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- Día 9
- martes, 26 de agosto de 2025
- ⛅ 20 °C
- Altitud: 8 m
AlemaniaKirchdorf53°59’40” N 11°26’46” E
Über den Dächern von Wismar

Morpheus hat uns heute spät aus seinen wohligen Armen entlassen. Erst am späten Morgen steigen wir aufs Rad und machen uns auf den Weg nach Wismar. Die knapp fünfzehn Kilometer führen fast ausschließlich über schöne Radwege, die durch einen schmalen Grünstreifen von der gut befahrenen Landstraße getrennt sind. Nur in den Dörfern müssen wir auf den breiten Bürgersteig ausweichen. Wer meint, der Norden sei durchweg flach, irrt – die Moränen der letzten Eiszeit haben alles dafür getan, es dem harmlosen Radler nicht zu leicht zu machen. Zu unserem Glück fahren wir mit E-Bikes.
Nach einer guten Dreiviertelstunde erreichen wir Wismar. Eine freundliche Eingeborene rät uns, den Turm der Sankt-Georgen-Kirche zu besuchen – von dort habe man den schönsten Blick über die Stadt. Gesagt, getan. Vorbei an der ehemaligen Klosteranlage, die heute als Drehort für die ZDF-Serie SOKO Wismar dient, gelangen wir zur imposanten Kirche. In den letzten Kriegstagen wurde sie durch britische Bomben schwer zerstört. Erst nach dem Kalten Krieg begann man mit dem Wiederaufbau. Heute ist das Gebäude äußerlich vollständig rekonstruiert; im Inneren dient der hohe, entkernte Raum vor allem kulturellen Veranstaltungen. Nur an wenigen Stellen lassen sich noch Reste der alten Deckenbemalung erkennen.
Zu unserer Freude erhalten wir Ruhestandsrabatt für die Turmbesichtigung – und ein funktionierender Aufzug bringt uns bequem auf 34 Meter Höhe. Der Tipp unserer Stadtführerin war goldrichtig: Vor uns breitet sich ein grandioser Rundblick über Wismar aus. In der Ferne erkennen wir die gewaltigen Dimensionen der Disney Adventure, die an der Werft vertäut liegt. Mit einer Länge von über 340 Metern zählt sie zu den größten Kreuzfahrtschiffen der Welt, fasst bis zu 6.000 Passagiere und 2.300 Crewmitglieder und lief erst im April dieses Jahres hier in Wismar vom Stapel. Im Internet liest man von fast zehn verschiedenen Themenwelten, die den Gästen dort geboten werden – ein schwimmendes Universum.
Wir verweilen lange in dieser luftigen Höhe. Je länger man schaut, desto mehr Details werden sichtbar: die unterschiedlichsten Giebel der Bürgerhäuser, kunstvoll gestaltete Dachterrassen, die man von unten gar nicht wahrnimmt, und immer neue kleine Blickfänge. Schließlich bringt uns der Aufzug wieder hinab. Inzwischen ist es Mittag geworden, und am Alten Hafen gönnen wir uns ein Fischbrötchen. Eigentlich wollen wir weiter, doch dann lockt eine Eisdiele an der Hafenstraße. Eine „Vitaminschale“ weckt mein Verlangen: Vanille- und Sanddorn-Orangeneis, fruchtige Sauce, etwas Sahne, Krokant und eine Physalis obendrauf. Erwartet hatte ich eine viel zu süße Sünde (Anmerkung - hinterher ist mir oft so übel, dass ich auf Wochen kein Eis mehr mag) – bekommen habe ich eine fein abgestimmte Mischung aus Süße und Säure, so köstlich, dass ich fast nachbestellt hätte.
Die Zeit ist inzwischen fortgeschritten, und mir fehlt die Lust auf weitere Erkundungen. Juliane hat liebreizenderweise ein Einsehen. Doch wir sind uns sicher: Wismar! Das war nicht unser letzter Besuch. So radeln wir denselben Weg zurück zur Insel. Unterwegs probieren wir die roten Äpfel, die verlockend an den Bäumen der Allee hängen. Von außen glänzend wie Evas Versuchung, sind sie innen noch herb und unreif (Anmerkung - mit Frauen ist das oft auch so). Nach einiger Zeit erreichen wir unser mobiles Heim und lassen den Tag entspannt ausklingen.Leer más
ViajeroSehr schön, nach Wismar fahren wir ganz sicher auch noch einmal. Ist beim letzten Mal viel zu kurz gekommen 😅
Viajero...direkt am Ortseingang gibt es einen neuen Stell-/Campingplatz...