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  • Abstecher nach Thüringen

    July 18, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute ging es von Coburg aus wieder los: Zunächst machte ich in der Stadt noch ein paar Besorgungen, dann ging es sogleich steil hinauf zur Veste, am Flugplatz und Tierheim vorbei und gleich auf einem Pfad durch den Wald. Dieser Pfad spuckte mich auch erst an der A73 wieder aus, die ich zusammen mit der ICE-Neubautrasse überquerte.
    Über eine Landstraße ging es nach Neershof, und dann gleich wieder in den Wald hinein. Schöne enge, schattige, verschlungene Pfade – so mag ich das. Das änderte sich auch lange nicht. Es ging über die Coburger Bruchschollenkuppen – fünf Stück an der Zahl und jede steiler und höher als der Vorgänger. Am Fechheimer Berg hatte ich in der Mittagshitze ganz gut zu kämpfen.
    In Fürth am Berg verließ ich den E3 / E6, weil ich unbedingt einen Abstecher nach Thüringen machen wollte. So durchquerte ich den Ort bis zum ehemaligen Bahnhof, der hart an der Zonengrenze lag, und folgte dann einem Feldweg bis zur Dorfstelle Liebau. Was ich dort erfuhr, machte mich sehr betroffen … die Bevölkerung (70 Einwohner) bekam 1952 einen Hinweis, dass sie am folgenden Tag ins DDR-Hinterland verschleppt werden sollte und flüchtete vollständig noch in der Nacht aus ihrer Heimat über die 300m entfernte Zonengrenze nach Bayern. 1975 wurde das Dorf von den DDR-Grenztruppen komplett und restlos ausradiert.
    Diesen Gedanken hing ich noch lange nach, während ich wieder bayrischen Boden betrat und zunächst über eine Landstraße, später über einen schattigen Waldweg nach Bächlein, meinem heutigen Etappenziel lief.
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