• Zum Gedenken an Cap Arcona

    28 août, Allemagne ⋅ ☁️ 22 °C

    In der vergangenen Nacht hat es mehrfach kräftig geschauert, und der Morgen begrüßt uns mit dichten grauen Wolken. Nach dem Frühstück füllt Juliane den gestern vorbereiteten Brotteig in eine Kastenform. Der Heißluftherd übernimmt die weitere Arbeit, und so erfüllt kurz vor Mittag der Duft von frisch gebackenem Vollkornbrot unser Wohnmobil.

    Wir brechen bald auf und fahren die kurze Strecke über Kirchdorf zur Gedenkstätte der Cap Arcona. Der 1927 gebaute Luxusliner der Hamburg-Süd war während des Krieges als Truppentransporter im Einsatz. Am 3. Mai 1945 wurde er in der Lübecker Bucht von britischen Flugzeugen bombardiert – an Bord befanden sich mehrere Tausend KZ-Häftlinge. Rund 7.000 Menschen starben, nur wenige überlebten.

    Von dem Mahnmal radeln wir weiter hinunter zum Strand „Am Schwarzen Busch“, der heute, dem trüben Wetter geschuldet, fast menschenleer ist. Wir verspüren Lust, noch ein Stück weiterzufahren, und folgen dem Sandweg durch den Küstenwald entlang der Waterkant bis zum Leuchtturm von Gollwitz. Der 1953 errichtete Turm misst lediglich acht Meter – so hoch wie unser Haus in Buschdorf.

    Von dort aus treten wir den Rückweg an. Doch wie fast jeder Reisetag hält auch dieser ein kleines Abenteuer bereit: Der Radweg führt mitten durch ein riesiges Feld über einen Weg, der eigentlich nur für Traktoren gedacht ist. Mehr als drei Kilometer holpern wir über die unebene Strecke, bis wir kurz vor unserem Quartier wieder die Landstraße erreichen.

    Von der Fahrt ordentlich hungrig geworden, baue ich vor dem Wohnmobil den Induktionsherd auf. Bratkartoffeln und ein – wie sich bald herausstellt – herrlich zartes Rinderfiletstück landen in der Pfanne. Ein Glas Wein rundet das Mahl ab und führt unweigerlich zu einem ausgedehnten Verdauungsschlaf.

    Der restliche Tag verläuft unspektakulär und ruhig.
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