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  • Day 5

    Jetzt also doch Litauen 🇱🇹

    August 17, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 27 °C

    Jetzt bin ich Euch noch eine kurze Erklärung schuldig, weshalb der letzte Bericht so abrupt endete. Ich war gerade am Schreiben, als unsere heutigen Stellplatz-Nachbarn Simone und Boris aus der Schweiz vom Stadtbummel zurück kehrten. Also haben wir uns lieber mit ihnen unterhalten, denn schließlich sind sie bereits seit 2,5 Monaten mit ihren witzig bunten Camper und ihrem kleinen Hund auf Tour.
    So - jetzt wisst ihr Bescheid.
    Aber wo waren wir eigentlich stehen geblieben? Ich glaube beim Yoga. Also nach dem gestrigen Yoga, hab ich die Chance, der vorhandenen Waschräume, gleich zum Haarewaschen genutzt. Das geht zwar im Wohnmobil auch, aber mit meinen langen „Zotteln“ ist es schon etwas schwieriger. Als auch das erledigt war, hatte mein Schatz „Hummeln im Hintern“ und wollte doch weiter. Was ihr dabei nur wissen müsst: er hat nie eine Vorstellung wohin. Das ist nämlich mein Part. Er sagt immer nur: „…ach such uns einfach was Schönes raus.“ Also suche ich!!!
    Da wir schon ein paar Mal drüber gesprochen haben, schaue ich eben doch mal, was es denn in Litauen 🇱🇹 so Sehenswertes gibt. Denn uns trennen nur noch ein paar Kilometer von der Landesgrenze.
    Ich entscheide mich für Trakai als Tagesziel.
    Na dann packen wir schnell zusammen und machen uns startklar.
    Kaum eine Stunde später passieren wir die Landesgrenze und sind schon in Litauen. Genau wie Dutzende LKW vor und hinter uns. Denn wir befinden uns auf einer Fernverkehrsstraße. Da das gar nicht unser Ding ist, suche ich uns eine andere Route für die weitere Strecke, denn wir wollen ja gern etwas von Land und Leuten sehen. Was dabei sehr auffällig ist, die Gegensätze zwischen „arm und reich“, oder eben „alt und neu“. Es gibt ganz viele der kleinen, bunten Holzhäuser, mit den von der Sonne verblichenen Fassaden, wo die Farbe abblättert, aber im Gegensatz dazu auch mega krasse Häuser bzw. Villen, eingebettet in riesige Grundstücke, mit perfekt gepflegtem Rasen und großen Schwimmteichen samt Stegen. Aber sonst sind die Ortschaften meist klein und die dünne Besiedlung fällt direkt auf. Aber hier leben im gesamten Land nicht einmal 2,8 Mio. Einwohner, bei einer Fläche die ungefähr so groß ist wie Bayern. Zum Vergleich: in Bayern leben über 13 Mio. Menschen und selbst Berlin überschreitet mit 3,7 Mio. Einwohnern die Litauer deutlich.
    Ein Ort auf der Tour ist besonders witzig, denn er heißt Rüdiskes und direkt im Ortskern ist auch noch den Schriftzug ganz groß mit Herz davor aufgestellt. Rüdi hat also ne eigene Stadt… hihi
    Gegen kurz nach 17 Uhr erreichen wir unseren Stellplatz, was eine kleine Wiese auf dem Privatgrundstück eines älteren Mannes ist. Und wie sollte es auch anders sein, stehen hier bereits zwei deutsche Camper. Das ist diesmal aber echt eine Überraschung, weil wir bisher hier in Litauen zum einen fast keine Wohnmobile gesehen haben und Deutsche somit erst recht nicht. Wir parken also und machen uns gleich auf den Weg zum Sightseeing. Die Stadt Trakai weißt nämlich mehrere Besonderheiten auf, die wir gern anschauen wollen. Zum einen liegt sie auf einer Insel und ist bis auf die Zufahrtsstraßen von Wasser umgeben und zum anderen hat sie gleich auch noch mehrer Schlösser zu bieten. Eines davon in der Altstadt und das zweite auf einer Insel, die quasi von der Hauptinsel abzweigt und nur durch eine lange Holzbrücke, oder per Boot zu erreichen ist. Es sieht natürlich von Weitem schon echt toll aus. Der Ort ist aber durch und durch auf Tourismus ausgelegt und scheinbar arbeitet fast jeder, der nicht einmal 5000 Einwohner in diesem Bereich. Es gibt überall Bootsverleihe, Schiffsrundfahrten und an der Uferpromenade reihen sich Cafés, Bars, Eisstände und Restaurants aneinander. Klingt jetzt zwar etwas überladen, ist es aber überhaupt nicht. Es wirkt sehr entspannt und genauso entspannt schlendern wir durch die Gegend. Im Wasserschloss findet abends scheinbar ein Konzert statt, wofür gerade der Soundcheck lief. Aber mit Hund hätten wir sowieso nicht hinein gedurft. Also umrunden wir das Schloss, laufen zurück auf die Hauptinsel, naschen noch ein paar Kleinigkeiten am Weg und kehren zum Stellplatz zurück. Dort gibt es, völlig unpassend zur Gegend, Kokoscurry mit Reis. Und dann kamen die Schweizer.
    Womit die Story so endet, wie sie begann.
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