MaliBoo
October 23 in the United States ⋅ ⛅ 21 °C
Es gibt Tage, da wache ich auf und denke: "Wie soll ich heute auch nur eine einzige Seite füllen? Wir fahren von A nach B. Das war's!" Und dann lässt man abends den Tag Revue passieren und kommt zu dem Schluss: "Mein Gott, haben wir viel erlebt und gesehen."
Genau solch ein Tag war der heutige.
Dieser begann mit der bitteren Erkenntnis, dass wir Morro Bay und unsere zauberhafte Unterkunft verlassen mussten, wo wir uns unglaublich wohlgefühlt hatten. Allzu schnell konnten und wollten wir uns deshalb auch nicht lösen. Bevor wir unsere Fahrt nach Los Angeles antraten, kauften wir Proviant und Nahrungsmittel für ein Frühstückspicknick im Montaña de Oro State Park, den wir ansteuerten, nachdem wir uns noch einmal von den Ottern am Hafen von Morro Bay verabschiedet hatten.
Dass wir im Park selbst noch so weit laufen mussten, ehe wir die erste Bank an den Klippen fanden, wusste ich nicht, hätte ich Norman allerdings auch nicht gesagt, weil er vermutlich nicht bereit gewesen wäre, für sein Frühstück so weit zu laufen. Nun hatte er allerdings keine andere Wahl, als mir wie ein Esel hinter der Möhre hinterherzutraben. Leider ließ der fantastische Ausblick nur kurzzeitig all die Strapazen vergessen, denn ein Großteil unserer Frühstücksleckereien war leider weniger lecker als erhofft. Besonders enttäuschend war die Gemüsesnackbox, in der die Hälfte der Gemüsesticks glitschig, matschig und ungenießbar waren. Mit nur halbgefülltem Energietank stiefelten wir zurück zum Parkplatz. Glücklicherweise warteten im Auto noch zwei riesige Muffins auf uns, die das verpatzte Picknick zu retten vermochten.
Auf dem Weg nach L.A. überlegten wir, an welchem Punkt wir den heutigen Sonnenuntergang genießen könnten. Angesichts der kritischen Verkehrssituation in Los Angeles entschieden wir, uns das Griffith Observatorium für einen der folgenden Abende aufzuheben und stattdessen an einem Aussichtspunkt in Malibu anzuhalten. Leichter gesagt als getan, denn es gab nur wenige Parkplätze und diese waren bei unserer Ankunft bereits belegt. Da wir vor den teuren, videoüberwachten Anwesen nicht parken konnten, sprach Norman zwei Surfer an, die gerade aus dem Wasser gekommen waren und sich an ihrem Auto umzogen. Leider fragte er die beiden nicht: "Bleibt ihr noch hier?", sondern: "Did you stay here?", also: "Seid ihr hier geblieben?" Etwas verwirrt bejahten sie die Frage, woraufhin sich Norman dankend verabschiedete und weiterfuhr. Norman wollte schon vor einer Baustelle parken, als ich zu bedenken gab, dass die Surferboys seine Frage eventuell nicht richtig verstanden haben könnten und es sich deshalb durchaus lohnen könnte, noch einmal an dem Parkplatz vorbeizufahren - Volltreffer! Als wir zurückkehrten, war ein Parkplatz frei. Da der Sonnenuntergang nun unmittelbar bevorstand, sprinteten wir den Hügel zum Aussichtspunkt hinauf und sahen der Sonne dabei zu, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand.
Obwohl dieser Sonnenuntergang wunderschön war, wartete mein eigentlicher Tageshöhepunkt noch auf mich. Bei meiner Reisevorbereitung hatte ich gelesen, dass sich bestimmte Straßen während der Halloween-Zeit in der Dekoration ihrer Häuser überboten. Und weil wir noch fit waren und die Tageszeit passte, fuhren wir in das besagte Viertel und trauten unseren Augen kaum. Es war der Wahnsinn und eine einzige Wonne, die Straße entlangzuschlendern und die aufwändig dekorierten Häuser zu betrachten. Skelette in allen möglichen und unmöglichen Positionen, Hexen, die einen im Vorbeigehen ansprachen und dämonisch lachten, Spinnen, die an der Häuserwand entlangkletterten, kunstvoll geschnitzte Kürbisse, überdimensionale Schauerfiguren, Gräber, gruselige Puppen mit funkelnden Augen - Der Fantasie und Kreativität waren hier keine Grenzen gesetzt. Eine Menge Fantasie brauchten wir auch für unseren nächsten Programmpunkt.
Da Norman es sich zum Ziel gesetzt hatte, in Los Angeles und San Francisco einige Fast-Food-Ketten zu testen, hielten wir bei einer Filiale von Five Guys. Norman bestellte einen Hamburger und einen Cheeseburger und verzichtete darauf, Zutaten kostenpflichtig hinzuzufügen. Dass dies jedoch bedeutete, einen vollkommen nackten Burger ohne Ketchup und Gemüse zu bekommen, damit hatten wir nicht gerechnet. Die absolute Frechheit bestand aber nicht unbedingt darin, dass man bei dieser Kette für jedes Salatblatt zusätzlich zahlen musste, sondern darin, dass diese staubtrockenen Burger trotzdem viermal so viel kosteten wie ihre goldenen Möwenbrüder - Willkommen in Amerika!
Dass wir bei unserer späten Ankunft im Apartment das Gefühl hatten, die Airbnb-Gäste über uns würden an ihrer neuesten Trapeznummer arbeiten und regelmäßig auf den Boden aufklatschen, trug sicherlich nicht zur Besänftigung der Gemüter bei. Glücklicherweise war unser Vermieter noch wach und beendete den ungeheuren Krach, sodass wir seelenruhig einschlummern konnten.Read more
Wieder ein liebevoll geschriebener Tagesbericht ♥️ dazu die schönen Bilder und Videos.... Die“ Gruselstrasse"ist der Hammer.. [Motti]
Stimmungsvolle Bilder vom Sonnenuntergang und nach dem Sonnenuntergang 😉. Hoffe ihr habt morgen mehr Glück mit dem Essen. 👍 [Micha]
Oh je ihr klingt ja nahezu ausgehungert 🙈 ich hoffe das es am heutigen Tag was tolles und zufriedenstellendes zu essen gibt 💪 der Sonnenuntergang sieht fantastisch aus 🤩 wunderschön ! [Jessi]
Die schönen Bilder und die Straße mit den Gruselfiguren ist sehr beeindruckend. Weiterhin viele schöne Urlaubstage mit netten Erlebnissen. 😀 [Opa und Oma]