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  • Day 207

    Intramuros

    March 27, 2017 on the Philippines ⋅ ⛅ 30 °C

    Intramuros ist das spanische Herz Manilas. Im 16. Jahrhundert eroberten die Spanier die Philippinen, bis dahin waren es drei muslimische Sultanate. Im Zuge dieser Niederlage fielen alle drei Herrscher in die Hände der Spanier und wurden daraufhin zu Gefangenen des spanischen Konquistadors. In der Folge konvertierten die Führer zum römisch-katholischen Glauben. Sie erhielten ihre Privilegien zurück, wurden ins koloniale Herrschaftssystem integriert und regierten fortan unter spanischer Kontrolle. Die Philippinen gelten als katholische Hochburg innerhalb der Länder auf dem asiatischen Kontinent. In keinem anderen Land Asiens leben mehr Christen als hier (85 % Christen, 10 % Moslems, 5 % Andere). Prachtvolle Kirchen zieren das Land und Gottesdienste werden in großer Zahl besucht.
    1571 fiel auch Manila an die Spanier und brannte dabei bis auf die Grundmauern nieder. Im gleichen Jahr gründeten sie mit Hilfe der ehemaligen einheimischen Herrscher einen Stadtrat. An der gleichen Stelle wie die alte Moslemfestung wurde nun die befestigte spanische Altstadt von Manila gebaut, die Intramuros genannt wird und nur für Spanier zugänglich war. Manila wurde am 24. Juni 1571 zur Hauptstadt der neuen philippinischen Kolonie. Den Spaniern diente Manila vor allem als wichtige Handelsstation zwischen China und Mexiko. Die einmal im Jahr verkehrenden Galeonen brachten aus Mexiko hauptsächlich Silberbarren und Münzen, auf der Rückfahrt wurden chinesische Waren, hauptsächlich Seide und andere Textilien, nach Mexiko mitgenommen. Jedes Jahr wurden etwa 50 Tonnen Silber von Acapulco nach Manila verschifft, die als Zahlungsmittel für chinesische Waren ihren Weg nach China fanden. Deshalb wurden Galeonen oft von englischen und niederländischen Freibeutern attackiert, manchmal mit Erfolg.
    Die Herrschaft der Spanier endete Ende des 19. Jahrhunderts im Krieg gegen Amerika. Diese übernahmen fortan die Kontrolle, bildeten eine neue Administration und bildeten die Filipinos in englischer Sprache aus. So ist es nicht verwunderlich, das Englisch die Zweitsprache ist und sich viele Einflüsse der Amerikaner finden.
    Dennoch, Intramuros, nach schwerer Zerstörung im 2. Weltkrieg wiederaufgebaut, ist eindeutig spanisch, bis hin zu den Security-Kräften in der Uniform der Guardia Civil. Alle Neubauten oder Veränderungen müssen diesem Stil entsprechen. Spanisch spricht hier allerdings niemand. Die Spanier sahen die Filipinos als geringwertig und eher als Sklaven, so lehrten sie ihre Sprache nicht.
    Wir schlendern durch das Fort Santiago am Pasig Fluss, das 300 Jahre lang Hauptumschlagplatz des Gewürzhandels war, aber auch Gefängnis und Hinrichtungsstätte der Spanier und im 2. Weltkrieg Hauptquartier, Gefängnis und Folterstätte der Japaner war, werfen einen Blick in die Manila Kathedrale, das Casa Manila (spanisches Kaufmannshaus, wo wir Mittag essen), die San Augustin Kirche (älteste Steinkirche des Landes), wandern auf der Stadtmauer und auf dem Rückweg zum Schiff noch kurz ein Abstecher ins älteste Hotel der Stadt, dem Hotel Manila - sehr edel. Während dieses Spazierganges zeigt sich allerdings auch die unglaubliche Armut auf den Philippinen, denn wir bekommen die selbst gezimmerten Behausungen in Intramuros und am Kanal zu Gesicht. Der Abstand zwischen arm und reich ist hier extrem.
    Bei Ausfahrt des Schiffes werden wir dann noch einmal ganz toll von zwei Marching Bands unterhalten und verabschiedet, eine wirklich tolle Show und bisher einmalig auf unserer Cruise: https://1drv.ms/v/s!AiUv8teodO-roQaqTrn4yrH9nqVm
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