Uganda
Lweza

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Travelers at this place
    • Day 5

      Ein Tag mit gemischten Gefühlen

      November 4, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 19 °C

      Der gestrige Morgen in der Schule hatte mich nicht so überzeugt. Ich ging mit gemischten Gefühlen aus dem Einsatz. Wir besuchten die „Queen Mary School“, welche ca. 200 Meter von unserem Haus entfernt war. Zu zweit sasses wir uns in einer der Klassen. Die Kinder präsentierten uns ihr gelerntes in verschiedenen Gruppen. So hörten wir ca. 6mal den gleichen Vortrag zum Thema: „die Pflanze“🍃🤣 (Video). Es waren ca. 40 Kinder in diesem Klassenzimmer, sie alle waren in der zweiten Primarschule. Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass sie überhaupt in eine Schule gehen können. In Uganda ist das nicht für jedes Kind möglich. Als ich jedoch die Lehrerin mit ihrem Stock sah, welchen sie auch mehrfach angewendet hat, war dies recht schockierend für mich. Absolut befremdend war, dass die Kinder wie Roboter auf die Fragen der Lehrerin antworteten. Es wirkte so, als wurde ihnen jedes Wort eingetrichtert. Wenn ein Kind eine Antwort gab, wurde es von den Mitschülern schreiend wiederholt.
      Als wir nach 2h bereits wieder die Schule verliessen, fühlte ich mich einen kurzen Moment wie ein Star. Alle Kinder wollten uns abklatschen und begleiteten uns bis zum Ausgang🤣.
      Nach dem Besuch, sprach ich mit Lutaaya.
      Er ist der „Kopf“ der MDU Organisation und zugleich unser Chauffeur resp. „Mann für Alles“. Er sagte mir klar, dass das Verhalten der Lehrerin hier ganz normal sei. Bei 40 Kindern muss man sich Respekt verschaffen damit zumindest etwas Ordnung herscht.
      Ich denke, dies ist eine Sache, die ich akzeptieren muss und welche mich dankbar machen lässt, in der Schweiz aufgewachsen zu sein.🙏 (Ich bin mir natürlich bewusst, dass dies auch in der Schweiz gemacht wurde, jedoch sind in der Zwischenzeit einige Jahre vergangen😅).
      Der restliche Tag verlief dann sehr gemütlich. Da uns eine der Volunteers heute verlässt, wünschte sie sich einen Cocktail für den letzten Abend. Wir gingen also mit drei der MDU Mitgliedern in eine Bar. Sie sagten uns, dort gibts sogar „Mzungu-Essen“. Den drei Volunteers, welche sich wohl in den letzten Wochen von Posho (Getreidebrei aus Mais) und Bohnen ernährt hatten, war die Freude nur so ins Gesicht geschrieben.
      Neben den Fotos der Schule, sind ein paar von unserem Haus hochgeladen. Unser Haus ist defintiv über dem normalen Standard hier in Uganda😅.
      Die Isländische-Volunteerin und ich, planen heute eine Sightseeing Tour in Kampala. Aktuell warten wir aber seit zwei Stunde auf Patric - unser Guide.😅🤷‍♀️
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    • Day 28

      Sonnenuntergang mit echt starken Jungs💪🙏

      November 27, 2023 in Uganda ⋅ ⛅ 21 °C

      Wie jeden Montag startet die Woche mit dem „Streetboy‘s Program“. In Kampala leben über 6‘000 Kindern auf der Strasse. Kein Wunder sehen wir deswegen immer wieder neue Gesichter, wenn wir durch den Slums laufen und Aussicht nach den Jungs halten.
      Ein ca. 10 jähriger Junge kam beim Projektplatz zu mir. Er nahm mich am Arm und lief in einen geschützteren Bereich auf dem Glände. Er zeigte auf sein Geschlechtsteil und sagte mir dann, dass er dort Schmerzen habe. An seinem Penis war alles voller Eiter. Ich gab ihm ein Tuch mit Wasser und sagte ihm, er solle erst einmal eine Nassphase machen. Da er nicht so gut Englisch sprechen konnte sagte ich, dass sobald Sharon (Einheimische) kommt, schauen wir zusammen, was wie machen können. Sharon kam und sah sich das Ganze an. Auf Grund der Nassphase wurde
      erst dann ersichtlich, dass der Junge vor kurzem beschnitten wurde und sich die Naht massiv entzündet hat. Hier in Uganda wird anscheinend jeder Junge beschnitten, „wenn er es möchte“.. 😅🥴🤷‍♀️
      Eigentlich wird dies in den jungen Jahren gemacht. Wenn es nicht jemand von der Familie übernimmt, gibt es einen Ort, wo man einfach hingehen kann um die Beschneidung durchzuführen, danach gehts weiter in die Schule oder wo auch immer. Laut Sharon bekommen die Jungs eine Art Anästhesie, diese werde aber immer mit Wasser verdünnt, wodurch sie wohl alles mitbekommen. Dies bestätigten mir einige Jungs, bei denen die Beschneidung schon ein paar Jahre zurück liegt.
      Mädchen werden hier wohl normalerweise nicht beschnitten..

      Am Abend durften wir 4 Volunteers mit unseren „Mitbewohnern“, den ehemaligen Streetboy‘s, die im Nebenhaus bei uns wohnen, zum Victorialake laufen und den Sonnenuntergang geniessen. Es war einfach wunderschön!
      Auf dem Rückweg sprach ich etwas mit Maurice (Foto Nr. 5 kurze grüne Hose).
      Er lebt seit ca. zwei Jahren im Haus der MDU. Wie alle Jungs dort, war er zuvor auf der Strasse in Kampala. Er erzählte mir von seiner Geschichte. Er wurde von seinem Vater in einem „Ziegenstall“ - die Tiere werden hier eher in Käfigen gehalten, eingesperrt und geschlagen. Seine Mutter kennt er nicht, sein Vater versprach sie ihm vorzustellen, er vergass dies dann jedoch. So flüchtete er vom eigenen Vater auf die Strasse.
      Ja, solche Geschichten sind hier gang und gäbe.. Als ich ihn fragte, wie er nun über sein Leben denkt, sagte Maurice. Ich bin 19 Jahre alt, gehe zur Schule, spreche seit einem Jahr Englisch, lebe mit meiner Familie (den anderen ex-Strassenboy‘s) in einem Haus.. ich bin Happy.

      Eine schöne Nachricht haben wir von Vincent (dem kranken Jungen, Bericht vom 22. Nov.) bekommen. Er ist zu Hause angekommen, seine Mutter nahm in mit offenen Armen auf und bedankte sich sogar telefonisch bei der MDU. Sie möchte mit ihm in ein Krankenhaus gehen und ihn dort behandeln lassen.
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    You might also know this place by the following names:

    Lweeza, Lweza, Лвеза, Q15243170

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