• Helechos Gigantes

    10 août 2023, Bolivie ⋅ 🌬 26 °C

    Zurück in meinem Hostal. Das selbe Bett und mein Gepäck steht auch schon da. Diesmal ist der Ort nicht so stark besucht. Samaipata liegt am Nationalpark Amboró und hier ist ein Zugang zum Regenwald und zum Nebelwald. Deshalb mache ich hier nochmals einen Stopp. Ich möchte in den Nebelwald zu den Riesenfarnen. Da mehr Menschen in den Nationalpark rein- als rausgekommen sind ist der Besuch nur mit Guide möglich. Das liegt weniger an den dort lebenden Puma als an den unübersichtlichen Wegen. Ich mache mich auf die Suche nach einem passende Anbieter. Der Preis ist abhängig von der Teilnehmerzahl. Da am nächsten Tag nichts verfügbar ist muss ich halt bis zum übernächsten Tag warten. Auch gut. So machen Blue und ich eine Tagesrundreise und fahren zunächst zum "La Pajcha". Dieser Wasserfall ist weit abseits eines Ortes und hat eine Höhe von 45 Metern. Inmitten von üppigem Grün und einer wunderschönen Landschaften. Es gibt zahlreiche Vogelarten und Wildtiere, nur haben diese heute keine Lust sich zu zeigen. Abseits der ausgetretenen Pfade geht es auf recht abenteuerlichen Wegen weiter. Immer mal wieder durch tiefsandige Passagen und dann wieder über zerklüftetes Bergmassiv. Wobei man das ein oder andere Mal seine Anwesenheit hier und die Richtigkeit dieses Weges in Frage stellt. Ich bin wirklich froh als endlich wieder "normales" Offroad unter Blues Pneus ist. Es gibt einige seichte Flusspassagen zu durchqueren und die Hoffnung nicht irgendwann wieder umdrehen zu müssen. Nein, zum Glück nicht. Mit Postrervalle ist der südlichste Punkt unserer Reise erreicht. Leider finde ich hier keine Gelegenheit zum Kaffee trinken. Die Strasse wird besser und zum Glück bleibt es auch so bis wir endlich wieder auf Asphalt sind. Es ist schon fast dunkel als wir unser Hostel erreichen.
    Am nächsten Morgen ist Ruhetag für Blue. Mit dem Jeep geht es zum Eingang des Nebelwaldes. Aber nein, keine tiefschwabende Nebelfelder oder schwülstige Luftfeuchtigkeiten. Im Gegenteil, hohe Temperaturen und gute Sicht. Unsere Truppe ist international bunt gemischt. Belgien, Frankreich, Argentinien, Deutschland und der Guide aus Bolivien. Diese Riesenfarnen gibt es in nur 5 Ländern auf dieser Welt Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Australien und Neuseelandund. Sie existieren seit Millionen von Jahren. Vermutlich haben schon die Dinos daran geknabbert und irgendwie erinnert einem dieser Wald an Jurassic Park. Die Helechos Gigantes haben keine Wurzeln, sind von innen hohl und wachsen max. 2 mm pro Jahr. So schaffen es einige Farne eine Höhe von 13 m zu errichen. Manche Arten haben Stacheln. Der Marsch durch diesen Wald ist zeitweise recht steil und anstrengend. Irgendwann erreichen wir einen Aussichtspunkt mit einer unglaublichen Aussicht auf die Samaipata-Täler und haben Gelegenheit auf eine ausgedehnte Pause. Nach ca. 6 Stunden sind wir zurück im Ort. Ich genieße noch einen Kaffee zum Abschluss bevor morgen meine Reise weitergeht.
    En savoir plus