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  • Day 45

    … Höhlenforscher …

    October 16, 2016 in Australia ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir erreichen die Jewel Cave (Juwelenhöhle) und erhalten eine Privatführung durch eine Höhle voller Kalksinterungen, wie es sie so nur einmal in der Welt gibt. Sämtliche Sinterformen, von der Makkaroni, Speckformen, Vorhänge, steinerne Fälle, bis zu den bekannten Stalagmiten, Stalaktiten oder Stalagnaten gibt es in ungezählter Anzahl. Die Höhle ist wirklich ein Juwel, denn die Vielfältigkeit ist unbeschreiblich. Sie wurde erst 1957 entdeckt, doch schon 1959 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Höhle ist sehr groß und besteht aus 3 Kammern. Wir laufen über Stege und steile Treppen durch die Attraktionen unter der Erde. Immer wieder bestaunen wir neue Sinterformen. In der Jewel Cave befindet sich auch der längste, dünne Stalaktit in Strohhalmform, den man in einer Show Cave weltweit sehen kann. Wenn ein Tropfen aufgrund der Oberflächengestalt immer an exakt derselben Stelle austritt, dann kann die Ablagerung die Form eines Ringes mit der Tropfengröße als Durchmesser bilden. Solche Gebilde haben maximal 1 cm Durchmesser, sie sind sehr gerade, dünn und zerbrechlich und wachsen senkrecht von der Decke nach unten. Diese Sinterröhrchen werden auch Makkaroni genannt. Innen sind sie immer hohl, das Wasser fließt hindurch aber die Außenseite ist meist trocken. Hier in der Jewel Cave hat so ein Strang die sagenhafte Länge von 5,9 Metern erreicht und wird auf das Alter von 10.000 Jahren geschätzt.
    Eine Besonderheit sind die bizarren, sogenannten Helictiten - ein Wortgebilde aus Helicopter und Stalagtiten. Die Entstehung dieser verzweigten Gebilde ist uns nicht ganz klar. Auf unsere Nachfrage war die Antwort auch nicht eindeutig. Es handelt sich wohl um einen Kanal im Inneren, durch den das Wasser durch Kapillarwirkung auf und ab fließt. Wie?, unklar - irgendwas mit hydrostatischem Druck, wo auch immer der herkommt! Dadurch bilden sich äußere Verzweigungen, die scheinbar der Schwerkraft trotzen. In der Jewel Cave können wir an vielen Stellen diese verästelten Gebilde betrachten, an einigen kommen wir ganz nah vorbei, andere hängen dicht an dicht von der Decke einer riesigen Kammer herab. Helictiten können von allen Seiten in einer Höhle wachsen. Es ist sehr faszinierend, die unregelmäßig verdrehten, faden-, oder wurmförmigen Sinterablagerungen zu betrachten.
    Eine andere tolle Form sind die großen Zapfen an den Makkaroni. Die entstehen, wenn der Sinterhalm auf die Wasseroberfläche trifft und der Kalk sich um den Halm kristallisiert. Wenn dann das Wasser langsam sinkt, entsteht dieses Ei.
    Es ist eine wirklich beeindruckende Begehung und wir sind einfach nur überwältigt. Hoffentlich können die Bilder das wiedergeben.
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