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- День 1
- понедельник, 18 августа 2025 г., 17:30
- ☀️ 25 °C
- Высота: 12 м
ГерманияRhinow52°43’24” N 12°13’24” E
Mühlabfuhr und Kistenschieben

Noch am Samstag war ich fest davon überzeugt, dass unsere Abfahrt erst eine Woche später stattfinden würde. Erst der Geburtstag meiner Enkelin Ida am Sonntag rückt mich zurück in die Realität – jetzt geht es wirklich los! Also packen wir am Abend so viel wie möglich, damit wir am Montagmorgen ohne große Verzögerung starten können.
Und tatsächlich, am nächsten Tag läuft alles erstaunlich reibungslos. Schon gegen zehn Uhr sind wir abfahrbereit. Doch kaum haben wir das Wohnmobil auf die Straße gesetzt, hören wir ein wohlbekanntes Geräusch - die Müllabfuhr.
Jeder in unserer Straße weiß; an dem großen orangen LKW führt selten ein Weg vorbei. Fünf Minuten, zehn Minuten, die Zeit wird uns zu lang. Wir stehen gerade auf der Straße vor dem Haus und schnallen unsere Räder auf den Träger, da hupt es vor dem Wohnmobil. Unter dem Druck unserer hilfreichen orangenfarbenen Mitbürger arbeiten wir schneller, um den Weg zum Tonnenleeren frei zu machen. In kürzester Zeit sind die Fahrräder angebracht und wir um die Ecke, damit die Müllabfuhr ihrem Geschäft nachgegen kann. Nur noch wenige Handgriffe bis wir los können. Schon hupt es wieder. Die Tonnen sind in Rekordzeit geleert und die Orangen wieder hinter uns. Ein letztes Mal rangieren und der Weg ist frei.
Für einen kurzen Moment fühle ich mich an das alte Computerspiel „Kistenschieben“ erinnert. Nur dass es diesmal keine Pixel waren, sondern Fahrräder, Tonnen und ein großes, orangefarbenes Hindernis.
Unsere Lieblingstankstelle bietet Diesel heute recht preiswert an, so können wir die Urlaubskasse ein wenig schonen. Wir kommen ohne hinderlichen Stau auf der Autobahn schnell voran und sind schon in Porta Westphalica, als sich der Hunger immer stärker bemerkbar macht. Obwohl wir die "Amerikanische Küche" seit einiger Zeit meiden, gibt es wenig Alternativen schnell an einen Imbiss zu gelangen. McDonald ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Burger sind genießbar und der Hunger wird gestillt. Kurze Zeit später sind wir wieder auf der Strecke.
In Genthin füllen wir unsere Lebensmittel und unseren fast leeren Tank auf, denn der anvisierte Zielort Gülpe bietet dazu keine Möglichkeit. Der nächste Lebensmittelladen ist über zehn Kilometer entfernt. Der kleine Ort Gülpe begrüsst uns mit einem "Herzlich Willkommen" am Ortseingang und der kurze Weg zum Sportplatz, wo das "Westhavelländische Teleskoptreffen" stattfindet ist uns aus den vergangenen Jahren bekannt. Obwohl das jährliche Treffen erst am kommenden Wochenende stattfindet, ist der Beobachtungsplatz schon von einigen Sternfreunden belegt. Wir haben rechtzeitig reserviert und platzieren das Wohnmobil am südlichen Rand. Ausrichten und Einrichten sind Routine. Am Abend erholen wir uns bei einem Sundowner von der langen Anreise.
Schon der späte Nachmittag empfing uns mit wolkenlosem Himmel. Die darauf folgende Nacht ist atemberaubend - keine störende Lichtverschmutzung und ein leuchtender Sternenhimmel, wie ich ihn bisher nur im fernen Namibia sehen konnte. Mein kleines automatisches Teleskop leistet einen guten Dienst. Obwohl ich absoluter Anfänger in der Astrofotografie bin, gelingen mir schöne Bilder einiger Emissionsnebel. Ich freue mich auf die kommende und hoffentlich ebenso wolkenfreie Nacht.Читать далее
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- День 2
- вторник, 19 августа 2025 г.
- ☀️ 26 °C
- Высота: 4 м
ГерманияRhinow52°43’26” N 12°13’23” E
Tag der Herausforderungen

Die Erholung der letzten Nacht erweist sich als segensreich – und wie wir bald merken sollten, auch dringend notwendig. Nach einem ausgedehnten Frühstück bei strahlendem Sonnenschein lässt der Tag zunächst Großes erwarten.
Ich nutze die ruhige Stunde, um den gestrigen Reisebericht zu verfassen. Juliane liest die erste Fassung, ich feile an ein paar Kleinigkeiten – und dann geschieht es: ein falscher Klick, und der ganze Text verabschiedet sich ins digitale Nirwana. Statt Genuss pur bringt der Vormittag also Frust pur.
Gerade als wir diesen Rückschlag verdaut haben, will Juliane die Nasszelle aufsuchen. Ein böser Blick trifft mich – in der Annahme, ich hätte aus Sparsamkeit das warme Wasser abgedreht. Doch der Blick aufs Display der Truma-Heizung zeigt: Fehlermeldung. Gas war reichlich vorhanden, aber der Lüfter der Heizung wollte sich partout nicht mehr rühren.
Von Technik und Missgeschick leicht gestresst, suchen wir Entspannung im Schatten der Markise. Doch die gönnt uns keine Ruhe: die einzige Windböe des ganzen Tages greift sie wie ein Segel. Wir beide springen von den Stühlen, gerade noch rechtzeitig, um die flatternden Enden zu erwischen. Während Juliane festhält, sichere ich die Markise mit Bodenankern. Lehre des Tages: auch bei Windstille gehört die Markise verankert!
Nach diesem letzten Adrenalinschub war ich endgültig durch – körperlich wie seelisch. Bis zum Abendessen verläuft der weitere Tag ruhig. Da wir Kohl anbraten, nutzen wir unsere Induktionsplatten draußen auf einem kleinen Beistelltisch. Juliane schaltet beide Platten auf die höchste Stufe. Ein kompletter Blackout im Fahrzeug ist die Folge. Vorgespannt wie ich nach den letzten Stunden bin, denke ich nicht nach. Laufe zum Verteiler des Platzes – alle Sicherungen intakt. Danach lege ich die Elektrik des Wohnmobils frei – auch hier keine Auffälligkeit. Absolute Ratlosigkeit macht sich breit. Schließlich erkenne ich, dass der Landstromstecker nicht gesteckt ist. Ich hatte ihn am Nachmittag abgezogen, um eine Teleskopelektronik zu laden, und es prompt vergessen, ihn wieder einzustecken.
Nun kehrt endlich Ruhe ein. Das Abendessen unter freiem Himmel schmeckt vorzüglich. Einen Anteil daran hat auch der gute französische Cidre. Der Himmel bleibt wolkenlos und mir gelingen einige schöne Bilder des Universums – unsere Nachbargalaxie Andromeda und ein leuchtend rotes Sternentstehungsgebiet, der sogenannte Seelennebel.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass kleine Pannen zwar Kraft kosten, aber meist mit einem Schmunzeln in Erinnerung bleiben. Eine gesicherte Markise, ein korrekt gesteckter Landstromstecker und ein wachsames Auge auf die Technik ersparen Stress – und schaffen Raum für die eigentlichen Highlights des Reisens: gutes Essen, klare Nächte und den Blick ins unendliche Universum.Читать далее

ПутешественникDas liest sich wie ein Krimi ... Was ihr alles so erlebt. Zum Glück mit gutem Ausgang .
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- День 3
- среда, 20 августа 2025 г.
- ⛅ 24 °C
- Высота: 12 м
ГерманияRhinow52°43’24” N 12°13’24” E
Eine kleine Radtour nach Rhinow

Nach all der Aufregung gestern haben wir erholsam und lange geschlafen. Der Morgen begrüßt uns mit einem grauen Himmel, und zunächst befürchten wir, dass das Wetter umschlagen könnte. Doch nach einem ausgedehnten Frühstück reißt die Wolkendecke glücklicherweise auf, und wir radeln in wärmenden Sonnenstrahlen entlang des Gülper Sees. Vorbei an der alten hölzernen Bockmühle führt uns der Weg über Prietzen nach Rhinow zum Edeka-Markt. Die Strecke ist uns von früheren Aufenthalten vertraut, ein Routing brauchen wir daher nicht.
Unterwegs verweilen wir kurz an einem Aussichtspunkt, der den Blick auf den See freigibt. Wir vermissen die Kraniche, die sich in den vergangenen Jahren um diese Zeit hier gesammelt hatten, um ihren Zug nach Süden anzutreten. Vielleicht spüren sie, dass die Winter immer später – wenn überhaupt – eintreffen. Dafür können wir zahlreiche Stockenten beobachten, die sich entlang des Ufers versammelt haben.
Rhinow empfängt uns mit einem vertrauten Bild, das viele Dörfer und Kleinstädte im Osten prägt: Einige prächtig restaurierte Häuser und Villen säumen die breite Ortsdurchfahrt, während andere, einst schmucke Gebäude, noch immer im Dornröschenschlaf liegen und auf ihre Wiederbelebung warten. Nachdem wir ein paar Kleinigkeiten eingekauft haben, treten wir den rund zehn Kilometer langen Rückweg an. Auf der eher einsamen Strecke, die durch eine Allee und einen kleinen Wald führt, begegnen uns nur vereinzelt Autos.
Zurück am Treffpunkt füllt sich der Sportplatz zusehends. Sternfreunde bauen ihre Zelte und Teleskope auf, und am späten Nachmittag errichten die Veranstalter schließlich auch das „Festzelt“. Der Jahreszeit entsprechend zieht sich die Abenddämmerung lange hin, sodass ich erst spät mit meinen Beobachtungen beginnen kann. Doch heute wollen mir die Himmelsfotos nicht so recht gelingen. Vielleicht liegt es an meiner Ungeduld – oder an dem leicht kränklichen Gefühl, das sich immer stärker meiner bemächtigt.
Es war ein Tag mit kleinen Höhen und Tiefen – einerseits die wohltuende Ruhe der Radtour, die Sonnenstrahlen nach dem wolkigen Morgen und das Wiedersehen vertrauter Wege. Andererseits die Enttäuschung über die fehlenden Kraniche und die eher missglückten Himmelsaufnahmen.Читать далее
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- День 4
- четверг, 21 августа 2025 г.
- ☀️ 23 °C
- Высота: 4 м
ГерманияRhinow52°43’26” N 12°13’23” E
Die Zeit plätschert dahin...

Nachdem ich gestern bis nach Mitternacht unter dem Sternenzelt verbracht habe, wachen wir heute entsprechend spät auf. Frühstück und Morgenroutine verlaufen unspektakulär und wir sitzen bis zum späten Mittag in der Sonne vor dem Wohnmobil.
Am frühen Nachmittag brate ich Frikadellen in der Aussenküche. So bekommt man mehr vom Geschehen ringsum mit, bleibt an der frischen Luft statt im dunklen Fahrzeug – und der köstliche Duft verteilt sich in der Nachbarschaft, nicht im Wohnmobil. Juliane bereitet derweil einen Nudelsalat vor.
Am späten Nachmittag treffen unsere Freunde aus Quakenbrück ein. Sie freuen sich auf das gemeinsame Abendessen mit Nudelsalat und Frikadellen – eine gute Hausmannskost, wie man sie im Norden Deutschlands schätzt. Wir sitzen bis zur Abenddämmerung zusammen, plaudern und genießen die entspannte Atmosphäre. Dann richten Andreas und ich unsere jeweiligen „Beobachtungsstände“ ein, während Juliane und Manuela noch ein wenig weiterreden.
Leider ist uns der Wettergott heute abend nicht wohlgesonnen. Nach einiger Zeit ziehen dicke Wolken auf, die eine kontinuierliche Beobachtung erschweren. So endet der Tag schließlich bei einem Film – ohne dass mir ein einziges Sternenfoto gelungen wäre.Читать далее
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- День 5
- пятница, 22 августа 2025 г.
- ☁️ 19 °C
- Высота: 12 м
ГерманияRhinow52°43’24” N 12°13’24” E
Tag der Gespräche

Schon am Morgen ziehen dunkle Wolken über den Himmel. Die gestern angekündigte Wetterfront hält uns fest im kühlen Griff. Also lassen wir uns mit den morgendlichen Tätigkeiten Zeit: gemütlich Kaffee trinken, dazu ein Marmeladenbrot und den Deutschlandfunk im Ohr – was will man mehr?
Im Laufe des Tages ergeben sich viele nette Kontakte mit unseren Nachbarn. Direkt neben uns steht die Familie, die mein Unistellar-Teleskop erworben hat. Mit einem leicht wehmütigen Blick betrachte ich das schöne Instrument. Doch die glücklichen Käufer versichern mir, dass sie noch immer sehr zufrieden mit Preis und Leistung sind – und das freut mich dann doch.
Später treffe ich einen Sternenfreund, der im Gespräch erzählt, er sei Ausbilder beim Lehrgang der UN in der Kampftruppenschule der Bundeswehr in Hammelburg gewesen. Jenen Lehrgang durfte auch ich vor einigen Jahren absolvieren – welch überraschende Begegnung! So klein ist die Welt.
Am Nachmittag sind wir bei unseren Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Später, in den frühen Abendstunden, sitzen wir mit Andreas und Manuela gemeinsam vor unserem Wohnmobil, erzählen, lachen und genießen die Geselligkeit bei einem Glas. Unsere Hoffnung auf einen klaren Himmel zur Beobachtung erfüllt sich leider nicht.
Doch auch ohne Sternenlicht war es ein erfüllter Tag – reich an Begegnungen, Gesprächen und kleinen Momenten, die in Erinnerung bleiben.Читать далее
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- День 6
- суббота, 23 августа 2025 г.
- ⛅ 19 °C
- Высота: 4 м
ГерманияRhinow52°43’26” N 12°13’23” E
Der Höhepunkt des Astronomietreffens

Am Morgen weckt uns das Prasseln der Regentropfen auf dem Dach des Wohnmobils. Glücklicherweise sind es nur kurze Schauer, die während des Frühstücks über uns hinwegziehen. Danach lockert die Bewölkung etwas auf, und wir entscheiden uns – trotz des unbeständigen Wetters – nach Rhinow zu radeln.
Schon beim Verlassen von Gülpe entdecken wir am Ortseingang Erni, der mit einem riesigen Teleskop auf die laufende Veranstaltung hinweist. Von dort führt uns der Weg durch die alte Eichenallee in Richtung unseres Ziels. Kurze Zeit später stoßen wir auf eine kleine abgestorbene Eiche, die vollständig von den Gespinsten des Eichenprozessionsspinners überzogen ist – im Gegenlicht der Sonne wirkt sie fast mystisch.
Die Strecke zum Edeka und zurück ist schnell bewältigt. Doch kurz vor unserer Ankunft am Stellplatz zeigt sich die Unwägbarkeit der Natur: Ein plötzlicher, heftiger Regenschauer zwingt uns, Schutz in einer alten Scheune zu suchen. Dort verweilen wir, bis der kräftige Wind die Wolken weitergetrieben und die Sonne ihren Platz eingenommen hat.
Wir haben einen fertigen Brotbackteig gekauft, der sich schnell herrichten lässt. Nachdem er noch ein wenig gegangen ist, wandert er in unseren Heißluftherd. Knapp eine Stunde später ziehen verlockende Düfte durchs Wohnmobil – und wir holen ein herrlich frisches, knuspriges Brot aus dem Ofen. Gerade rechtzeitig, um die Vorträge im Festzelt nicht zu verpassen.
Der erste Vortrag widmet sich der zunehmenden Lichtverschmutzung und deren Auswirkungen – nicht nur auf den ungestörten Blick zum Sternenhimmel, sondern auch auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Im zweiten Vortrag berichtet Dr. Hänel über Astronomie in Spanien, mit besonderem Fokus auf die totale Sonnenfinsternis, die dort im kommenden Jahr stattfinden wird. Sein Bericht hat uns wohl eine kostspielige Reise erspart: Die Sonne wird während der Verdunkelung lediglich knapp acht Grad über dem Horizont stehen – mitten im Dunstbereich und womöglich noch beeinträchtigt durch die Rückstände der verheerenden Brände dieses Jahres. Ein lohnendes Erlebnis wäre das kaum.
Nach den Vorträgen essen wir vor dem Wohnmobil zu Abend. Bald gesellen sich nicht nur unsere Freunde, sondern auch die Nachbarn Elke und Andreas dazu. Bis zehn Uhr bleibt reichlich Gelegenheit zum Plaudern und Lachen. Danach geht es unter einem großartigen Sternenhimmel an die Instrumente. Dirk, unser Nachbar auf der anderen Seite, zeigt mir freundlicherweise sein elektronisches Okular an meinem Teleskop. Wieder einmal Geld gespart: Die knapp zweitausend Euro wäre es für mich nicht wert.
Weit nach Mitternacht kriecht die Kälte schließlich durch meinen Schutzanzug. Ich breche die Beobachtung ab, packe schnell zusammen – und lasse mich von der wohlig warmen Geborgenheit des Wohnmobils empfangen. Ein Tag voller neuer Eindrücke und Begegnungen: köstliches Brot aus dem eigenen Ofen, spannende Vorträge, gesellige Gespräche – und schließlich doch noch ein großartiger Sternenhimmel. So macht der Ruhestand Freude.Читать далее
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- День 7
- воскресенье, 24 августа 2025 г.
- ⛅ 19 °C
- Высота: 66 м
ГерманияPritzwalk53°9’7” N 12°10’38” E
Abschied für ein Jahr

Ein letztes Schulterklopfen, eine herzliche Umarmung, ein fester Händedruck – und dann liegt etwas Wehmut in der Luft. Heute Morgen verabschieden wir uns von unseren Freunden und Nachbarn. Das nächste Wiedersehen wird wohl erst im kommenden Jahr zum Jubiläumstreffen in Gülpe sein. Dann jährt sich meine erste Teilnahme bereits zum fünfzehnten Mal.
Wir haben es heute nicht eilig und wollen nur eine kurze Strecke fahren. So lassen wir den Vormittag in Ruhe verstreichen, bis die meisten Teilnehmer das Gelände verlassen haben. Nur eine Gruppe aus Osnabrück wird länger bleiben. Ich nutze die freie Zeit, um mich ein wenig zu bewegen und unseren Wassertank mit der Gießkanne zu füllen. Sechs Mal laufe ich die gut hundert Meter – erst dann ist der Tank voll. Juliane macht währenddessen das Fahrzeug reisefertig.
Kurz nach Mittag starten wir in Richtung Insel Poel, wo wir Montag oder Dienstag ankommen möchten. Doch schon nach einigen Kilometern leuchtet die uns wohlbekannte gelbe Motorkontrollleuchte auf. Ärgerlich – den vorsorglich gebuchten Werkstatttermin hatte ich abgesagt, in der Annahme, die Reparatur in Estland sei endgültig gelungen.
Der erste ins Auge gefasste Stellplatz nahe Kyritz liegt zwar idyllisch am Waldrand, doch die sandige Zufahrt mit den Spurrillen lässt uns zweifeln, ob wir im Falle von Regen wieder herauskämen. So fahren wir weiter und finden schließlich in Pritzwalk ein Quartier. Dort stehen wir mitten in der Stadt, überraschend ruhig, in einem kleinen Park nahe der Altstadt und direkt vor dem Industriemuseum. Der defekte Bezahlautomat beschert uns zudem eine kostenfreie Übernachtung – ein kleines Reisegeschenk zum Abschluss des TagesЧитать далее
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- День 8
- понедельник, 25 августа 2025 г.
- 🌬 20 °C
- Высота: 8 м
ГерманияKirchdorf53°59’39” N 11°26’46” E
Dramatische Stunden

Als wir am Morgen den Stellplatz verlassen, ahnen wir nicht, was uns in den kommenden Stunden erwartet. Die gelbe Motorkontrollleuchte brennt immer noch. Während gestern keine weiteren Auswirkungen zu spüren waren, schaltet das Fahrzeug nun in den Notlauf – mehr als siebzig Kilometer pro Stunde sind nicht möglich.
Schnell verwerfen wir den Gedanken, zur heimischen Werkstatt zurückzufahren. Mit dieser Geschwindigkeit wären wir tagelang unterwegs. Also suchen wir, wie schon in Estland, nach einer Fiat-Professional-Vertretung – dank Google Maps kein Problem. Beim Autohaus Hoppenhoeft in Ganzlin bei Meyenburg werden wir fündig. Zu unserer Überraschung nimmt sich der Werkstattleiter sofort unseres Falls an. Wie erwartet liegt ein Steuerungs- oder Elektronikproblem vor. Nach einem Reset reagiert das Fahrzeug wieder normal. Doch dann folgt der heftigste Teil unseres Werkstattbesuchs: die Probefahrt auf der nahen Gemeindestraße.
Der Meister scheint in seinem früheren Leben Rallyefahrer gewesen zu sein. Er treibt das Wohnmobil auf der schmalen Straße bis zur Höchstgeschwindigkeit – einmal bis zum nächsten Ort und wieder zurück. Uns wird angst und bange. Wohlbehalten zurück am Autohaus staune ich nicht schlecht: Für die Mühe möchte man lediglich zwanzig Euro für die Kaffeekasse. Ein Serviceerlebnis, das ich seit Jahrzehnten nicht mehr hatte. In Estland hat uns Vergleichbares immerhin achtzig Euro gekostet. Mit einem vorerst funktionstüchtigen Fahrzeug setzen wir die Fahrt zur Insel Poel fort – die Ungewissheit über einen möglichen Totalausfall bleibt jedoch.
Anderthalb Stunden später erreichen wir Kirchdorf auf der Insel Poel. Unser Quartier für die kommenden Tage kennen wir bereits von früheren Aufenthalten. Auf dem Gelände der Fischräucherei finden wir einen freien Platz. Die Anmeldung verbinden wir auf geschickte Weise gleich mit einem kleinen Genuss: zwei Brötchen mit frisch geräucherter Makrele wandern in unsere Tasche. Damit ist das Mittagessen gesichert. Nachdem wir uns eingerichtet haben, schmeckt es bei einer Tasse Kaffee ganz besonders – ein kulinarischer Willkommensgruß der Insel.
Die düstere Wolkendecke, die uns am Morgen noch passend zur angespannten Situation begleitete, reißt bei unserer Ankunft auf. Wir nutzen den sonnigen Nachmittag für einige Reinigungsarbeiten im Wohnmobil. Die Betten werden draußen gelüftet, und die intensive Strahlung der Sonne übernimmt die Desinfektion. Das Herumkriechen im Fahrzeug strengt uns an, sodass wir den Tag schließlich entspannt vor dem Wohnmobil ausklingen lassen – im warmen Licht der letzten Sonnenstrahlen.Читать далее
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- День 9
- вторник, 26 августа 2025 г.
- ⛅ 20 °C
- Высота: 8 м
ГерманияKirchdorf53°59’40” N 11°26’46” E
Über den Dächern von Wismar

Morpheus hat uns heute spät aus seinen wohligen Armen entlassen. Erst am späten Morgen steigen wir aufs Rad und machen uns auf den Weg nach Wismar. Die knapp fünfzehn Kilometer führen fast ausschließlich über schöne Radwege, die durch einen schmalen Grünstreifen von der gut befahrenen Landstraße getrennt sind. Nur in den Dörfern müssen wir auf den breiten Bürgersteig ausweichen. Wer meint, der Norden sei durchweg flach, irrt – die Moränen der letzten Eiszeit haben alles dafür getan, es dem harmlosen Radler nicht zu leicht zu machen. Zu unserem Glück fahren wir mit E-Bikes.
Nach einer guten Dreiviertelstunde erreichen wir Wismar. Eine freundliche Eingeborene rät uns, den Turm der Sankt-Georgen-Kirche zu besuchen – von dort habe man den schönsten Blick über die Stadt. Gesagt, getan. Vorbei an der ehemaligen Klosteranlage, die heute als Drehort für die ZDF-Serie SOKO Wismar dient, gelangen wir zur imposanten Kirche. In den letzten Kriegstagen wurde sie durch britische Bomben schwer zerstört. Erst nach dem Kalten Krieg begann man mit dem Wiederaufbau. Heute ist das Gebäude äußerlich vollständig rekonstruiert; im Inneren dient der hohe, entkernte Raum vor allem kulturellen Veranstaltungen. Nur an wenigen Stellen lassen sich noch Reste der alten Deckenbemalung erkennen.
Zu unserer Freude erhalten wir Ruhestandsrabatt für die Turmbesichtigung – und ein funktionierender Aufzug bringt uns bequem auf 34 Meter Höhe. Der Tipp unserer Stadtführerin war goldrichtig: Vor uns breitet sich ein grandioser Rundblick über Wismar aus. In der Ferne erkennen wir die gewaltigen Dimensionen der Disney Adventure, die an der Werft vertäut liegt. Mit einer Länge von über 340 Metern zählt sie zu den größten Kreuzfahrtschiffen der Welt, fasst bis zu 6.000 Passagiere und 2.300 Crewmitglieder und lief erst im April dieses Jahres hier in Wismar vom Stapel. Im Internet liest man von fast zehn verschiedenen Themenwelten, die den Gästen dort geboten werden – ein schwimmendes Universum.
Wir verweilen lange in dieser luftigen Höhe. Je länger man schaut, desto mehr Details werden sichtbar: die unterschiedlichsten Giebel der Bürgerhäuser, kunstvoll gestaltete Dachterrassen, die man von unten gar nicht wahrnimmt, und immer neue kleine Blickfänge. Schließlich bringt uns der Aufzug wieder hinab. Inzwischen ist es Mittag geworden, und am Alten Hafen gönnen wir uns ein Fischbrötchen. Eigentlich wollen wir weiter, doch dann lockt eine Eisdiele an der Hafenstraße. Eine „Vitaminschale“ weckt mein Verlangen: Vanille- und Sanddorn-Orangeneis, fruchtige Sauce, etwas Sahne, Krokant und eine Physalis obendrauf. Erwartet hatte ich eine viel zu süße Sünde (Anmerkung - hinterher ist mir oft so übel, dass ich auf Wochen kein Eis mehr mag) – bekommen habe ich eine fein abgestimmte Mischung aus Süße und Säure, so köstlich, dass ich fast nachbestellt hätte.
Die Zeit ist inzwischen fortgeschritten, und mir fehlt die Lust auf weitere Erkundungen. Juliane hat liebreizenderweise ein Einsehen. Doch wir sind uns sicher: Wismar! Das war nicht unser letzter Besuch. So radeln wir denselben Weg zurück zur Insel. Unterwegs probieren wir die roten Äpfel, die verlockend an den Bäumen der Allee hängen. Von außen glänzend wie Evas Versuchung, sind sie innen noch herb und unreif (Anmerkung - mit Frauen ist das oft auch so). Nach einiger Zeit erreichen wir unser mobiles Heim und lassen den Tag entspannt ausklingen.Читать далее

ПутешественникSehr schön, nach Wismar fahren wir ganz sicher auch noch einmal. Ist beim letzten Mal viel zu kurz gekommen 😅

Путешественник...direkt am Ortseingang gibt es einen neuen Stell-/Campingplatz...
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- День 10
- среда, 27 августа 2025 г.
- ☁️ 24 °C
- Высота: 8 м
ГерманияKirchdorf53°59’39” N 11°26’46” E
Timmendorfer Strand

Mein prosaischer Impressionismus fordert inzwischen seine Zeit. So nimmt es den ganzen Morgen in Anspruch, meine Gedanken in Worte zu fassen, die schließlich ihren Weg über die Tastatur zum geneigten Leser finden. Entsprechend starten wir erst gegen Mittag mit unseren Rädern.
Unser erstes Ziel ist die alte Kirche von Kirchdorf – nomen est omen. Das Gotteshaus, im 13. Jahrhundert erbaut, dominiert die Insel Poel; sein Turm ist von vielen Stellen aus sichtbar. Die Kirche ist von einem stillen Friedhof umgeben und in einem bedauerlichen Zustand: Putz und Wandmalereien müssten dringend restauriert werden.
Direkt an die Kirche schließt sich der Wall einer ehemaligen Burg an. Von der einstigen Anlage sind nur noch einige kleine Mauerreste erhalten, die man mit etwas Mühe entdecken kann. Dafür belohnt der Aufstieg auf den Wall mit einem herrlichen Blick über die Bucht und auf den kleinen Hafen mit seinen bescheidenen touristischen Einrichtungen.
Von Kirchdorf fahren wir entlang der Bundesstraße Richtung Timmendorf. Zur Linken liegt stets das Wasser, mit freiem Blick bis nach Wismar, dessen Hafenanlagen und das bereits gestern beschriebene Kreuzfahrtschiff klar am Horizont zu erkennen sind. Nach knapp zwanzig Minuten erreichen wir unser Ziel.
Timmendorf begrüßt uns im Sonnenschein. Hinter ausgedehnten Parkplätzen schließt sich eine Ferienhaussiedlung an, dann führt der Weg direkt zum alten Leuchtturm und in den kleinen Hafen. Dort finden sich eine DLRG-Station, ein kleiner Rettungskreuzer, einige Lokale – und natürlich der übliche Touristennepp.
Wir genehmigen uns heute eine Fischplatte und alkoholfreies Bier, bevor wir die Rückfahrt antreten. Vorher noch ein Eis „to go“ – doch diesmal ist es zu viel. Mir wird so übel, dass ich das Thema Eis für diesen Sommer wohl abhaken werde.
Schnell sind wir wieder zurück in Niendorf. Nach einem kurzen Einkauf lassen wir den restlichen Tag am Wohnmobil ausklingen – zufrieden mit den Eindrücken und dem beschaulichen Rhythmus dieses Sommertages.Читать далее
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- День 11
- четверг, 28 августа 2025 г.
- ☁️ 22 °C
- Высота: 8 м
ГерманияKirchdorf53°59’39” N 11°26’46” E
Zum Gedenken an Cap Arcona

In der vergangenen Nacht hat es mehrfach kräftig geschauert, und der Morgen begrüßt uns mit dichten grauen Wolken. Nach dem Frühstück füllt Juliane den gestern vorbereiteten Brotteig in eine Kastenform. Der Heißluftherd übernimmt die weitere Arbeit, und so erfüllt kurz vor Mittag der Duft von frisch gebackenem Vollkornbrot unser Wohnmobil.
Wir brechen bald auf und fahren die kurze Strecke über Kirchdorf zur Gedenkstätte der Cap Arcona. Der 1927 gebaute Luxusliner der Hamburg-Süd war während des Krieges als Truppentransporter im Einsatz. Am 3. Mai 1945 wurde er in der Lübecker Bucht von britischen Flugzeugen bombardiert – an Bord befanden sich mehrere Tausend KZ-Häftlinge. Rund 7.000 Menschen starben, nur wenige überlebten.
Von dem Mahnmal radeln wir weiter hinunter zum Strand „Am Schwarzen Busch“, der heute, dem trüben Wetter geschuldet, fast menschenleer ist. Wir verspüren Lust, noch ein Stück weiterzufahren, und folgen dem Sandweg durch den Küstenwald entlang der Waterkant bis zum Leuchtturm von Gollwitz. Der 1953 errichtete Turm misst lediglich acht Meter – so hoch wie unser Haus in Buschdorf.
Von dort aus treten wir den Rückweg an. Doch wie fast jeder Reisetag hält auch dieser ein kleines Abenteuer bereit: Der Radweg führt mitten durch ein riesiges Feld über einen Weg, der eigentlich nur für Traktoren gedacht ist. Mehr als drei Kilometer holpern wir über die unebene Strecke, bis wir kurz vor unserem Quartier wieder die Landstraße erreichen.
Von der Fahrt ordentlich hungrig geworden, baue ich vor dem Wohnmobil den Induktionsherd auf. Bratkartoffeln und ein – wie sich bald herausstellt – herrlich zartes Rinderfiletstück landen in der Pfanne. Ein Glas Wein rundet das Mahl ab und führt unweigerlich zu einem ausgedehnten Verdauungsschlaf.
Der restliche Tag verläuft unspektakulär und ruhig.Читать далее
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- День 13
- суббота, 30 августа 2025 г.
- ⛅ 22 °C
- Высота: 31 м
ГерманияLandesbergen52°33’8” N 9°6’44” E
An der Weser...

Der vorletzte Tag unserer aktuellen Reise ist angebrochen. Am späten Vormittag kommen wir in Lüneburg los und es geht über die Landstraßen in Richtung Heimat. Unser Troll zeigt sich heute nicht – er hat sich offenbar in die Tiefen des Maschinenraums zurückgezogen, und die gelbe Kontrollleuchte bleibt diesmal erfreulicherweise aus.
Auch heute Mittag bleiben wir bei deutscher Küche, wenn auch nicht ganz so kulinarisch wie gestern. Auf Reisen ist es ohnehin nie leicht, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Umso mehr freuen wir uns über eine Wurstbude, die nicht nur die unvermeidliche Currywurst, sondern auch andere Klassiker der deutschen Schnellküche im Angebot hat – darunter sogar Schaschlik. Die Portionen sind derart üppig, dass wir wohl bis zum Frühstück satt sein werden.
Weiter geht es über Nienburg nach Landesbergen, wo wir einen kommoden Stellplatz direkt an der Weser finden. Hier lassen wir den Tag entspannt ausklingen – satt, zufrieden und mit dem guten Gefühl, dass unser Troll heute einmal Pause gemacht hat.Читать далее
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- День 14
- воскресенье, 31 августа 2025 г.
- ☁️ 23 °C
- Высота: 60 м
ГерманияBonn50°45’24” N 7°2’59” E
Wieder zu Hause

Auf unserer letzten Etappe hat sich ein ungebetener Passagier an unser Fahrzeug geschlichen: Eine große Spinne hat sich am Radkasten ein Heim eingerichtet. Ich lasse sie dort sitzen – irgendwann wird sie sich wohl im Fahrtwind verabschieden.
Auch unser Troll ist wieder aufgetaucht. Kurz nach der Abfahrt vom Stellplatz meldet er sich unvermittelt und lässt sich nicht verscheuchen. Zum Glück gelingt es mir mit einigen beherzten Hammerschlägen auf die Ventile für Ladedruck und Abgasrückführung, den Notlauf wieder zu beseitigen.
Danach verläuft die Fahrt über die Autobahn bis nach Hause erfreulich ereignislos – abgesehen von dem stummen Mitfahrer am Radkasten.
Unsere Reise war eine gelungene Mischung aus Naturerlebnissen, Radtouren, Astronomie und geselliger Gemeinschaft. Wir erlebten Sonne und Regen, genossen gutes Essen und die kleinen Abenteuer unterwegs. Von historischen Stätten über idyllische Küstenstrecken bis zu Städten wie Wismar und Lüneburg – jede Etappe bot besondere Eindrücke. Besonders in Erinnerung bleiben die spontanen Momente, Begegnungen und der Duft frisch gebackenen Brotes im Wohnmobil. Am Ende kehren wir zufrieden heim, mit Geschichten im Gepäck und Vorfreude auf die nächste Reise.Читать далее
Путешественник
So eine schöne Tischdecke 😀
Путешественник
Toll!