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  • Day 35

    Ord River Irrigation Area

    October 6, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 34 °C

    Bevor ich überhaupt über unsere Bootstour, dem Ord River Cruise, schreiben kann, muss ich etwas zur Geschichte von Kununurra und dem Ord River Bewässerungsprojekt (ORIA - Ord River Irrigation Area) erzählen. Denn ohne dieses Projekt wäre unser Reise als Tourist hierher sicher nicht möglich gewesen. Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde hier mit einem ersten Staudamm am Ord River, dem Diversion Damm (1963), eine Kontrolle des Flusswassernieveaus möglich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Fluss zwischen Regen- und Trockenzeit einen Höhenunterschied von mehr als 10 Metern. In der Regenzeit war er ein reißendes Gewässer und in der Trockenzeit eine Aneinanderreihung von Wasserlöchern, die die Timorsee nicht mehr erreichten. Das Land drumherum ist sehr fruchtbar, war unter diesen Bedingungen jedoch nicht landwirtschaftlich nutzbar. Dieser erste Damm machte eine kontrollierte Bewässerung der dahinter liegenden Flächen erstmals möglich. Mit dem Bau des zweiten Staudamms am Lake Argyle (1972) wurde mit 1000 km2 das größte künstliche Süßwasserreservoirs Australiens geschaffen. Heute ist man in der Lage, den Wasserspiegel auf wenige Zentimeter Unterschied zu regulieren. Die Bewässerung erfolgt übrigens ausschließlich über die Schwerkraft. Es gibt nur eine einzige Pumpstation, die eine etwas höher gelegene Region versorgt. Von da aus geht alles wieder über Schwerkraft. Dieses Projekt hat überhaupt erst zur Entwicklung der Stadt Kununurra, einem Flugplatz und der landwirtschaftlichen Entwicklung geführt. Ziel ist es, die Fruchtschale Westaustraliens zu werden. Auf unserer Morgentour schauen wir uns die Wasserbauten und verschiedene Anbauflächen (Zuckerrohr, Sandelholz, Zuckerhirse, Experimentierflächen, …) an. Ein kleiner spontaner Abstecher (Schild am Straßenrand) zur Familiendestillerie "Hootchery" mit Rumverkostung muss sein. Spannend auch der ehemalige Track zum heute verlassenen Hafenstädtchen Wyndham mit dem Ivenhoe Crossing, denn gerade im Augenblick unseres Besuches überquert ein Angler mit seinem Toyota Landcruiser diese gefährliche Furt erfolgreich.
    Ca. 180 km entfernt befindet sich die Diamantenmine, in der die wertvollsten pinken Diamanten (Pink Panther) gefunden werden. Die Ausbeute einer Jahresproduktion an pinken Diamanten passt in ein Sektglas!! Im deutschsprachigen Juwelier nebenan schauen wir uns die klaren und farbigen Diamanten an. Heike hat sich auch schon in ein paar kleine Steinchen verguckt und dann erschrecken wir kurz vor den Preisen.
    Jetzt noch schnell in den Supermarkt und Picknick besorgt und schon werden wir für die Bootstour auf dem Ord River abgeholt.
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