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- Dag 930
- zaterdag 20 april 2019
- ☀️ 20 °C
- Hoogte: 215 m
FrankrijkToul48°40’30” N 5°53’23” E
Kein letzter Schritt. Nur der Nächste.

Tag 14
13 km
378 km gesamt
Villey-St. Etienne am Morgen. Die Sonne noch tief, der Kaffee stark, die Knochen müde — aber der Kopf? Frei. So wie’s sein muss am letzten Tag eines langen Trails.
Es war nur noch ein kurzes Stück bis Toul. Nur ein paar Kilometer. Manche würden sagen: Spaziergang. Aber das ist das Ding, Partner — jeder verdammte Schritt zählt. Ob’s hundert sind oder hunderttausend. Wer draußen lebt, weiß das.
Der Weg führte erst über weite Wiesen. Der Himmel war weit, der Boden trocken, und der Wind streichelte die Gräser wie ein alter Hirte seine Herde. Keine Dramatik. Keine großen Höhen. Nur dieses ehrliche Weiterziehen, das du irgendwann in jeder Sehne spürst.
Dann kam der Wald. Dickicht. Schatten. Und da drin — wie Geister aus vergangener Zeit — zwei alte Festungen aus dem Ersten Weltkrieg. Betonklötze zwischen Bäumen. Stumm. Vergessen. Aber immer noch da. Geschichte schläft nicht. Sie wartet nur.
Ich stapfte weiter. Raus aus dem Wald, rein ins Industriegebiet. Kein Postkartenmotiv. Kein "Wow". Aber weißt du was? Auch das gehört dazu. Wer draußen unterwegs ist, der nimmt alles mit. Staub, Dreck, Beton. Weil der Weg nicht fragt, ob dir die Aussicht gefällt. Der Weg fragt nur: Gehst du weiter?
Und dann lag Toul vor mir. Altstadt. Stadttor. Brandruine. Und eine Kathedrale, die so mächtig in den Himmel ragte, als wollte sie dem Himmel selbst ans Leder.
Ich schlenderte durch die Straßen. Kein Eilen. Kein Hetzen. Der Trail war heute nicht mehr mein Gegner. Der Trail war mein Freund geworden. Da war ein Supermarkt in einem alten Theater — sowas findest du nur, wenn du draußen unterwegs bist. Toul hatte Charme. Nicht laut. Nicht schrill. Sondern echt. So wie der Weg selbst.
Aber irgendwann ruft das letzte Ziel. Der Bahnhof.
Ich saß im Zug. Schaute aus dem Fenster. Die Landschaft zog vorbei — Felder, Wälder, Flüsse. Alles, was mich die letzten Tage begleitet hatte.
Die Stiefel standen vor mir. Verstaubt. Verkrustet. Vom Weg gezeichnet. So wie es sich gehört.
Weißt du, was der Weg am Ende macht?
Er fragt dich nicht: "Bist du angekommen?"
Er fragt dich: "Wann reitest du wieder los?"
Denn wer einmal draußen war, wer einmal den Rhythmus der Schritte gespürt hat, den Wind im Gesicht, die Sonne im Nacken — der bleibt nie lange drinnen.
Ich weiß nicht, wann ich wieder aufbreche. Vielleicht morgen. Vielleicht erst in Monaten. Aber eins ist sicher:
„Der Trail wartet. Immer. Und ich werde wieder gehen.“
TrailSoulKev — unterwegs zwischen Staub und Freiheit. Immer bereit. Immer draußen.Meer informatie
ReizigerPilgern ist nichts was ich mache. Es ist was wir sind. Wir sind Pilger, Pilger pilgern, einfach so ohne nachzudenken
ReizigerBis hierhin hat es mir schon mal gefallen… weiterhin einen guten Weg!