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  • Day 31

    28. Etappe: O Pedrouzo - Santiago

    April 20, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    19,16km
    Die finale Etappe
    Heute morgen ging es ganz früh um kurz nach sechs los. Es war zum Glück Vollmond, so konnte ich wenigsten etwas sehen. Als es dann jedoch in den Wald ging, half auch das Mondlicht nicht mehr viel. Mit IPhone-Taschenlampe bin ich die ersten 5km gegangen. Ich wollte pünktlich um 12Uhr in Santiago ankommen und bin daher sehr zügig gegangen. So hatte ich auch noch Zeit für ein letztes Frühstück mit Cafe con Leche und Neapolitaner. Der Weg füllte sich mehr und mehr mit Pilgern. Meisten Gruppen, Pilger die alleine unterwegs waren sind nun seltener zu sehen. Am Monte del Gozo habe ich die Kapelle und das etwas abseits gelegene Pilgerdenkmal besichtigt. Dann ging es auf in die Stadt. Zunächst zog es sich noch etwas hin-die Zeit brauchte ich aber, um mich ganz auf meine letzte Etappe und auf die bereits vergangenen Etappen zu konzentrieren. Dann beginnt fast plötzlich die Altstadt von Santiago de Compostela. Überall wimmelt es von Pilgern und Touristen. Wenn ich den Platz vor der Kathedrale betrete, bin ich kein Pilger mehr, dann bin ich auch Tourist. Ich höre Dudelsack-Musik welche auf den Einfluss der Kelten zurückzuführen ist.
    Santiago ist etwas verwinkelt, hier eine Biegung, da eine Kirche und überall viele Menschen. Und dann ganz plötzlich sehe ich viel Sonnenlicht und höre viele Stimmen. Es wird gesungen und gelacht. Ich bin ganz nah...der Platz vor der Kathedrale.
    Ich laufe ein.
    Glücklich und Alleine.
    Mein Weg endet hier.
    Und ich bin hier nicht alleine, denn schon nach zwei Minuten entdecke ich Marc. Auch Richard ist gekommen. Beide begrüßen und beglückwünschen mich. Danach werden Fotos gemacht und wir sitzen einfach nur in der Sonne vor der Kathedrale und erzählen und lachen.
    Auch Caro kommt an, sie sieht mich und wir fallen uns in die Arme.
    Für den Nachmittag verabreden wir uns, abends gehe ich mit Richard und Marc und weiteren Pilgern essen.
    Mein Hostel ist sehr schön und ich freue mich auf die Dusche. Anschließend geht es mit Caro in die Kathedrale und ich umarme dort den heilgen Jakob. Ich finde keine Worte für dieses Gefühl. Dann besuchen wir noch die Gruft. Anschließend gibt es ein Glas Wein und dann gehe ich zum Pilgerbüro. Zusammen mit Fernando hole ich meine Compostela, eine Urkunde die besagt, dass ich zur Cathedrale in Santiago gepilgert bin. Und ich bekomme die Distanzia, die besagt, wann ich wo los gegangen bin und wieviele Kilometer ich gepilgert bin.
    Das ist alles sehr bürokratisch und eben auch offiziell. Ich freue mich riesig und zusammen haben wir einen tollen letzten Abend mit gutem Wein und ausgezeichneten Pynchos.
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