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- Dag 24
- fredag 20. juni 2025 12:30
- ☁️ 15 °C
- Høyde: 18 m
EstlandTallinn59°26’28” N 24°44’11” E
Talinn

Heute starten wir früher als gewohnt, denn wir möchten uns Tallinn ansehen. Der starke Regen der vergangenen Nacht sorgt jedoch für eine Verzögerung: Es erfordert einige Mühe und den tatkräftigen Einsatz von Juliane, unser Fahrzeug von der aufgeweichten Wiese zurück auf den befestigten Schotterweg zu bringen. Ich selbst bin heute körperlich eingeschränkt – starke Schmerzen in der rechten Schulter machen den Arm nahezu unbrauchbar.
Gegen Mittag erreichen wir einen Parkplatz hinter dem Bahnhof von Tallinn. Beim Einparken kommt es zu einem kleinen Missverständnis – ich fahre ein paar Zentimeter zu weit und verbiege dabei leicht das hintere Schild des Fahrradträgers. Ärgerlich, aber kein ernsthafter Schaden. Weniger erfreulich ist ein Bedienungsfehler am Parkautomaten, der uns fünf Euro mehr kostet als notwendig.
Trotz dieser kleinen Zwischenfälle starten wir frohen Mutes in unseren Stadtrundgang. Gleich neben dem Parkplatz befindet sich die Markthalle – ein lebendiger Ort mit einer Vielzahl hochwertiger Lebensmittel: Fleisch, Gemüse, Obst, Fisch – alles ansprechend präsentiert. Da wir gut versorgt sind, beschränkt sich unser Besuch auf das Schauen und Staunen.
Von dort führt unser Weg über den Bahnhof zur Anhöhe mit der russisch-orthodoxen Nikolaikirche. Die zahlreichen Stufen sind zwar anstrengend, doch der Ausblick und die Kirche selbst lohnen den Aufstieg. Im Anschluss schlendern wir durch die darunter liegende Altstadt.
Mittags ist Zeit für eine Pause. Nach dem Motto meiner Großmutter – „Zwölf Uhr wird gegessen, gekocht oder nicht gekocht“ – suchen wir ein Restaurant auf. Direkt gegenüber dem historischen Rathaus finden wir einen Platz auf der Terrasse eines Irish Pub. Bei Fish & Chips, Burgern und einem Glas englischem Bier tanken wir neue Energie.
Ein Nachbarlokal nutzt seine Tafel, um öffentlich gegen den russischen Angriffskrieg Stellung zu beziehen – ein Zeichen von Zivilcourage, das man in Deutschland nicht überall findet. Auch vor der russischen Botschaft fällt uns ein starkes Statement auf: Über die gesamte Fassade sind Plakate angebracht, die an getötete ukrainische Zivilisten und Soldaten erinnern. In diesem Umfeld zu arbeiten, dürfte für Botschaftsangehörige belastend sein.
Der Rückweg zum Wohnmobil gestaltet sich anstrengend – wir sind vom Weg abgekommen und müssen uns bei warmem Wetter zurückkämpfen. Die Besichtigung war eindrucksvoll, doch auch anstrengend. Tallinn hat viel zu bieten, und wir haben heute nur einen Teil gesehen. Der Gedanke, eines Tages per Ostseekreuzfahrt gezielt die Städte rund um das Baltikum zu besuchen, erscheint uns durchaus reizvoll.
Für heute jedoch haben wir genug Eindrücke gesammelt. Wir setzen unsere Reise Richtung Osten fort.Les mer
ReisendeSehr schöne Bilder 👍.