• Time to say Good bye

    January 9, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 20 °C

    Ja, der Zeitpunkt war gekommen. Nein, nicht nur vom Mororradclub oder wie ein altes Ehepaar. Ab jetzt würde jeder seine Reise allein fortsetzen. Ist schon ein seltsames Gefühl. Noch einmal an der Tankstelle Frühstücken und wlan nutzen. Aber eines ist gewiß, eine Freundschaft die über Südamerika hinaus bestand haben wird. Mach es gut, Achim. Bleib gesund. Wir sehen uns wieder. Vielleicht in Deutschland oder sogar hier. Man weiß es nicht. Aber es war eine sehr schöne Zeit. Mein Weg führt an die Strecke zurück die wir gestern gefahren sind. Nicht das Schlechteste für einen sonnigen Montagmorgen. Unterwegs lerne ich Carmen und Andreas aus der Schweiz mit ihrem Wohnmobil kennen. Sie tingeln ebenfalls durch Südamerika. Am Bus Ihre bisherige Route. Natürlich tauscht man sich aus. Wo ist es schön? Welche Route ist langweilig? Schotter? Etc. Es geht weiter. Ich fahre durch Bariloche. Eine große Stadt. Aber irgendwie kann sie mich nicht begeistern. Weiter der Ruta 40 entlang. Im Gegenverkehr seh ich einen Motorradfahrer der seine Maschine durch den Schotter schiebt. Ich bin verdutzt. Brauch fast einen Kilometer um zu verstehen was ich gesehen habe. Bis zur Stadt sind es über 30 KM. Umdrehen. Biker weltweit sind eine Familie. Da hilft man sich. Erst Recht hier in Südamerika. Ich frag ob ich ihm helfen kann? Riß im Schlauch am Ventil. Nichts zu machen. Warum rufst du niemanden an? Er hat sein Handy vergessen. Oh Junge. Hier nimm meines. Klappt aber irgenwie nicht. Dann kommt noch ein Motorradfahrer. Ich geb Handzeichen. Er kommt zurück. Die beiden unterhalten sich. Per Übersetzer frag ich ihn ob er nicht ein Telefon hat, damit er seinen Bruder anrufen kann. Erst jetzt wird klar, dass er ihm noch nichts gesagt hat. Der Mororradfahrer kümmert sich nun. Beide bedanken sich bei mir. Ich konnte nicht direkt helfen aber dafür sorgen dass man hilft. Mensch, der würde jetzt noch schieben. Erstmal Kaffeepause an einer Tankstelle. Der hat ganz normale Stulle. Und richtigen Bohnenkaffee. Der ist gut. Ich nehm noch einen. Nebenbei Smalltalk mit jemanden der sich interessiert Blue anschaut. Und siehe da, auch der Motorradfahrer von gestern taucht auf. Mit seine auf alt getrimmte Maschine. Gebaut in Argentinien, Motor aus China. Die Strecke führt vorbei am Wasser und durch die Anden. Ein Wasserfall rauscht aus dem Berg. Beeindruckt bin ich von den Fahrradfahrern. Teilweise müssen die Räder geschoben werden. Nichts für mich. Heute habe ich frühzeitig einen Campingplatz gefunden. In El Bolson. Zelt aufbauen und noch einmal einkaufen. Heute versorge ich mich aus dem Supermarkt. Achim ist zügig durch die Grenzkontrolle gekommen. Er schickt Bilder aus dem Niemandsland. Letztes Mal war keine Zeit. Nebenan hat eine Familie ihr Zelt aufgeschlagen. Ich mache aus meinen Spanngurten eine Wäscheleine zwischen Baum und Laternenmast. Hänge Handtücher und Motorradhose zum lüften auf. OK, die Hose ist schwer. Der Laternenmast kracht zusammen. Mutter und Tochter kommen zu mir um zu berichten. Gelächter. Der Platzwart kommt zum notdürftigen reparieren. Daraus entwickelt sich eine Einladung zum Essen. Guiso. Argentinischer Eintopf. Und Wein. Ja, ich habe zum Weltmeistertitel gratuliert. Und auch hier outet man sich als Lothar Matthäus Fan. Werder Bremen und VfB Stuttgart. Ein Mix aus Argentinisch, Englisch, Hände und Füße und kein Internet entwickelt sich. Toller Abend mit einer sehr netten Familie. Eines steht fest. Argentinien ist ein freundliches Land.Read more