Uganda
Ssabagabo-Makindye

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Travelers at this place
    • Day 3

      Mzungu

      November 2, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 21 °C

      Der erste Tag ist geschafft und ich auch😅. Ich muss mich korrigieren, es ging nicht direkt in den Busch, sonder wir positionierten uns in einem Quartier in Kampala, in dem die Armut noch extremer ist als sonst schon in diesem Land. Ein Medical Outreach ist aufgeteilt in 4 Phase. Alle Menschen, ja auch Kinder😢 können einfach vorbeikommen. Zuerst wird eine „Anmeldung“ gemacht (Name, Alter, Telefonnummer) dann werden die Vitalzeichen (BD, P, Temp.) gemessen und die Symptome aufgenommen. Anhand dessen wird entschieden, welcher Test gemacht wird. Am zweiten Posten (dort durfte ich heute arbeiten), werden Malaria-,HIV-, und Schwangerschaftstest durchgeführt. Nach einer 10 minütigen Wartezeit wird ihnen das Resultat mitgeteilt. Bei einem positiven Befund, gehen sie zum Posten 3, wo sie die entsprechenden Medikamente erhalten. Zum Schluss wird der einheimische Arzt hinzugezogen und er bespricht mit ihnen das weitere Vorgehen. Die Frauen, welche Schwanger sind, erhalten ein „Mama-Kit“. In diesem Paket sind einige Hilfsmittel für die Schwangerschaft und für die Geburt. Am bedeutungsvollsten ist aber die Geburtsmatte. In Uganda dürfen Frauen ohne diese Matte nicht für die Geburt ins Spital eintreten. Allgemein dürfen nur Menschen ins Spital, welche dafür bezahlen. Ihr könnt euch also vorstellen, wieviele je ein Spital von innen sehen.🤷‍♀️
      Es kamen mehrheitlich Männer vorbei. Dies sei immer so, sie wollen Wissen ob sie HVI -Positiv sind, wenn nicht bedeuted dies nämlich, dass sie ihren Lebensstil weiterhin so ausleben können wie sie wollen… zumindest bist zum nächsten Test🤦‍♀️. Das Vermitteln eines Schwangerschaftstest-Resultats war aus diesem Grund nicht nur für die betroffene Frau interessant🥴.
      Von den Testergebnissen her, war es ein erfolgreicher Tag. Von ca. 80 Tests waren nur 2 HIV positiv und eine Person (dem sah man schon an, dass dieser definitiv krank war) wurde auf Malaria getestet. Diese wenigen positiven Zahlen seien leider eine Ausnahme, sagte mir eine der Volunteerinnen. Ja ihr seht, ich kann bereits nach einem Tag einiges erzählen. Die Eindrücke sind enorm aber ich kann sie mit einer gewissen Distanz aufnehmen.
      Bin gespannt ob mir dies morgen auch gelingt. Wir besuchen eine Schule und unterhalten uns mit den Kindern.
      Die Kinder rufen uns immer Mzungu‘s („Weisser Menschen“) zu.
      Ja, wir fallen definitiv auf aber sie behandeln uns sehr freundlich.
      So nun gibts was zu Essen.. ohh ja, über das Essen könnte ich euch auch noch ein paar Dinge erzählen. Aber es ist ja erst der Anfang, also schreibe ich darüber ein andermal.👋
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    • Day 5

      Ein Tag mit gemischten Gefühlen

      November 4, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 19 °C

      Der gestrige Morgen in der Schule hatte mich nicht so überzeugt. Ich ging mit gemischten Gefühlen aus dem Einsatz. Wir besuchten die „Queen Mary School“, welche ca. 200 Meter von unserem Haus entfernt war. Zu zweit sasses wir uns in einer der Klassen. Die Kinder präsentierten uns ihr gelerntes in verschiedenen Gruppen. So hörten wir ca. 6mal den gleichen Vortrag zum Thema: „die Pflanze“🍃🤣 (Video). Es waren ca. 40 Kinder in diesem Klassenzimmer, sie alle waren in der zweiten Primarschule. Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass sie überhaupt in eine Schule gehen können. In Uganda ist das nicht für jedes Kind möglich. Als ich jedoch die Lehrerin mit ihrem Stock sah, welchen sie auch mehrfach angewendet hat, war dies recht schockierend für mich. Absolut befremdend war, dass die Kinder wie Roboter auf die Fragen der Lehrerin antworteten. Es wirkte so, als wurde ihnen jedes Wort eingetrichtert. Wenn ein Kind eine Antwort gab, wurde es von den Mitschülern schreiend wiederholt.
      Als wir nach 2h bereits wieder die Schule verliessen, fühlte ich mich einen kurzen Moment wie ein Star. Alle Kinder wollten uns abklatschen und begleiteten uns bis zum Ausgang🤣.
      Nach dem Besuch, sprach ich mit Lutaaya.
      Er ist der „Kopf“ der MDU Organisation und zugleich unser Chauffeur resp. „Mann für Alles“. Er sagte mir klar, dass das Verhalten der Lehrerin hier ganz normal sei. Bei 40 Kindern muss man sich Respekt verschaffen damit zumindest etwas Ordnung herscht.
      Ich denke, dies ist eine Sache, die ich akzeptieren muss und welche mich dankbar machen lässt, in der Schweiz aufgewachsen zu sein.🙏 (Ich bin mir natürlich bewusst, dass dies auch in der Schweiz gemacht wurde, jedoch sind in der Zwischenzeit einige Jahre vergangen😅).
      Der restliche Tag verlief dann sehr gemütlich. Da uns eine der Volunteers heute verlässt, wünschte sie sich einen Cocktail für den letzten Abend. Wir gingen also mit drei der MDU Mitgliedern in eine Bar. Sie sagten uns, dort gibts sogar „Mzungu-Essen“. Den drei Volunteers, welche sich wohl in den letzten Wochen von Posho (Getreidebrei aus Mais) und Bohnen ernährt hatten, war die Freude nur so ins Gesicht geschrieben.
      Neben den Fotos der Schule, sind ein paar von unserem Haus hochgeladen. Unser Haus ist defintiv über dem normalen Standard hier in Uganda😅.
      Die Isländische-Volunteerin und ich, planen heute eine Sightseeing Tour in Kampala. Aktuell warten wir aber seit zwei Stunde auf Patric - unser Guide.😅🤷‍♀️
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    • Day 17

      Medical Outreach - Mpoobe Kibiri

      November 16, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 22 °C

      Nach dem gestrigen Regentag war heute Sonnenschein pur angesagt. Dementsprechend stieg das Thermometer auch auf über 30 Grad🥵.
      Wir fuhren nich sehr lange und hielten dann in einem kleinen Dorf Namens: „Mpoobe Kibiri“ an. Dort richteten wir uns in einem grossen Hinterhof ein. Ich war mit Christy (Neue Volunteerin) und Sharon (Einheimische MDU Angestellte) beim Medikamenten Stand. Es kamen nicht so viele Menschen vorbei. Ich hatte deswegen genügen Zeit, mir Dank ein paar Ballone, welche ich aus der Schweiz mitgenommen habe (Danke Mama für den Tipp😜), Freunde zu machen.🤣
      Wir verliessen den Ort gegen 14 Uhr.
      Auf der Rückfahrt erkundigte ich mich nach dem kranken Jungen von der Strasse (Bericht 13. Nov.).
      Sharon sagte mir, er sei aktuell noch im Spital. Leider wurde zum HIV noch eine Tuberkulose diagnostiziert. Er bekommt nun eine sehr starke Therapie in verschiedenen Zyklen. In dieser Zeit ist eine ausgewogene Ernährung und viel Schlaf sehr wichtig. Da der Junge dies auf der Strasse unmöglich bekommen wird, versucht man nun mit den Eltern in Kontakt zu treten. Evtl. kann er zu Hause sich etwas erholen und wieder zu Kräften kommen. „Und dann?“, war meine Frage. Sharon meinte, es sei wohl zu befürchten, dass wenn der Junge überhaupt nach Hause gehe, dass er sobald es ihm besser geht, wieder nach Kamapla auf die Strasse gehen wird. Dies sei bei den meisten Kinder so, welche man versucht habe zurück in ihr Heim zu vermitteln.
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    • Day 22

      Medical Outreach - Kajjansi Lime

      November 21, 2023 in Uganda ⋅ ⛅ 25 °C

      Nach einer regenreichen Nacht, gings heute nach … für das Medical Outreach. Es kamen eher weniger Menschen vorbei, so konnten wir etwas mit den Kindern spielen und ein paar Eindrücke von der Region festhalten.

      Um euch einen Einblick zu geben, wie es hier fast überall aussieht, sind ein paar Foto hochgeladen.
      Die Strassenränder sind meisten belegt mit Frucht- und Gemüsemärkten. Typisch für diese Region sind Mangos, Ananas, Wassermelonen, Jackfrucht, grüne Orangen, Avocado, Tomaten, Kartoffel, Wurzelgemüse, verschiedene Bohnen und Koch-, sowie Obstbananen. Auch häufig anzutreffen sind die ganzen Fleisch- und Fisch- Stände. Die Hühner werden an der Strasse
      in Käfigen gehalten. Wenn jemand vorbeikommt wird das Tier meistens dirket geschlachtet und das Fleisch verkauft oder das Huhn wird direkt am offenen Feuer gebraten oder im Öl fritiert. Das gleiche gilt für Kuh und Ziege. Der Fisch wird aus dem Viktoriasee geholt und auf der Strasse verkauft. Meistens sind sie aber von Fliegen übersät. Neben den Lebensmittelständen verkaufen hier einige auch Kleider, Matratzen, Holzmöbel und Steinplatten. Und zwischen drin ist dann immer wieder ein Stand, welcher meine mitlerweile sehr geliebte Rolex verkauft🤣.
      Auf den Strassen ist es immer sehr laut und es sind wahnsinnig viele Menschen dort. Ich habe jedoch bemerkt, wie ruhig und gelassen ich mittlerweile die Geschehnisse hier wahrnehme. Ja, ich fühle mich hier in der Zwischenzeit richtig wohl😅
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    • Day 28

      Sonnenuntergang mit echt starken Jungs💪🙏

      November 27, 2023 in Uganda ⋅ ⛅ 21 °C

      Wie jeden Montag startet die Woche mit dem „Streetboy‘s Program“. In Kampala leben über 6‘000 Kindern auf der Strasse. Kein Wunder sehen wir deswegen immer wieder neue Gesichter, wenn wir durch den Slums laufen und Aussicht nach den Jungs halten.
      Ein ca. 10 jähriger Junge kam beim Projektplatz zu mir. Er nahm mich am Arm und lief in einen geschützteren Bereich auf dem Glände. Er zeigte auf sein Geschlechtsteil und sagte mir dann, dass er dort Schmerzen habe. An seinem Penis war alles voller Eiter. Ich gab ihm ein Tuch mit Wasser und sagte ihm, er solle erst einmal eine Nassphase machen. Da er nicht so gut Englisch sprechen konnte sagte ich, dass sobald Sharon (Einheimische) kommt, schauen wir zusammen, was wie machen können. Sharon kam und sah sich das Ganze an. Auf Grund der Nassphase wurde
      erst dann ersichtlich, dass der Junge vor kurzem beschnitten wurde und sich die Naht massiv entzündet hat. Hier in Uganda wird anscheinend jeder Junge beschnitten, „wenn er es möchte“.. 😅🥴🤷‍♀️
      Eigentlich wird dies in den jungen Jahren gemacht. Wenn es nicht jemand von der Familie übernimmt, gibt es einen Ort, wo man einfach hingehen kann um die Beschneidung durchzuführen, danach gehts weiter in die Schule oder wo auch immer. Laut Sharon bekommen die Jungs eine Art Anästhesie, diese werde aber immer mit Wasser verdünnt, wodurch sie wohl alles mitbekommen. Dies bestätigten mir einige Jungs, bei denen die Beschneidung schon ein paar Jahre zurück liegt.
      Mädchen werden hier wohl normalerweise nicht beschnitten..

      Am Abend durften wir 4 Volunteers mit unseren „Mitbewohnern“, den ehemaligen Streetboy‘s, die im Nebenhaus bei uns wohnen, zum Victorialake laufen und den Sonnenuntergang geniessen. Es war einfach wunderschön!
      Auf dem Rückweg sprach ich etwas mit Maurice (Foto Nr. 5 kurze grüne Hose).
      Er lebt seit ca. zwei Jahren im Haus der MDU. Wie alle Jungs dort, war er zuvor auf der Strasse in Kampala. Er erzählte mir von seiner Geschichte. Er wurde von seinem Vater in einem „Ziegenstall“ - die Tiere werden hier eher in Käfigen gehalten, eingesperrt und geschlagen. Seine Mutter kennt er nicht, sein Vater versprach sie ihm vorzustellen, er vergass dies dann jedoch. So flüchtete er vom eigenen Vater auf die Strasse.
      Ja, solche Geschichten sind hier gang und gäbe.. Als ich ihn fragte, wie er nun über sein Leben denkt, sagte Maurice. Ich bin 19 Jahre alt, gehe zur Schule, spreche seit einem Jahr Englisch, lebe mit meiner Familie (den anderen ex-Strassenboy‘s) in einem Haus.. ich bin Happy.

      Eine schöne Nachricht haben wir von Vincent (dem kranken Jungen, Bericht vom 22. Nov.) bekommen. Er ist zu Hause angekommen, seine Mutter nahm in mit offenen Armen auf und bedankte sich sogar telefonisch bei der MDU. Sie möchte mit ihm in ein Krankenhaus gehen und ihn dort behandeln lassen.
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    • Day 4

      Kampala part 2

      July 25, 2023 in Uganda ⋅ ☁️ 22 °C

      Sim kaarten gefikst samen met Jasper & Karim.
      Nadien gaan lunchen in Milk&maar, zeer lekker met een mooi uitzichtje.
      Nadien naar Agape (project Emely) was leuk om iedereen terug te zien. Ludo gespeeld, Wannes heeft geleerd aan de jongens wat panna betekent. 😀
      Nadien nog een kijkje gaan nemen aan het Kabaka lake om de kroonkraanvogels te spotten. Het waren er zelfs veel meer dan gisteren! Rustig gezeten & genoten.
      Nadien een uur en langer op de boda gezeten naar de friday craft market. De eerste boda wist niet waar het was, maar besloot toch om ons te brengen. De tweede wist het wel, maar Emely had het niet zo duidelijk uitgelegd (oeps). 😉
      Afdingen is ons ding niet, maar op de craft market hebben we stand gehouden (soms toch). Souvenirs à volonté!
      Nadien samen gaan eten in café javas: Emely was aan het watertanden voor de massala chips, maaar die had ze niet besteld... Allen geluk hebben we dat snel opgelost 😀 al dacht de ober toen dat we met 3 aan tafel zaten...
      De avond afgesloten in de wild coffee bar met wat optredens, zeer gezellig. Jasper kwam ook langs, samen het biertje the Nile Special geproefd en goedgekeurd. De boda rit naar huis was zéér speciaal: Wannes is van de boda gevlogen voor een paar seconden, voor het oog van best wat mensen (die allemaal moesten lachen). Zelfs Jasper kon het niet geloven, haha. Geëindigd met het zingen van het liedje dont worry van Bob Marley.
      Afscheid genomen van Jasper, met uiteraard nog een selfie ;)

      Ooh ja! Wannes heeft gezien dat een supermarkt hetzelfde is hier als in België. Hij was zeeeer verbaasd 😜
      We hebben een paar technische probleempjes met de gepro, dus betere foto's volgen nog 😉
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    • Day 2

      Kampala

      July 23, 2023 in Uganda ⋅ 🌙 21 °C

      Goed geland in Entebbe & herenigd met Ken 😀 het eerste dier dat we hebben gespot (na de reiger op de luchthaven) was een baardagaam!
      Tip van de dag: nooit een airb&b boeken in Kampala, Oeganda. Onze b&b bestond niet, dus we zijn last minute op zoek moeten gaan naar een nieuwe kamer. #stress
      Allen geluk hadden we Ken & Jasper die ons hebben geholpen... eind goed al goed, start van de boda tour (= rondrijden op de brommer) om 15u.
      #KampalaIsChaos
      Van een bezoekje aan de Bahaí tempel tot klimmen op de Gadafi Mosque met uitzicht over heel Kampala. Nadien onze eerste rolex gegeten (heeft gesmaakt) en het zotste moest nog komen: op dag 1 spotten we al het nationale symbool van Oeganda --> de kroonkraanvogel! En dan nog in het meervoud ook 😱
      Wannes heeft ondertussen een zwembroek, twee nieuwe hemdjes aangekocht (allen geluk dat Jasper kon afdingen...) en hij zal bij meerdere mensen op de kast ingekaderd staan...

      Een écht succes dus!

      Veilig thuis aangekomen net voor zonsondergang.

      (Andere foto's zijn nog onderweg)
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    • Day 23

      Emotionales Wiedersehen

      April 1 in Uganda ⋅ ⛅ 27 °C

      Mido und Nagi sind langjährige Freunde vom Khartoum YMCA. Beide waren auch schon mehrfach in Walheim. Gesehen haben wir uns zuletzt im Jahr 2015. Der Krieg in Khartoum hat beide wie Millionen andere zur Flucht gezwungen - die beiden haben es mit ihren Familien auf abenteuerliche oder besser gesagt erschütternde Weise bis nach Kampala geschafft.
      Mit Mido hatte ich Anfang März kurz zwei Nachrichten ausgetauscht. Er wusste, dass wir in Kenia sind. Wir wussten nach den Nachrichten, dass Mido und Nagi in Kampala sind. Konkret vereinbart hatten wir jedoch nichts. Ein Facebook-Post von Mido hat darauf hingedeutet, dass er aktiv bei der "South Sudanese International Christian Fellowship Uganda" in Kampala ist. In der Hoffnung dass die beiden beim Ostergottesdienst in dieser Kirche sind, machten wir uns dorthin auf - es war gar nicht so leicht, die Outdoorkirche der Südsudanesen zu finden.

      Mido hat uns sofort erkannt, als wir als einzige Weiße plötzlich da standen. Das Wiedersehen war sehr emotional - schließlich rechnete er nicht mit uns.
      Am heutigen Ostermontag war ein großes Pop-Chorkonzert angesetzt. Mido hat wohl so was wie eine leitende Stellung in der Musikgruppe. Los ging es mit einer Stunde Verspätung. Dafür dauerte es statt angekündigten zwei Stunden fast vier Stunden.... Erstaunlich die Ausdauer von Musikern und Publikum. Der Schlagzeuger tobte sich aus, wie beim wildesten Rockkonzert, zwei Keyboards, Gitarren, Alle Sängerinnen und Sänger mit Einzel-Funkmikros, dafür alle ohne Noten und ohne Dirigent. Dazu fette Boxen, so laut aufgedreht, dass man den ganzen Stadtteil damit beschallte.

      Morgen gehen wir mit den beiden und ihren Familien noch gemeinsam Essen.
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    • Day 24

      Flucht aus dem Sudan

      April 2 in Uganda ⋅ ☁️ 20 °C

      Man kennt das ja von ukrainischen oder anderen Flüchtlingen: Über die Zeit auf der Flucht möchte man nicht sprechen. Ganz anders bei M., N., und X. Darauf angesprochen, warum er über die schwierige Zeit gerne spricht, kommt die Antwort: Durch Erzählen kann ich die traumatische Zeit besser verarbeiten. Mit viel Gottvertrauen, ist alles irgendwie machbar.

      M., der ein eigenes Auto besaß, war einer der letzten aus seinem Freundes- und Familienkreis, der Khartoum verließ. Das eigene Auto wurde nicht mit möglichst viel Wertgegenständen gefüllt, weil das wäre bei den zahlreichen Polizeikontrollen sowieso abgenommen worden. Dafür wurde neben Frau und eigenen Kindern noch ein befreundetes Ehepaar ins Auto geladen. Das Haus in Khartoum wurde verlassen, ohne zu wissen, ob man mal wieder zurück kommen kann und wie das Haus dann aussieht und ob noch was da ist. Überall willkürliche Polizei- und Militärkontrollen. Mehrfach war nicht sicher ob es weiter geht. Die Fahrt führte zunächst in die noch sichere Hafenstadt Port Sudan. In Port Sudan wurde das Auto verkauft, schließlich wurde ja auch Geld benötigt. Weiter gings nach Äthiopien - und letztendlich Monate später dann nach Kampala in Uganda. Uganda bietet sudanesischen Flüchtlingen ein Aufenthaltsrecht. Sozialleistungen gibt es natürlich nicht.

      N. wohnte mit seiner Familie bis zum Ausbruch des Krieges in der Nähe des Flughafens. Drei Tage lang verbrachten sie ihr Leben im eigenen Haus nur krabbelnd - zu groß war das Risiko, erschossen zu werden. Tag und Nacht waren Bombeneinschläge zu hören. N entschied sich mit seiner Familie zu flüchten. Ein Auto stand nicht zur Verfügung. Also wurde nach Lastwagen und Bussen Ausschau gehalten, um möglichst schnell aus der Stadt zu kommen - egal wohin. Viel konnte nicht mitgenommen werden. Das Ziel war auch Port Sudan - immer ohne zu wissen, wie es weitergeht. Die Hauptroute konnte nicht genommen werden. Diese war zu gefährlich. EinKind seiner Schwester hat die Flucht nicht überlebt.

      Kennenlernen durften wir X, ein halbblinder Mann, der seit Jahrzehnten in Kanada lebt. Sein Bruder und seine Schwägerin wollten mit ihren jugendlichen Kindern auch aus Khartoum fliehen, doch die Bruder und Schwägerin schafften es nicht. Seinen Schilderungen nach, wurde die Frau vor den Augen ihres Mannes und der Kinder vergewaltigt, er wurde gefoltert. Beide Eltern wurden am Ende getötet. Die überlebenden Jugendlichen waren auf sich allein gestellt. Die Jugendlichen schafften es irgendwie über die Grenze nach Äthiopien. Traumatisiert in einem Flüchtlingslager, wo es nicht unbedingt menschlich zuging. Der Onkel der Jugendlichen flog von Kanada nach Äthiopien, wo er die Jugendlichen aus dem Flüchtlingslager herausholte. Nach einer Zeit in Äthiopien konnten auch sie nach Kampala. weiter reisen.

      Von anderen aus dem Khartoum YMCA hörten wir, dass viele nach
      Ägypten geflüchtet seien und nun dort leben, z.B. P.. und A. . Andere, z.B. N.) sind innerhalb des Sudans geflüchtet, z.B. nach Gedareff oder nach Port Sudan. W sei in England, M habe einen Job in der Schweiz bekommen, P sei in Juba. A. In Deutschland.

      Auf meine Frage heute beim Abendessen: Würdet ihr zurückgehen, wenn Frieden im Sudan eintreten würde, kam der Wunsch tatsächlich zurückzukehren, obwohl alles zerstört ist. Erstaunlich. Aber Heimat ist eben Heimat.

      Das Leben in Kampala sei hart. Kein Jobs und damit kein Geld. Wie man trotzdem auf akzeptablem Level durchkommt und von was sie leben ist mir schleierhaft, denn schließlich gibt es ja auch keinen Sozialstaat). Aber alle leben in großem Gottvertrauen. Und dieses Vertrauen lässt sich spüren. Sie haben alles Materielle, das sie in Khartoum zurücklassen mussten, verloren.

      Über WhatsApp sind sie nun mit ihren Bekannten in Verbindung, die irgendwo anders gestrandet sind.

      Nach all den traurigen, bewegenden, erschreckenden Geschichten, konnten wir beim heutigen Abendessen in einem schönen Outdoorrestaurant uns auch über alte Geschichten freuen, austauschen und alle möglichen gemeinsamen Bekannten auf der ganzen Welt per WhatsApp anrufen. War spannend.

      Heute hatten wir noch einen sehr interessanten Termin bei fairventures.org - doch dazu ein anders Mal mehr. Morgen fahren wir weiter nach Mityana, der Stadt an der Straße, von wo es dann auf wilden Wegen zu Naemis Freiwilligendienststelle 2019/2020 geht.
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    Ssabagabo-Makindye

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