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  • Day 24

    Go Bucs!

    September 7, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Ja ich weiß, ich habe mich schon ewig nicht mehr gemeldet, aber ich lebe tatsächlich noch. Nach fast zwei Monaten Schreibpause kommt jetzt hier, worauf schon sehnlichst gewartet wurde.

    Da es hier immer noch sehr heiß ist (über 27°C), habe ich mir eine Hängematte gekauft, um die Nachmittage draußen verbringen zu können und nicht immer nur im klimatisierten Zimmer sitzen zu müssen. Hängematten sind hier der Hit. Überall auf dem Campus spannen Leute ihre Hängematten zwischen zwei Bäumen auf. Oder sie nutzen die extra dafür vorgesehen Pflöcke vor jedem Wohnheim. Und so hänge ich nun nachmittags nach dem Unterricht in meiner Hängematte und sonne mich. Das einzige was jetzt noch stört, sind die Mücken. Die Viecher hier sind noch lästiger als in Deutschland und machen auch viel größere und juckendere Mückenstiche. In den USA ist halt alles größer.

    Außerdem fand heute das Eröffnungsspiel der Football-Mannschaft der ETSU statt - die Bucs. Heimspiel = Tailgating. Tailgating ist ein Begriff, den ich so noch nicht kannte und auch gar nicht wusste, was ich darunter verstehen soll, denn so etwas wie Tailgating gibt es in Deutschland gar nicht. Tailgating ist quasi das Warm-Up für das Football Spiel. Fans reisen extra früh zum Ort des Geschehens an und treffen sich mit Freunden, Kollegen und anderen Fans auf einem Parkplatz, stellen große Zelte auf, servieren extra bestelltes Essen und spielen, während Musik, läuft Cornhole (ein Spiel, bei dem sich zwei kleinere Boxen mit einem Loch im Deckel gegenüber stehen und zwei Spieler versuchen aus etwas Entfernung ein kleines beschwertes Kissen in das Loch zu werfen. Ist hier total angesagt). Das ganze geht dann mehrere Stunden bis das eigentliche Football Spiel dann endlich beginnt.
    Zum erste Mal durfte ich (und zwar kostenlos, wie alle Studenten der ETSU) nun also das große Green-Stadium betreten. Die Stimmung ist echt der Wahnsinn. Die Marching Band der ETSU schmettert ein cooles Stück nach dem anderen hin, zur Halbzeit gibt es dann noch mal eine fette Choreographie über das ganze Spielfeld.. Dazu die Cheerleader, die ständig verstörend waghalsige Figuren turnen. Und jedes Mal wenn die Bucs einen Touchdown erzielen, wird eine Kanone (ja eine Echte) von Army Soldaten und Feuerwerk gezündet. Noch dazu gibt es etliche kleine Gewinnspiele, bei denen bestimmte Reihen im Stadion einen Verzehrgutschein für ein Fast Food Restaurant erhalten. Bei all dem Entertainment drum herum vergisst man dann auch schon mal, dass das Spiel fast 5h gedauert hat. Am Ende haben die Bucs gewonnen und Pepsi hat noch zur Feier des Tages ein extra 10-minütiges Feuerwerk springen lassen. Und das für ein verdammtes College Football Spiel einer Kleinstadt. By the way, es waren über 12.000 Menschen bei dem Spiel. Davon kann Hansa manchmal träumen.
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