte ich dann spontan die Klasse unterrichten und ihnen etwas über Liebe erzählen. Haha ja richtig, ich und Liebe 😂😂 Aber alle meinten es sei ein Erfolg gewesen und die Frauen wirkten auch sehr zufrieden.
      Am nächsten Tag machten wir wieder Familienbesuche. Diesmal allerdings mit Blick auf die Kinder. Die Besuche schockten mich. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich mich daran zurückerinnere. Die erste Frau die wir besuchten beherbergt eines der Waisenkinder. Sie hat vor kurzem ihr linkes Bein verloren und kann daher nicht arbeiten. Nach dem Unfall hat ihr Mann sie verlassen und sie lebt alleine mit den drei Kindern. Sie hat keine Möglichkeit Geld zu verdienen und ist auf Medizin angewiesen. Es gibt Tage, an denen die Familie nichts zu essen bekommt.
      Der nächste Besuch trieb mir fast die Tränen in die Augen. Wir besuchten eine Mutter mit zwei Kindern (1 und 3 Jahre alt). Sie hatte im März einen Unfall und seitdem Schmerzen. Dadurch kann auch sie nicht arbeiten und es ist kein Geld für Essen da. Die letzte Zeit hat sie Essen von Nachbarn bekommen bzw anschreiben lassen aber die Leute wollen ihr nichts mehr geben, da sie selbst nichts haben und ihre Schulden immer größer werden. Als die Mutter dann anfing zu weinen, war ich froh, dass ihr Sohn sich neben mich gesetzt hat und ich mit ihm spielen und mich dadurch ablenken konnte... Es fing an zu regnen und der Boden in ihrer "Wohnung", welche aus einem vllt 10qm großen Raum bestand, wurde feucht. Die Verhältnisse, in welchem die Familien leben sind für uns unvorstellbar. Ich war wirklich geschockt und bin einfach nur dankbar für alles was ich habe. Meine "Probleme" die jeden ab und an hat sind wirklich lachhaft im Vergleich zu den Problemen die diese Familien haben...
      Wir besuchten noch ein paar Familie und ich durfte ein lokales Getränk probieren. Trotz der Armut empfangen mich alle mit offenen Armen und freuen sich über meine Gesellschaft. Die Menschen hier faszinieren mich, da sie eine unvorstellbare Stärke an den Tag legen. So antwortete eine zb auf die Frage, ob die Familie Probleme mit Krankheiten hat ganz salopp und lachte und sagte nur "Krankheiten sind bei diesen Lebensumständen normal" und lachte.
      Am Nachmittag organisierten wir noch etwas die folgenden Tage und besuchten kurz die Kinder in der Schule. Die Kinder sind wirklich zuckersüß und sprechen richtig gutes englisch.
      Am Freitag durfte ich dann die Busniess Class in einem angrenzenden Dorf online unterrichten. Diesmal war die Thematik Vertriebsablauf. Die Frauen schienen auch begeistert und luden mich zu ihnen ein 😄 Den Nachmittag verbrachte ein Teil des Teams in der Schule. Noel, Mariam und Christopher zeigten mir etwas die Gegend und wir machten einen kleinen Bootsausflug. Trotz der traurigen Arbeit haben wir hier richtig viel Spaß zusammen 😊
      Am Samstag war ein Sportevent geplant. Es kamen ca 60 Kinder und wir spielten ganz viele Spiele mit ihnen. Der Tag war ein voller Erfolg. Jeder hatte eine Menge Spaß.
      Abends gingen wir vom Team dann alle zusammen aus. Es war eine verdammt gute Party. Die Einheimischen wissen einfach wie man tanzt und sie haben es versucht mir beizubringen. Sie meinten es würde gut aussehen aber ich glaube sie wollten nur nett sein 😂😂😂 Um 4 Uhr waren wir dann wieder zuhause 🙈😄 Das war definitiv einer meiner lustigsten Abende auf der gesamtem Reise!
      Heute war ich dann mit Mariam in der Stadt Zutaten einkaufen, da Noel für uns Kochen wollte. Wir sollten Hähnchen kaufen... Ich war sehr verwirrt, da die Hühner alle noch lebten. Wir suchten uns eins aus, hielten es um zu sehen ob das Gewicht passt und anschließend wurde es neben an geschlachtet. Ich war absolut geschockt von der Vorgehensweise und dachte zuerst ich könnte es nicht essen🙈 Noel zeigte mir dann wie man ein traditionelles Gericht kocht und dann haben wir alle zusammen gegessen und den Abend zusammen verbracht :) Noel hat mir ein Geschenk gegeben, welches seine Mutter für mich besorgt hat. In der Verpackung war ein Team Tshirt mit meinem Namen und eine Tasche 😍 Es fühlt sich wirklich an als wäre ich Part der Familie 😊
      Morgen gehts für ein paar Tage in ein benachbartes Dorf, in welchem ich die Frauen von der online class persönlich kennenlerne und unterrichten werde und wir besuchen unsere Kinder dort 😊

      Ich bin dankbar für alle Erfahrungen die ich hier bislang sammeln konnte. Dennoch bin ich sehr geschockt über die Lebensverhältnisse und die Essensnot hier.
      Falls jemand Interesse hat dieses Projekt in Form von Spenden zu unterstützen, dürft ihr mir gerne schreiben. Hier ist das Geld definitiv an der richtigen Stelle und wird dringend benötigt. Jeder Euro zählt hier 🙈
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    • Day 298

      Jinja Part 3

      August 24, 2023 in Uganda ⋅ ⛅ 28 °C

      Soo das ist jetzt aber wirklich der letzte Post zu Jinja 😄 Am Donnerstag letzter Woche kam ich dann wieder in Jinja an. Eigentlich war es mein Plan das Wochenende mit dem Team der NGO zu genießen und Montags dann weiter nach Kampala zu reisen. Ich verabschiedete mich bereits von allen und mein backpack war gepackt. Dann rief die Mutter von Noel an und teilte mir mit, dass die Busse in Uganda streiken aufgrund von Steuererhöhungen 🙈😄 Sprich aktuell fahren nur "fake busse". Die Busse die aktuell fahren sind lediglich Betrüger, welche die Fahrgäste ins Nirgendwo fahren, ausrauben und dann mitten im Nirgendwo aus dem Bus schmeißen 🙈😄 Dementsprechend blieb ich dann noch etwas in Uganda. Ich verbrachte die Woche mit dem Team, wie zuvor kochten wir oft zusammen, gingen aus und hatten eine richtig schöne Zeit. An einem Tag lieh ich mir einen Roller aus und wanderte ein wenig im Mabira Forest. Natürlich wurde ich von der Polizei gestoppt und sie wollten Geld von mir. Als ich dann allerdings sagte, dass ich eine Kollegin bin, waren sie meine beste Freunde und halfen mir den richtigen Weg zu finden und ich musste nichts bezahlen 😁 An einem anderen Tag schaute ich mir noch den Ursprung des Nils an. Das war allerdings relativ unspektakulär, aber naja wenn man schonmal da ist 😄 An einem anderen Tag ließen wir uns mit Reifen den Nil entlang treiben 😍
      Das Team verabschiedete mich und gab mir sogar ein paar Geschenke und sehr viele tolle Worte. Ich habe jetzt eine Familie in Uganda, die ich jederzeit besuchen kann 😍 Die Zeit hier, war definitiv einer der schönsten Erfahrungen meiner gesamten Reise und ich habe alle echt super lieb gewonnen 😊
      Übrigens ist Familie hier in Uganda das wichtigste überhaupt, dementsprechend sind auch alle meine Familienmitglieder und Freunde herzlichst willkommen, falls jemand mal einen Abstecher nach Uganda machen möchte 😉😁

      Gestern lud ich dann nochmal alle ins Volunteerhaus ein und Mariam bekochte uns mit sudanischem Essen und wir verbrachten den letzten Tag gemeinsam.
      Heute morgen ging es dann in Richtung Kampala, die Hauptstadt Ugandas. Dort habe ich morgen einen Termin für mein australisches Visum. Hoffentlich klappt alles, damit ich Ende November nach Australien reisen und arbeiten kann, um meine Urlaubskasse aufzubessern und ich weiterreisen kann 😱😁
      Und dann mal schauen, ob es mich morgen in den Süden Ugandas zu den Gorillas oder direkt nach Ruanda verschlägt 😱
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    Babu

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