United States
Feather Sound

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Travelers at this place
    • Day 148

      Zu Gast bei Mickey und Minnie

      October 28, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 30 °C

      Ein großes Must-Have steht noch auf unserer Liste: Die Freizeitparks in Florida rund um Orlando! In einem Rutsch fahren wir heute die etwa 1000 Kilometer von Louisiana nach Florida. Unser Ziel wird zunächst einmal St. Petersburg bei Tampa am Golf von Mexiko sei. Hier wohnt Tara, die wir in San Diego im Hostel kennengelernt haben. Die Fahrt dauert etwa 13 Stunden und zieht sich ganz schön, aber letztlich bekommen wir so nochmal das Roadtrip-Feeling in seiner reinsten Form zu spüren: In Fastfood-Restaurants gibt es alles, was das Weltenbummlerherz begehrt, aus dem Autoradio trällert mal unsere Roadtrip Playlist, mal Katy Perry oder es gibt eine neue Folge der Drei ??? und stets kribbelt wenigstens ein Körperteil, weil die gekrümmte Sitzhaltung im Van zuverlässig die Blutzufuhr abklemmt. Lieben wir nach fünf Monaten auf Nordamerikas Straßen.

      Wir werden insgesamt drei ganze Tage bei Tara verbringen. Sie zeigt uns Tampa. Einen Abend stürzen wir uns in das Ausgehviertel, wo anlässlich zu Halloween alle verkleidet sind, es erinnert alles ein wenig an Karneval in Köln, auch weil das Ausgehviertel sich auf einen Block konzentriert und drum herum nur menschenleere Straßen in tiefen Häuserschluchten liegen. Tampa hat aber auch chillige Beachbars und Restaurants, in denen wir lecker essen (logisch, leckeres Essen ist immer voll unser Ding) und wir springen auch mal in den Golf, wo wir von einem panischen Fischschwarm regelrecht über den Haufen geschwommen werden, weil sich hungrige Pelikane auf der Suche nach Nahrung vom Himmel kopfüber in das Meer stürzen. Hier können wir auch einen tollen Sonnenuntergang bestaunen.

      Aber unsere Gedanken kreisen häufig um das Auto. Eine Interessentin möchte es sich gerne anschauen, also fahren wir zur nächsten Waschanlage und putzen den Van von Innen und Außen, bessern den Lack an einigen Stellen aus und sprühen Textilduft auf die Sitze. So sauber erstrahlte unser Van noch nie. Vor dem Treffen und der Probefahrt sind wir ziemlich aufgeregt, obwohl wir schon zweimal mit ihr telefoniert haben und sie wirklich nett klang. Kurz vor dem Treffen schreibt sie via SMS, dass sie sich etwas verspätet aber sich freut, uns und das Auto kennenzulernen. Das war dann auch das letzte Lebenszeichen von ihr. Wir stehen auf dem videoüberwachten Parkplatz vor Target und warten. Vergeblich. Auf unsere Anrufe, Emails und SMS reagiert sie nicht. Nach über einer Stunde Warten geben wir auf. „Entweder sie hat uns die ganze Zeit verarscht oder ihr ist etwas zugestoßen“, letzteres wünschen wir ihr nicht, wir werden es aber auch nie erfahren. Etwas geknickt nach dieser Erfahrung treffen wir uns mit Tara zum Abendessen und kommen so schnell wieder auf bessere Gedanken. Letztendlich finden wir noch einen guten Abschluss in Tampa: wir fahren auf Taras Idee zu einem Cupcake Automaten. Das ist natürlich eines von Johannes Highlights des gesamten Urlaubs! Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Tara (die wir aber in einigen Wochen zu Thanksgiving schon wiedersehen werden) und verlassen St. Petersburg planmäßig ins Landesinnere nach Kissimmee bei Orlando.

      Hier wohnen wir die nächsten zwölf Tage in einem Ferienhaus mit zwei Etagen, zwei Pools und einem privaten Whirlpool auf der Terrasse. Urlaubsfeeling macht sich breit bei so vielen Pools, Palmen und Sonnenschein. Naja obwohl: Nun gerade am Mittwoch regnet es. Das wäre der optimale Tag gewesen, am Pool zu liegen und Kraft zu tanken für den anstehenden Besuch in Disneys Magic Kingdom am Donnerstag. Aber hilft ja nichts: Wir reorganisieren unsere Rucksäcke und den Koffer, den wir in New York gekauft haben. Die ganze Aktion nimmt ordentlich Zeit in Anspruch, lohnt sich aber letztlich, weil wir nun ein gutes Konzept haben, dass bis zur Abreise aus Amerika Ende November funktionieren wird, ohne dass wir ständig alles neu durchwühlen müssen, auf der Suche nach der perfekten Klamotte.

      Heute geht es in den ersten Park! Disneys „Magic Kingdom“. Schon Morgens, 20 Minuten nach Eröffnung, ist der Parkplatz proppenvoll. Unter dauerhaftem, krächzendem Geschrei von Sicherheitshinweisen einer Mitarbeiterin bringt uns eine kleine Bimmelbahn vom riesigen Parkplatz zur Taschenkontrolle. Ziemlich aufgeregt, der Start. Hier hat man die Wahl zwischen der Monorail und dem Raddampfer, um zum Haupteingang zu gelangen. Wir nehmen den Raddampfer. Die Fahrt dauert etwa zehn Minuten und führt über einen See. Das markante Disneyschloss ist schon zu sehen. Erst klein, dann immer größer. Wir sind ganz euphorisch und können es kaum abwarten! Auf der anderen Seite angekommen, eröffnet sich uns die fantastische Disneywelt. Die Hauptpromenade mit ihren verspielten, französisch anmutenden Häuschen ist gut besucht (diplomatisch ausgedrückt), aus Lautsprechern dudelt Disneymusik und über allem tront Cinderellas Schloss. Es ist überwältigend. Heute wollen wir so viele Fahrgeschäfte und Achterbahnen mitnehmen wie möglich, deswegen haben wir uns zum regulären Ticket noch zusätzlich den „Lightning Lane Pass“ gekauft, dadurch können wir die langen Warteschlangen an den Fahrgeschäften abkürzen.

      Am Ende werden wir 13 Stunden im Magic Kingdom sein. Wir fahren „Ariels Grotte“ und besuchen „Peter Pans Flight“. Im Adventure Land sind wir mit Captain Jack Sparrow unterwegs durch die Karibik und befinden uns kurzerhand mitten in einem Seegefecht. Auf der „Jungle Cruise“ begegnen wir wild gewordenen Affen und sind zu tiefst genervt von den schlechten Witzen unseres Tourguides. Die „Haunted Mansion“ lässt unsere Knie schlottern und wir gruseln uns bis ins Mark. Mit einem Floß geht es rüber zu „Tom Sawyers Island“, wo wir einen entspannten, etwas abenteuerlichen Spaziergang machen, bevor wir danach im „Big Thunder Mountains“ wieder komplett wach gerüttelt werden. Zwischen all den Fahrgeschäften sehen wir uns noch eine Disney Show vor dem Schloss an. Und natürlich durfte auch die legendäre Disney Parade nicht fehlen, wo praktisch das gesamte Disney Who-is-Who vertreten war. Als es bereits dunkel ist, gibt es noch das Show Highlight des Abends: die große Disney Show am Schloss, gekrönt von einem opulenten Feuerwerk. Danach stürmen wir noch schnell zu den „Seven Dwarfs“, die „Sieben Zwerge Achterbahn“. Das ist die neueste Achterbahn des Parks und entsprechend gut besucht ist sie über den ganzen Tag hinweg. Die Lightning Lane können wir hier nicht benutzen, daher stellen wir uns regulär an und warteten schlappe 75 Minuten. Das Warten hat sich aber in jedem Fall gelohnt, denn die Achterbahn braust im Affenzahn durch die tiefen Stollen der Zwerge, vorbei an Gold und Edelsteinen. Unser heutiges „Move Goal“ haben wir erreicht. Erschöpft treten wir um kurz vor elf die Heimreise an. Morgen geht es schon in den nächsten Disney Park.

      Es ist Freitag. Ab ins EPCOT Center. Das EPCOT Center kann man grob in zwei Bereiche aufteilen: Der erste Bereich befasst sich mit Zukunftsvisionen und technologischen Errungenschaften der Menschheit und im zweiten Bereich kann man sich kulinarisch und kulturell einmal durch die gesamte Welt bewegen. Auch hier nehmen wir wieder zahlreiche Rides mit, wie etwa „Remy's Ratatouille Adventure“, den Findet Nemo Ride und natürlich den legendären „Spaceship Earth Ride“, der sich in der markanten, großen Kugel des EPCOT Centers befindet. In „SOARIN over California“ fliegen wir in schwingenden Sitzen über die Landschaften Kaliforniens und können hier nochmal so richtig unseren Roadtrip an der Westküste durchleben. Johannes‘ Highlight des Tages ist die Achterbahn „Guardians of the Galaxy“. Locker 90 Minuten stehen wir hier an. Die Stimmung droht zu kippen. Um uns herum rumort es schon. Gerade noch rechtzeitig steigen wir ein. Es geht los! Wir fahren auf einen großen Bildschirm zu und kommen zum Stehen. Zähe Sekunden später schießt die Achterbahn katapultartig los. Rückwärts! Alle schreien. Langsam drehen sich die einzelnen Wagen bei voller Fahrt, während sich der Zug in immer wieder neue Kurven legt. Es macht wahnsinnig Spaß.

      In der Länderabteilung essen wir uns einmal quer um die Welt. Wir treffen Dornröschen in Frankreich, Aladin und Jasmin in Marokko, Mulan in China, Anna und Elsa in Norwegen und posieren mit Schneewittchen in Deutschland, währen im Hintergrund eine Rockband die Stimmung anheizt. Neben Fahrgeschäften und Restaurants gibt es hier zudem haufenweise Souvenirgeschäfte. Wie praktisch für die Amerikaner, die ohnehin nur 10 Tage Urlaub im Jahr haben. So müssen sie gar nicht den langen Flug und den Jetlag auf sich nehmen, um das Land zu verlassen, sondern können einfach ins EPCOT Center fahren und sich an einem Tag einmal um die Welt schoppen. In Japan gibt es Sushi für uns, anschließen machen wir eine Kahnfahrt mit Donald und den drei Cabanerros durch Mexiko und lassen uns in Kanada und China in 360° Kinos durch das Land führen. Besonders aufregend wird es, als wir am Nachthimmel auf einmal ein glühendes Etwas entdecken. Ist das ein Komet, der gleich auf der Erde einschlägt? Nein, es ist eine Rakete! Die ist wohl gerade von dem nahegelegenen Cape Kaneveral gestartet und auf ihrem Weg ins Weltall. Wie cool, dass wir das miterleben! Zwischendurch fallen immer wieder etwas negativ die ganzen angetrunkenen Erwachsenen auf, denn gerade ist das so genannte „Food and Drink Festival“. Ein bisschen befremdlich und unpassend, finden wir. Auch dieser Tag wird wieder sehr lang und findet seinen Höhepunkt in einem opulenten Feuerwerk.

      Unser Wochenende verbringen wir hauptsächlich am Pool und mit Nervosität. Das Auto ist noch immer nicht verkauft und am Sonntag springt auch noch unser zweiter Interessent ab. So langsam bekommen wir Panik. Eigentlich haben wir nicht vor, das Auto die Klippe runterzustürzen. Also gehen wir noch mal drastisch mit dem Preis herunter. Wir setzen uns eine Deadline: Wenn bis Dienstagmorgen kein ernstzunehmendes Angebot reinkommt, müssen wir das Auto an einen Händler verkaufen. Fortsetzung folgt… (R)
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