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  • Day 25

    DÖF

    December 21, 2022 in Chile ⋅ ⛅ 20 °C

    Auf diesem Zeltplatz ist auch noch Ruben und seine Freundin. Backpacker aus Santiago. Wir hatten uns am Vorabend begrüßt und vorgestellt. Unsere Stellplätze sind direkt nebeneinander. Am nächsten Morgen kommt er zu mir. Überreicht mir 2 Müsliriegel als Geschenk. Er zeigt mir Bilder davon, dass es doch einen freien Zugang zu einen der Thermen gibt. Und auch Wanderwege. Einen überwachten Parkplatz und ich solle an genügend Wasser denken. Zusätzlich gibt er mir seine Wanderkarte. Beide reisen morgen zurück und gehen heute nochmal wandern. Wir umarmen uns beim Abschied und wünschen uns alles Gute. Ich brauch noch eine Weile und fahre dann auch los. Als ich die Hauptstraße erreiche, stehen beide noch da. Ein Bus kommt. Noch einmal kräftig winken und weiter geht's. Bevor ich zu den Thermen fahre muss ich erst noch ins nächste Dorf. Sicherheitshalber nochmal Tanken. Angeblich nur noch 93er Benzin. Bunkern alle wegen Weihnachten? Mehr als voll geht nicht. Einkaufen. Ich parke Blue fast direkt in der Eingangstür. Immer schön im Auge behalten. Wieder draußen kommt ein älterer Herr auf mich zu. Er hatte auch eine Honda. Als ich ihm Blues Baujahr verrate, schaut er respektvoll und gratuliert mir. Danke schön. Er fragt wohin ich will. Und zeigt mir auf der Karte einige schöne Orte und kurvige Strecken. Und wo es uninteressant ist. OK. Planänderung. Nix Thermen wir fahren um den Lago Llanquihue. Auf dem Weg dorthin fahren bleiben wir hinter einen LKW. Als dieser nach dem Abbiegen anhält, aussteigt und auf mich zu kommt. Er zeigt mir an, dass mein Scheinwerfer nicht funktioniert und man dafür einen Strafzettel bekommt. Glück gehabt, kurz vorher kamen uns die Grün- Weißen entgegen. Scheinwerferbirne kaputt? OK, hab ja Ersatz dabei. Nicht nötig, Lichtschalter war auf aus. Blue hat manchmal Flausen im Hubraumkeller. Entweder muss der Leerlauf drin sein, oder Seitenständer eingeklappt oder halt das Licht komplett ausgeschaltet. Verstehe einer die Damenwelt. Vorbei geht es an Windmühlennachbildungen. Deren Bedeutung erfahre ich später. Zwischenzeitlich fällt auf, hier ist bereits Nordpatagonien. Ankunft in Puerto Octay. Ein kleiner, bildhübscher und gemütlicher Ort. Auch hier sind Spuren der deutschen Einwanderer zu finden. Vor dem Fenster eines urigen Cafes bekommt Blue ihren Stellplatz auf dem Gehweg. Ein Grün- Weißer stellt sich hinter Blue. Die Szene ist etwas beunruhigend. Ein Polizist kommt in das Café. Nein, er will nicht zu mir nur zu einer Angestellten. Ich gönn mir Kuchen. Heißt auch überall hier in Chile so. Typisch deutsch übernommen. Eine Frau begutachtet Blue und sagt etwas auf spanisch. Ihre Tochter übersetzt ins Englische und wir kommen ins Gespräch. Der Bruder arbeitet in Ushaia. Mein südlichster Endpunkt in Patagonien. Vielleicht treffe ich ihn. Sicherheitshalber mal ein Bild mitnehmen. Auch von den Kellnerinnen. Weiter nach Fruttilar. Ein größerer Ort. In der Touristikinfo besorg ich mir Karten. Ein Gebäude mit Chilenisch-deutschem Flaggensymbol und Adler. Leider alles verschlossen. Dann eine deutsche Schule. Davor ein Mann. Ich spreche ihn an, aber er kann weder englisch noch deutsch. Holt aber Harold Wright. Er ist Deutschlehrer an dieser Privatschule und kann meine Fragen beantworten. Das vorherige Gebäude ist eine Schule für Technik. Der Besitzer der Einfahrt mit der Windmühle arbeitet mit einer holländischen Firma zusammen und züchtet Rosen. Von wegen Amsterdam. Mühlen haben nur aufgrund der Zusammenarbeit eine symbolischen Aussagekraft. Windenergieräder ebenfalls. Denn der Wind dreht hier zu oft. Leider muss Harold gehen. Termin. Per WhatsApp bleiben wir in Kontakt. Er ist auch Reiseleiter nach Südpatagonien. Na, passt doch. Die Fahrt geht durch den Ort Llanquihue. Was war das? Eine Feuerwehr mit deutschem Namen. Aber keiner da. Nur daneben arbeiten zwei. OK, ich frage nach dem Weg. Als er merkt dass ich Deutscher bin, zeigt er auf seinen Kollegen, der kann deutsch. Nein, kein Deutscher. Ein Ösi. Mit österreichischem Slang. Mich hauts fast von Blue. Seit 36 Jahren lebt der Heinz hier in Südamerika. Vorher in Argentinien. 9 Kinder. Aber nur 8 Enkel. Ist jetzt mit einer Chilenin verheiratet. Auf dem Rückweg soll ich mich melden. Zelten kann ich auch bei ihm und dann paar Bier trinken. So machen wirs. Deutsch-Österreichische-Freundschaft (DÖF). Durch Puerto Varas geht es weiter bis nach Ensenada. Der ausgewählte Campingplatz ist schwer zu finden. Kein Schild an der Straße. Eine Radfahrerin hilft und fährt voraus bis auf den Campingplatz. Danke. Hier plane ich mein Basecamp für Tagestouren. Doch bis dahin. Gute Nacht Deutschland.Read more