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  • Day 11

    10. Etappe: S.D.d.l. Calzada - Belorado

    March 31, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 10 °C

    20,84km
    Heute Nacht ist jemand in der Herberge aus dem Bett gefallen und hat sich verletzt. Nach dem ganzen Schreck konnte ich nicht mehr einschlafen und bin um 5:13h (eigentlich 4:13h aber wir hatten ja Zeitumstellung) los. Nachdem die Herbergstür zugefallen ist merkte ich: Mist, es ist dunkel und sehr sehr kalt. Zu spät. Also bin ich 6km alleine in der Dunkelheit gelaufen. Ja, am Anfang hatte ich etwas Respekt, aber was soll passieren-ich bin auf dem Camino! Nur die Kälte hat mir zugesetzt. Handschuhe haben auch nicht geholfen, also habe ich wieder etwas von Hape Kerkelings Buch gehört und bin etwas schneller gegangen. Der Sonnenaufgang war toll aber danach wurde es irgendwie noch kälter. Das nächste Dorf lag vor mir - und war wieder eine Geisterstadt. Ich habe mir dann den Tip von Hape’s Camino Bekanntschaft zu Herzen genommen und einfach mal beim „Universum“ ein tolles Frühstück in einem netten Café bestellt. Hahaha, als ob...
    Dann wärme ich mich eben in der Kirche auf denke ich noch und sehe bzw. höre ein superschönes Café aus dem amerikanische Musik aus den 50er zu hören ist. Es ist Sonntag morgen 8:30h in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo in Spanien. Das Universum muss mich erhört haben, Danke Hape! Ich wärme mich auf-und genieße meinen Cafe con Leche, mein Frühstück und anschließend noch einen Neapolitaner. Gut gestärkt und dankbar gehe ich noch in die Kirche, es ist ja schließlich auch Sonntag und endlich ist auch mal eine geöffnet. Als ich mich setze ergreift es mich wieder. Gänsehaut und Tränen ohne ersichtlichen Grund. Irgendwie schön...
    Der Rest des Tages ist weniger schön und führt entlang einer vielbefahrenen Landstraße. An der Herberge angekommen erledige ich schnell die üblichen Dinge, relaxe in der Sonne im Garten und freue mich über jeden Pilger der ankommt. Ich kenne alle und am Ende des Tages ist das Haus voll (was auch bedeutet mit 20 Menschen zusammen in einem Raum zu übernachten und trotz der Ausdünstungen, des Schnarchens und der lauten Träume Schlaf zu finden).
    Wir gehen zusammen essen und ich schreibe noch diese Zeilen. Wir haben ja schon 21:00h und ich muss ins Bett...
    Morgen ist die Etappe besonders hart-ich hoffe ich komme an. Zur Belohnung lockt Knoblauchsuppe im Kloster-wenn das kein Ansporn ist.
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