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  • Day 8

    Vom Traumstrand in die Gosse

    October 15, 2020 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    Nachdem Rüdiger letzte Nacht böse von Migräne geplagt wurde, und ich heut Morgen irgendwie auch bissl depressiv bin, lassen wir den Tag mal etwas langsamer angehen. Wir fahren erst ein wenig die Küste entlang und landen in San Salvo an einem kilometerlangen feinen Sandstrand, welcher im Sommer sicher eine Hochburg für Touristen ist. Denn entlang des Strandes reiht sich ein Lokal ans nächste. Also machen wir einen ausgiebigen Spaziergang und lassen uns die Meeresbrise um die Nase wehen. Zum Abschluss gibt es noch ein leckeres Eis aus einer kleinen Eismanufaktur und schon geht es weiter Richtung Süden. Da wir wieder über Land fahren, erhoffen wir uns schöne Landschaften, hübsche Städtchen und Menschen des südwestlichen Italiens. Aber Pustekuchen... was sie uns heute noch bieten wird, hätten wir nie geglaubt. Unser Weg führt uns durch Olivenhaine, die am Straßenrand einfach als Müllhalde genutzt wurden und durch Städte die aussehen wie Zigeunerlager.
    Müll, Müll und nochmals Müll...
    Und zwischendrin - leichte Mädchen und sogar Jungs. Sie sitzen am Straßenrand auf klapprigen, alten Stühlen und werfen jedem passierenden Auto aufreizende Gesten zu. Von 16 - 61, von dünn bis drall, von blond bis schwarz ist für jeden Geschmack scheinbar etwas dabei. Und es nimmt stundenlang kein Ende.
    Wo ist „Bella Italia“ geblieben? Also hier jedenfalls nicht!
    Wir fahren dann, ohne weitere Umwege nach Bari, denn da fährt ja morgen unsere Fähre. Dort soll es auch nicht ganz ungefährlich sein. Also entschließen wir uns, das Wohnmobil auf den videoüberwachten, von hohen Mauern umgebenen Parkplatz des Mercure Hotel zu stellen. Sicher ist sicher...
    Wir laufen durch das gitterförmig angelegte Straßennetz Richtung Hafen, wo sich der historische Teil der Stadt befinden soll. Hier ist es ganz hübsch, denn es ist ein Gewirr an unzähligen kleinen Gassen, die einem Labyrinth gleichen. Heute scheint Tag der offenen Küche zu sein. Überall sitzen die Hausherrinnen samt Küchentisch in den Gassen und formen Pasta per Hand. Größtenteils Orecchiette, also Öhrchennudeln, trocknen dann auf mit Netz bespannten Rahmen. Die bereits getrockneten Exemplare stehen in Tütchen verpackt zum Verkauf.
    Da wir die Highlights der Altstadt relativ schnell erkundet haben, machen wir uns auf den Rückweg, um uns doch lieber einen Stellplatz außerhalb an der Küste zu suchen.
    So landen wir eine halbe Stunde später auf einem großen und gut frequentierten Platz auf einer Felsklippe oberhalb des Meeres, was eindrucksvoll an die Felsen kracht. Wir parken gleich mit dem Heck zur Adria, dass wir morgen früh mit Meerblick erwachen. Bis dahin aber erstmal gute Nacht.
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