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- tirsdag den 22. april 2014 kl. 08.00
- ⛅ 7 °C
- Højde: 544 m
TysklandLammersdorf50°37’36” N 6°16’20” E
Gestartet wird zu Hause

Gepilgert wird von zu Hause aus.
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- tirsdag den 22. april 2014
- ⛅ 12 °C
- Højde: 378 m
TysklandGemünd50°34’29” N 6°30’3” E
Aufbruch ins Unbekannte

Es war schon ein seltsames Gefühl, die Haustür zuzuziehen und endlich loszulaufen. Um 8:30 gings los, die lange Wiese hinter unserem Haus hinab und durchs Kalltal nach Simmerath, Proviant einkaufen. Weiter über Feldwege Richtung Kesternich, von wo aus ich einen letzten Blick auf Lammersdorf und unser Haus werfen konnte, dann gings durchs Weidenbachtal nach Rurberg. Pause. Brötchen. Schiff gucken und Kraft tanken für den steilen Kermeter-Aufstieg. Oben lange Zeit eben und ohne größere Richtungswechsel, aber immer in Straßennähe. Wolfgarten kommt in Sicht. Ein Radler im nahegelegenen Gasthof, dann der Aufstieg auf den Feuerwachtturm. Geniale Aussicht, dann folgte der steile Abstieg nach Gemünd und zur Jugendherberge.Læs mere
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- onsdag den 23. april 2014
- ☀️ 16 °C
- Højde: 285 m
TysklandSchleid-Bach50°33’20” N 6°45’52” E
Von der Urft zur Erft

Nach einem guten Frühstück laufe ich an der Jugendherberge in Gemünd los. Vorher lasse ich mir noch mein Wanderbuch an der Rezeption stempeln. Ich laufe bis Kall, allerdings im Tal und umgehe so die sinnlosen Höhenmeter über den Steinerberg.
Ich suche zunächst eine Apotheke auf und besorge mir Blasenpflaster und eine Salbe, denn irgendwie „bahnt sich da was an“ an den Füßen. Liegt es an den Schuhen? Ich trage Adidas GSG Stiefel … vom Tragekomfort wie ein Turnschuh, aber dank der groben Profilsohle und dem hohen Schaft durchaus trekkingtauglich. Damit bin ich eigentlich bislang immer sehr gut gelaufen. Hmmm …??
Es geht entlang einer Landstraße hinauf nach Keldenich, von hier hat man einen weiten Blick über die Umgebung. Danach gehts durch das Königsbacher (?) Tal wieder abwärts nach Urfey. In dem kleinen Ort komme ich mit einer Frau ins Gespräch, die aus Norddeutschland hierhin gezogen ist, und sich seitdem fühlt wie im Urlaub. Ja, die Eifel … da wohnen, wo andere Urlaub machen. Über einen kleinen, versteckten Pfad geht es hinauf nach Weyer. Eine große Kirche dominiert die Anhöhe – leider verschlossen. Ich schaue mir unterwegs immer gerne Kirchen und ihre Architektur an. Diesmal leider nur von außen. Einige hundert Meter dahinter mache ich eine ausgedehnte Rast. Aus meinem Rucksack hole ich Brot, eine Salami, eine Banane … und lasse mir es schmecken, während ich die weite Aussicht genieße.
Es folgt der Abstieg zur Kakushöhle, danach geht es über Pesch zum Römischen Tempel. Hier folgt eine weitere Pause, und eine Notoperation. Ich habe mir mittlerweile einige große Blasen gelaufen, eine davon unter einem Zehnagel. Nicht gerade unter OP-Verhältnissen, aber so sorgfältig wie möglich versuche ich den Druck ein wenig zu lindern, klebe Blasenpflaster auf und mache mich auf den weiteren Weg, nachdem ich den interessanten Ort erkundet habe.
Es geht durchs Hornbachtal, durch einen Wald bergauf und über eine große Freifläche ohne Weg, nur eine Pfadspur in der Wiese. Die ersten Häuser von Bad Münstereifel sind bald erreicht, und dann kommt’s … ein Steilstück, wie ich es noch nie gesehen habe – zumindest nicht als asphaltierte Straße … bestimmt 25% Gefälle. Eine Qual für Füße und Waden, bis ich dann unten in Bad Münstereifel angekommen bin. Der Ort ist schnell durchhumpelt auf der Suche nach einer Apotheke, die sich allerdings am anderen Ortsende befindet, wie man mir im ApothekenMUSEUM mitteilt. An der Apotheke bekomme ich nicht nur eine schmerzlindernde Salbe, sondern auch eine Wegbeschreibung zur Jugendherberge … wie sollte es anders sein, steil bergauf in das Örtchen Rodert.
Dieser Abend wird ruhig: Duschen, etwas leckeres zum Abendessen. Ich unterhalte mich noch mit einer jungen Pilgerin, die – ganz klassisch – den Jakobsweg läuft und informiere sie schon einmal über den Abstieg und den 25%er, den sie am nächsten Tag aufwärts bewältigen muss. Von einer möglichen „Entschärfung“ will sie nichts wissen – sie folgt der Muschel. Und auch sie will am nächsten Tag nach Blankenheim. Abends erhalte ich von der Rezeption die Telefonnummer des Naturfreundehauses Maria Laach, wo ich für die übernächste Nacht reservieren will, und auch gleich den begehrten Stempel für mein Wanderbuch.Læs mere

WildWortWechselDas sind doch römische Matronen? So etwas ähnliches sah ich mal in Köln im Museum, aber noch nie in freier Wildbahn. Cool.
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- torsdag den 24. april 2014
- ⛅ 16 °C
- Højde: 89 m
TysklandTritsch Kopf50°32’55” N 7°7’17” E
Von der Erft zur Ahr

So tauche ich am Ortsrand von Rodert in den Münstereifeler Wald ein. Es geht nur leicht bergan, bis ich nach ca. 1,5 Stunden den mit 531 müNN höchsten Punkt des Tages, die Kapelle „Decke Tönnes“ erreiche. Nicht, dass der Heilige Antonius übergewichtig gewesen wäre, aber die Kapelle fällt etwas breit aus. Ich nutze die nahegelegene Hütte für eine Rast und trage mich und mein ehrgeiziges Vorhaben ins Hüttenbuch ein. Dann quere ich die Landstraße und verschwinde wieder im Wald.
Ein Telefonat mit der Jugendherberge Altenahr bringt Ernüchterung: das Haus ist ausgebucht. Ich könne aber im Ort ein Fremdenzimmer nehmen. Nun ja, ich laufe erst einmal weiter und schaue, was sich ergibt. Bald überquere ich die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz – die 66 km NRW-Anteil meines Floriansweges habe ich also schon geschafft … Rechts von mir kann ich das Radioteleskop von Effelsberg erkennen, ein gigantisches Bauwerk.
Dann schlängelt sich der Weg über eine sonnige Wiese hinab nach Kirchsahr. Der kleine Ort ist schnell durchquert, und es geht am Hang gegenüber steil bergauf. Der Untergrund besteht aus groben Steinbrocken, auf denen man immer wieder ins Rutschen kommt. Ich kämpfe mit meinem Rucksack, und irgendwann komme ich doch oben an. Hier in der Nähe soll es eine römische Wallanlage geben, doch dafür habe ich im Moment keinen Sinn. Der Weg zieht mich weiter über eine Hochebene, an ein paar Gehöften vorbei, durch einen kleinen Ort und längs einer wenig befahrenen kurvigen Landstraße, bevor es dann schließlich talwärts zur Ahr geht. Noch geht es ein Weilchen den Fluss entlang – immerhin ohne Höhenmeter, bis ich Altenahr erreiche.Læs mere
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- fredag den 25. april 2014
- ⛅ 18 °C
- Højde: 270 m
TysklandMaria Laach50°24’16” N 7°15’39” E
Laacher See

Nach einem erholsamen Schlaf in der Jugendherberge Bad Neuenahr (ich hatte ein Sechsbettzimmer ganz für mich alleine) und einem guten Frühstück brach ich morgens um 9 Uhr auf … zunächst entlang der Ahr ins Zentrum von Bad Neuenahr. Ich brauchte Proviant und erkundigte mich nach dem nächsten Supermarkt. Nachdem ich meine Vorräte ergänzt hatte, ging die eigentliche Wanderung los: Von Bad Neuenahr zunächst lange Zeit bergauf, südwärts auf einem Pfad durch den Wald. In Serpentinen ging es immer höher und höher, ich kreuzte eine Landstraße … schließlich erreichte ich den Steckenbergturm, einen Aussichtsturm, von dem aus ich einen Blick zurück aufs Ahrtal werfen kann. Hier legte ich auch eine Rast ein. Nach einer Viertelstunde ging es weiter durch den Wald, diesmal eben.
Es ging abwärts nach Schalkenbach. Der kleine Ort ohne nennenswerte Infrastruktur (ich hätte mich über eine Bäckerei oder ein café gefreut und einen heißen Kaffee) war schnell durchquert, und der nächste Anstieg ließ nicht lange auf sich warten. Auf einem Wiesenweg hatte ich einen weiten Blick in Richtung Rhein … aber ich hatte nicht die Muße, um hier lange zu verweilen. Der nächste Ort, den ich durchquerte, war Hain, am Fuße der Burgruine Olbrück. Da meine Wasservorräte aufgebraucht waren, habe ich eine Frau angesprochen, die in ihrem Vorgarten arbeitete, und bekam von ihr zwei Liter Wasser in meine Flaschen gefüllt. Zwei Täler kreuze ich, auf dem niedrigen Rücken dazwischen die Schmalspurgleise des Vulkan-Expresses. Galenberg – Rast am Feuerwehrhaus. Weiter gehts: Nächster Ort: Wehr … hier wurde ich von einem DRK’ler angesprochen, ob ich Hilfe benötige … humpele ich schon so stark? Nein, lacht er … aber anscheinend habe ich mich verlaufen … er erklärt mir den weiteren Weg.
Dann der Zweikampf mit einer agressiven Biene … das Mistvieh hatte es echt auf mich abgesehen … die letzten Häuser von Wehr lagen hinter mir, es ging noch einmal bergauf, und immer wieder attackierte mich diese Biene. Immer wieder wehrte ich ihre Angriffe ab. Bis sie irgendwann aufgibt – oder habe ich sie in meinen Abwehrversuchen davon ‚überzeugt‘, aufzugeben? Ich weiß es nicht mehr … ich folge meinem Weg, der mich an die A61 führt, unter ihr hindurch und an ihr entlang, einmal rund um die Autobahndreieck ähnliche Abfahrt. Laut ist es auf einmal, das hatte ich in den letzten vier Tagen so nicht mehr erlebt. Aber schnell führt der Weg weiter und auf den Kraterrand des Laacher Sees. Die letzten paar Kilometer an der Abtei vorbei und zum Naturfreundehaus Laacher See sind schnell zurück gelegt.Læs mere
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- lørdag den 26. april 2014
- 17 °C
- Højde: 77 m
TysklandKoblenz50°21’13” N 7°35’36” E
Koblenz

Es geht schnell aus dem Krater des Laacher Sees heraus in Richtung Mendig, über kleine Fahrwege zur nahen Autobahn und dann erst einmal lange an ihr entlang.
In der Ferne sehe ich einen großen dunklen Turm stehen und komme mir plötzlich vor wie einer der Hobbits aus dem Herrn der Ringe zum Ende seiner Mission. Wo ist der Ring, den ich in den Turm werfen muss? Der Turm ist der Rest des nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Mülheim-Kärlich, und er dominiert über lange Zeit den Horizont auf meinem Weg.
Auch die Landschaft hat sich gravierend geändert. Waren bis gestern Wiesen, Wälder, Hügel und mehr oder weniger steile Taleinschnitte an der Tagesordnung, so ist all dies einer weiten Ebene gewichen, die landwirtschaftlich genutzt wird und dicht besiedelt ist.
Ich gelange in den ersten der vielen Orte, die ich heute berühre: Kruft. Ein kleines Städtchen, das gerade eine Umgehungsstraße erhält… diese verläuft exakt da, wo mein Wanderweg mal war, und so spaziere ich mitten zwischen Baumaschinen, Abraumhalden und Containern zu einer Brücke, auf der ich die Schneise queren kann und in den Ort gelange. Relativ schmucklos, habe ich den Ort schnell durchquert und komme am Ortsrand von Kretz wieder an die A61 … weiter im Autobahndunst. Plaidt .. hier mache ich eine größere Pause am Ortsrand. Zwischen Plaidt und Miesenheim habe ich dann doch einen kurzen Genuss des Nettetals, welches hier allerdings schon recht zivilisiert ist. Hinte Miesenheim geht es bergan, an einer Kapelle vorbei auf eine Anhöhe, und da sehe ich ihn in der Ferne … nein, nicht den Dunklen Turm, sondern den Rhein. er glitzert in der Sonne und liegt träge in seinem Bett. Frechheit, ich bin schon seit ein paar Stunden unterwegs.
Ich gelange nach Kettig und befinde mich nun inmitten von Obstplantagen. Ein sehr schön angelegter Wanderweg führt mitten durch blühende Apfelhaine nach Kärlich. Kärlich selbst ist wieder eher langweilig. Der dunkle Turm ist gefährlich nahe gekommen. Jetzt geht es noch einmal bergauf und über einen Dammweg mitten über eine renaturierte Halde. Die A48 wird gequert. Irgendwie sind Flüsse, Autobahnen, Eisenbahnlinien immer sehr gute Anhaltspunkte und Landmarken, die das Vorankommen gut beschreiben. Ich komme nach Rübenach, dem ersten Vorort von Koblenz. Es geht durch ein kleines Tal, an einer Kleingartensiedlung vorbei und nach dem Queren eines stillgelegten Gleises auf die nächste Anhöhe. Ich passiere einen Reitstall, und dann verlaufe ich mich doch tatsächlich noch auf den letzten Kilometern. Den in der Karte eingezeichneten Weg gibt es nicht. Irgendwie arbeite ich mich, teils eine MTB-Downhillstrecke nutzend, einen steilen Hang hinab und komme in Koblenz-Güls an der Mosel an.Læs mere
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- torsdag den 12. februar 2015
- ☁️ 1 °C
- Højde: 88 m
TysklandKastell Bad Ems50°20’5” N 7°42’45” E
Lahnweg Tag 1

Vom Hauptbahnhof aus durchquere ich die Stadt, bis ich am Rheinufer bin. Dem Fluss folge ich durch eine Parkanlage südwärts und quere ihn auf einer großen Eisenbahnbrücke. Zunächst geht es eine Weile am Ufer entlang. Ein Industriegelände muss ich umrunden; in Höhe eines Biergartens, der zu dieser Jahreszeit allerdings geschlossen hat, kann ich das Rheinufer wieder erreichen. Weiter geht es am Ufer bis nach Niederlahnstein zur Lahnmündung. Hier verlasse ich den Rhein und schwenke ins Lahntal, dem ich die nächsten Tage folgen werde. Spannend, der kleine Fluss bildete früher einmal eine streng bewachte Grenze.
Nachdem ich mich zwischen Eisenbahnlinie und Schnellstraße hindurch lawiert habe, wird es ruhiger. Aber auch anstrengender, denn auf kurzem Weg überwindet die Ruppertsklamm einige Höhenmeter. Auf Brücken, mit Sprossen oder Seilen gesichert, geht es durch die enge Klamm, manchmal auch einfach durch den Bach durch. Oben angekommen, erst einmal Rast in einer Hütte. Danach geht es relativ eben durch den Wald am Hang entlang. In Fachbach führt mich der Weg wieder hinab zum Fluss, aber sogleich wieder aufwärts. Über einen kleinen Höhenrücken geht es nach Bad Ems.Læs mere
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- fredag den 13. februar 2015
- ☁️ 0 °C
- Højde: 100 m
TysklandLaurenburg (Lahn)50°19’51” N 7°54’25” E
Lahnweg Tag 2

Zunächst geht es von der Jugendherberge aus relativ steil, aber nur den halben Berg runter, im Hang entlang bis zu einer Stelle, an der der römische Limes durch ein Stück Palisadenmauer rekonstruiert wurde. Dann schließlich geht es ganz hinab, um zunächst im Treppenhaus eines Parkhauses (ja, der offizielle Wanderweg führt hier entlang!) vier fünf Etagen anzusteigen und schließlich noch gut hundert Höhenmeter auf einem Waldpfad bis zum Konkordiaturm hinauf … ich komme schweißgebadet und deutlich über Betriebstemperatur oben an, die Stufen auf den Aussichtsturm spare ich mir, denn a) gab es unterwegs immer wieder schöne Aussichtspunkte und b) lässt die noch kahle Vegetation auch so einen Blick auf die kleine Stadt tief unten zu.
Es geht hinüber nach Dausenau, ebenfalls eine kleine Stadt mit schönem alten Baubestand. Vor allem ein schiefer Turm hat es mir angetan. Im kleinen Lebensmittelgeschäft des Ortes decke ich mich mit etwas Proviant ein und mache eine kurze Rast, bevor es wieder halb auf die Höhe geht, und der Weg durch lichten Laubwald nach Nassau führt. Diesen Ort muss ich der Länge nach durchqueren, bevor mich erneut der Wald aufnimmt, und ich nach Weinähr komme. Über eine lange Rampe geht es auf den Pass, der Weinähr von Obernhof trennt, und jetzt wird es ganz spannend: ein Klettersteig steht an … naja, ein, zwei Leitern, Sprossen und jede Menge Seile … Goethe soll hier auch schon lang gekraxelt sein. Da bin ich ja in bester Gesellschaft, und arbeite mich den mit reichlich Eisen versicherten schmalen Grat entlang bis zu einem kleinen Aussichtsturm, wo ich die letzten Kilometer noch einmal revue passieren lassen kann.
Schließlich gelange ich nach Dörnberg – sehr unspektakulär – und wenig später stehe ich auf einer sehr spektakulären Abraumhalde eines ehemaligen Blei- und Zink-Bergwerks. Viel ist nicht mehr übrig von dem ehemals großen Komplex, nur eine Wasserrinne und ein paar ebene Flächen, auf denen einmal Gebäude gestanden haben mögen. Dennoch ist dieses Stück Landschaft irgendwie einmalig und hat seinen ganz besonderen Reiz.Læs mere
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- lørdag den 14. februar 2015
- ⛅ 3 °C
- Højde: 116 m
TysklandLimburg an der Lahn50°23’31” N 8°4’8” E
Lahnweg Tag 3

Laurenburg und seinen kleinen Bahnhof habe ich schnell hinter mir – oder sollte ich sagen: unter mir gelassen, denn ich quere die Lahn und verlasse den Westerwald, betrete den Taunus. Schnell geht es den Hang hinauf und im weiteren im Hang Richtung Osten. Seit Nassau hatte ich einen heimlichen Begleiter, den Europäischen Fernwanderweg 1, der längste Wanderweg Deutschlands von Flensburg bis Konstanz. Auch jetzt folge ich den Ausschilderungen des Lahnhöhenweges (heute linkslahnisch) und des E1.
Ein kleines Seitental muss ich queren, dazu geht es steil abwärts und noch steiler wieder bergauf. Ich tangiere den kleinen Ort Steinsberg und befinde mich nun oben auf dem Plateau, in das sich die Lahn einschnitt. In der Ferne kann ich eine imposante Burg ausmachen: die Schaumburg. Gemeinsam mit dem E1 laufe ich darauf zu und kürze so auch die Große Lahnschleife ab. Kurz vor der Burg zweigt aber mein Weg links ab, hinab nach Balduinstein. Ich verabschiede mich vom E1 und wünsche ihm noch einen guten Weg bis zum Bodensee und darüber hinaus, dann mache ich mich an den Abstieg.
Gerade noch rechtzeitig komme ich in Balduinstein an, um im kleinen Laden gegenüber vom Bahnhof noch etwas Proviant zu kaufen – es ist Samstag Mittag. Zwei Brötchen, ein Camembert und eine Packung Kekse, dann geht es auch schon weiter und ein weiteres Mal aus dem Lahntal hinauf, durch den Weiler Hausen, über eine große Wiese und wieder in den Hangwald des Lahntals. An einer Schutzhütte, die kühn über dem Tal im Steilhang erbaut ist, mache ich Rast – mein Blick schweift auf das tief eingekerbte Tal und die Bahnstrecke, über die gerade ein Zug rumpelt. Ein Brötchen halbiert, den halben Camembert hineingelegt – Mahlzeit!
In Fachingen überquere ich die Gleise der Lahntalbahn und steige erneut auf – diesmal allerdings nicht so steil und so hoch. Am Friedhof der kleinen Ortschaft erreiche ich eine Landstraße, der ich ein Stück folgen muss, und schon habe ich Diez erreicht. Eine nette kleine Stadt, die mich ein bisschen zum Verweilen einlädt. Ich muss ein bisschen suchen, bis ich meinen weiteren Weg finde … Krankenhaus, Stadtwald, Trimm-Dich-Pfad, Kasernengelände … irgendwo da geht’s entlang, bis es plötzlich gaaaaanz flach wird.
Ich stehe an einem kleinen Wiesenrain, vor mir liegen 2 oder 3 km Ackerland und dahinter die Stadt Limburg und das Bundesland Hessen, hinter mir, wie meine Landkarte sagt, Rheinland-Pfalz, und insgesamt 200 km von zu Hause. Die weite Ebene ist zügig durchquert, Limburg ist erreicht.Læs mere
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- søndag den 15. februar 2015
- ☀️ 3 °C
- Højde: 185 m
TysklandWeilmünster50°25’52” N 8°22’27” E
Lahnweg Tag 4

Ich war ja quasi schon am Ortsrand von Limburg und musste einfach nur dem Autobahnzubringer noch 500 m folgen, dann neben der A3 auf einem Feldweg ins Lahntal abtauchen und schließlich die A3 und die ICE-Strecke unterqueren. Hier war allerdings gerade Großbaustelle angesagt, und so bahnte ich mir meinen Weg zwischen Containerbüros, geparkten Radladern, Kiesbergen und Betonfertigteilen hindurch – der ursprüngliche Feldweg ließ sich nicht mehr wirklich erkennen, aber wozu hat man GPS? Hier war doch mal ein Weg … ich erreichte schließlich Eschhofen und durchquerte den Ort. Hier war wieder plattes Land. Neben einem rüstigen Rentner jenseits der 80, der hier seine Runden joggte, wanderte ich durch die Wiesen auf einen Wald zu, schnitt eine große Lahnschleife ab, und kam an einer eigentlich nicht mehr zu erkennenden Stellung aus dem 30jährigen Krieg vorbei. Plötzlich war die Lahn wieder da, und obwohl ich kaum merkbar bergauf (und flussaufwärts) gegangen bin, war sie tief unter mir.
Die Städtchen Runkel und Villmar berührte ich nur knapp, hinter Villmar verließ ich dann endgültig das Lahntal und lief einen fast endlosen Feldweg bergan – nur eine mäßige Steigung, aber sie hörte nicht auf … irgendwann war der Galgenberg – so nannte sich diese Anhöhe – bezwungen, und es war Zeit für eine Rast. 277 Meter ü NN – eigentlich ein Witz. Mit zwei netten Damen teilte ich mir eine Bank auf der Sonnenseite einer Grillhütte und packte meinen Proviant aus. Es war schon Mittag, und ich hatte gerade mal Halbzeit.
Von hier aus geht es in zwei langen geraden Stücken, nur unterbrochen durch den winzigen Ort Langhecke, einmal quer durch den „Östlichen Hintertaunus“ – zwei Stunden Wald, bevor ich vor Laubuseschbach wieder in offenes Gelände komme. Über einen offenen Höhenrücken nähere ich mich dem größeren Dorf, habe dann aber Schwierigkeiten, einen Weg zu finden, der nach Laubuseschbach hinab führt. Der erste Weg, den ich wähle, verliert sich im Brombeergestrüpp. Der zweite endet in einer Viehweide, die ich überquere, um dann schließlich in das Dorf zu kommen. Auch dieses Dorf ist unspektakulär, ich durchquere es rasch und schwinge mich erneut eine Anhöhe hinauf. Ein Schild klärt mich auf, ich befinde mich im „Hochtaunus“, mit 360 m Höhe … wie putzig.Læs mere
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- mandag den 16. februar 2015
- ☁️ 2 °C
- Højde: 210 m
TysklandButzbach50°26’0” N 8°40’1” E
Durch den Hintertaunus

Ich laufe durch den Wald, viel Wald, noch mehr Wald. Der Weg ist recht eintönig und zieht sich dahin. Nach drei Stunden habe ich den kleinen Ort Hasselborn erreicht, und am Bahnhof des kleinen Dorfes mache ich Rast. Es ist auch die einzige Sitzgelegenheit, an der ich seit der zuvor genannten Bank vorbei gekommen bin. Zwei Leute kommen mit Lamas vorbei und ziehen ihres Weges, ein kleiner Schienenbus schnauft durch die Station. Ich frühstücke und mache mich dann auf den weiteren Weg. Ich tauche wieder in den Wald ein und folge mehr meinem GPS als den von Forstmaschinen zerfurchten Waldwegen. Nein, hier ist definitiv touristisch nichts los, reiner Nutzwald.
Bodenrod – ich habe fast die 500 m Marke erreicht, als ich hinter dem Feuerwehrhaus des Ortes die erste Markierung des Europäischen Fernwanderweges E3 erblicke. Diesem blauen Andreaskreuz will ich nun bis zur tschechischen Grenze folgen, das macht die Navigation im weiteren einfach, und obgleich das Netz der E-Wege in den 70er Jahren geschaffen wurde, erhoffe ich mir etwas mehr touristische Infrastruktur, als auf den letzten 20 km. Nichts Aufwändiges, nur eine Bank ab und an, eine Schutzhütte vielleicht, oder mal eine Wegmarkierung.
Hinter Bodenrod steigt der Weg dann doch noch einmal an, und auf über 500 m Höhe stapfe ich durch letzte Schneereste. Dies ist der höchste Punkt meiner Wanderung – der Gickel mit 505 m ü NN. Nun kann ich dem E3 weiter durch den Wald folgen. Nach einigen Kilometern stehe ich vor einem Aussichtsturm, der einen weiten Blick über die Wetterau bis hin zum Vogelsberg, meinem nächsten Ziel erlaubt. Hier gibt es auch ein paar Infotafeln über frühere keltische Besiedlung des Gebietes.
Hinter einem Wanderparkplatz geht es durch einen sehr sumpfigen Einschnitt bergab. Nass und dreckig ist es hier, aber das blaue Andreaskreuz zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Eine kleine Ortschaft noch, eine sumpfige Wiese, dann betrete ich den Butzbacher Stadtwald. Mitten im Wald ein kleiner Erdwall, verwittert und erodiert. Nur der Blick in meine Wanderkarte verrät mir: der Limes. Ich betrete wieder römisches Imperium – nach drei Tagen im wilden Germanien wieder Zivilisation. Kurz darauf hört der Wald auf, und es geht eine Wohnstraße hinab bis zum Butzbacher Bahnhof.Læs mere
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- lørdag den 25. juli 2015
- 🌧 21 °C
- Højde: 150 m
TysklandInheiden50°27’37” N 8°53’35” E
Durch die Wetterau

Das blaue Andreaskreuz, die Markierung des Europäischen Fernwanderweges E3, dem ich von hier aus den ganzen Weg entlang folgen konnte, war schnell gefunden und führte auf einer großen Ausfallstraße, vorbei an den üblichen Schnellrestaurants, Bau- und Supermärkten sowie Autowerkstätten und Tankstellen. Der kleine Vorort Griedel schließt sich an, in der Ferne schon die Burg Münzenberg und ganz am Horizont der Vogelsberg-Gipfel. Es regnet, zum Glück nur ein kurzer Schauer. Insgesamt ist es recht stürmisch, aber der Wind schiebt mich die einzigen 80 Höhenmeter des Tages hinauf zur Burg Münzenberg.
Noch ein Schauer. Zwischen den Getreidefeldern gibt es zwar reichlich Bänke, aber keine Schutzhütte. Also erneut Regenjacke an und weiter. Durch Wald nach Bellersheim. Der frisch angelegte Waldweg ist gesperrt für Fahrzeuge aller Art, Pferde und Sportler. Wie gut, dass ich spirituell unterwegs bin (naja, nennen wir es sportpilgern), umsteige die Barrikade und gehe vorsichtig weiter. Bellersheim begrüßt mich mit dem 15 Uhr Glockenschlag. Noch 5 ebene Kilometer auf schnurgeraden Betonplattenfeldwegen, links Gerste, rechts Mais, dann ist Inheiden erreicht.Læs mere

WildWortWechselDiese alten Tore mag ich total ... wer da wohl schon alles durch gegangen sein mag?
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- søndag den 26. juli 2015
- 14 °C
- Højde: 756 m
TysklandNaturpark Hoher Vogelsberg50°31’0” N 9°14’3” E
Auf den Vogelsberg

Von dem Vorort Inheiden zunächst nach Hungen entlang der Landstraße, dann irgendwie auf verschlungenen Pfaden an einer Kleingartenkolonie vorbei, über die Bahnlinie und über einen alten Wall geht es in den Kern der kleinen Altstadt. Ich suche den richtigen Weg, der mich zunächst entlang einiger großer Gewerbebetriebe, dann aber auf einem breiten Forstweg in den Wald führt. Der Weg heißt bereits hier „Schottener Straße“. Gute 20 km führt mich dieser ehemalige Fahrweg durch den Wald, ganz sanft ansteigend komme ich schnell voran, und so habe ich am frühen Nachmittag bereits das kleine Städtchen Schotten erreicht. Den Hoherodskopf konnte ich bereits auf Höhe der ersten Häuser sehen. Sieht eigentlich gar nicht sooo hoch aus aus der Ferne.
In Schotten setze ich mich zunächst in ein Gartencafé, trinke eine große Apfelschorle und studiere die Karte. Der E3 macht mir einen zu großen Schlenker nach Süden und vergeudet zudem viele Höhenmeter, da er nach einem ersten Aufstieg noch einmal in ein Seitental absteigt. Also folge ich örtlichen Markierungen, gehe statt über Busenborn und die Waldsiedlung (auch wenn es mir schwer fällt, denn die Aussicht vom Bilstein soll wunderschön sein) über Michelbach und halte mich nördlich des Dorfes Breungeshain auf einer Kammlinie. Wie zu erwarten geht es jetzt nur noch bergauf.
Auf einem Abschnitt im Wald muss vor kurzer Zeit noch ein Mountainbike-Rennen stattgefunden haben – Spuren auf dem Weg, gespannte Trassierbänder, herumliegende Getränkeflaschen und Energieriegelpapiere zeugen davon. Naja, mir kommt wenig später ein Mann auf einem Quad entgegen, der das alles einsammelt. Ich habe bald die Höhe des Gackersteins erreicht und genieße einen wunderbaren Ausblick zurück über die Wetterau. Nebenbei bemerke ich, dass ich seit meinem Aufbruch zu Hause noch nie so hoch über dem Meeresspiegel war wie jetzt. Unter strahlend blauen Himmel setze ich den Weg fort zur Jugendherberge, die jetzt schon in Sichtweite liegt, checke ein und freue mich aufs Abendessen.Læs mere
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- mandag den 27. juli 2015
- 🌧 15 °C
- Højde: 286 m
TysklandHainburg50°32’36” N 9°28’13” E
Im Regen nach Blankenau

„Guten Morgen, Sonnenschein“, mit diesem Lied von Nana Mouskouri werde ich geweckt. Aber der Blick aus dem Jugendherbergsfenster reicht keine 20 m weit, dann erstickt er in dichtem Nebel. Und so gleichen die ersten Kilometer eher einem Orientierungslauf als einer Wanderung, allerdings dank des stellenweise hohen, nassen Grases mit recht schnell nassen Schuhen und Unterschenkeln. Den hohen Sendeturm sehe ich erst, als ich kurz davor stehe, die Suche nach den Wegmarkierungen gestaltet sich abenteuerlich. Aber ich finde meinen Abstieg und den E3 wieder. Drei Kilometer komme ich gut voran, ales es auch noch anfängt, zu regnen. Der Regen begleitet mich heute. Irgendwo in der Nähe von Lanzenhain suche ich Zuflucht in einem kleinen Hochsitz, ziehe mir trockene Sachen an, bevor es weiter geht.
Bis Herbstadt komme ich sogar trockenen Fußes. Dort muss ich einkaufen – der Supermarkt ist schnell gefunden. Heute abend habe ich ein Selbstversorgerquartier in der Pilgerherberge in Blankenau. Also ne Dose Erbsensuppe, ein paar Würstchen extra, Kaffee-Sticks, eine kleine Packung Milch, zwei Flaschen Bier, zur Belohnung einen kleinen Kuchen … das alles in den kleinen Rucksack gesteckt, und weiter gehts … natürlich beginnt es nun auch wieder zu regnen.
Zehn Kilometer sind es noch bis Blankenau, durch endlos scheinenden Wald. Zwischendurch quere ich ein Tal (es ist gerade mal wieder trocken), komme an einem Bauernhof vorbei, wo man mir freundlich sagt, dass der Wanderweg umroutiert wurde. Ich bekomme eine Wegbeschreibung, erklimme die letzte Anhöhe und sehe Blankenau vor mir liegen. Jetzt kommt sogar die Sonne raus … zu spät. Ich rufe die Telefonnummer an, die ich erhalten habe, und fünf Minuten später schließt mir eine nette Frau die ehemalige Wohnung des Dorflehrers auf (aus dem 17. Jh., top renoviert), in der ich den Abend und die Nacht verbringen darf.Læs mere
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- tirsdag den 28. juli 2015
- 18 °C
- Højde: 277 m
TysklandFulda50°33’4” N 9°40’44” E
Fulda - Barockstadt und Feuerwehrmuseum

Ich verlasse Blankenau durch eine Art Stadttor und laufe in den Nachbarort Hainzell. Etwas größer als Blankenau, aber die versprochene Bäckerei finde ich nicht. Weiter gehts, an ein paar Bauernhöfen vorbei in den Wald, über eine leichte Kuppe und dann hinab nach Kleinheiligkreuz, der wohl einzigen Kirche mit angeschlossenem Biergarten. Von da aus geht es steil hinauf in den Wald, dann verlasse ich unbewusst den E3, folge einer anderen Wegmarkierung und gelange nach Querung einer Straße und weiterem Weg durch den Wald an die kleine Schnepfenkapelle. Hier orientiere ich mich wieder ostwärts, umgehe den Ort Malkes – und eines fällt mir auf: Seit Blankenau hat sich die Gegend geändert – nein, nicht die Landschaft an sich, aber die Zahl der Wegkreuze, Bildstöcke stieg deutlich an. Unbewusst bin ich vom protestantisch geprägten Großhessen ins katholische Kurhessen gelangt.
Es geht durch ein hässliches Gewerbegebiet – die Wegmarkierung führt mitten hindurch. Auf der Nordseite des Haimberges geht es entlang, weiter über freies Feld nach Haimbach. Der gleichnamige Bachlauf führt mich dann nach Fulda. Ein Stück muss ich noch durch die Stadt laufen, schon einmal das Feuerwehrmuseum passierend, bis ich die Jugendherberge erreiche, die sich am südwestlichen Stadtrand auf einer Anhöhe befindet.Læs mere
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- torsdag den 30. juli 2015
- 14 °C
- Højde: 916 m
TysklandWasserkuppe50°29’55” N 9°56’47” E
Auf die Wasserkuppe

Seit Fulda ging es immer leicht bergauf, aber nicht wirklich steil. Dieser Trend sollte sich für die nächsten Kilometer fortsetzen: Keulos, Wisselsrod und Friesenhausen. Dörfer, wie ich sie schon so oft gesehen habe. Landschaftlich hübsch, aber nicht spektakulär. Hauptsächlich offenes Land, in der Ferne ist eine Burgruine zu sehen.
Hinter Friesenhausen steigt der Weg steiler an. Mir fallen alte Grenzsteine auf: „KH/KB“. Kurhessen und Königreich Bayern. Aber ich bin noch nicht in Bayern. Heute verläuft die Landesgrenze 20 km weiter östlich, sagt man mir am Fuldaer Haus, einer urigen Wirtschaft auf 700 m Höhe, wo ich Mittagsrast mache und einem kleinen Regenschauer entgehe. Weiter gehts entlang der Poppenhausener Kunstmeile. Holzskulpturen säumen den Weg für die nächsten zwei Kilometer. Sich leicht auf und abwellend erreiche ich Abtsrode.
Nur noch 2 km bis zur Wasserkuppe, aber noch 250 Höhenmeter. Der Weg wird steiler und steiler, ich muss immer wieder Verschnaufpausen einlegen. Dann endlich stehe ich auf dem Gipfel der Wasserkuppe, mit 950 müNN Hessens höchstem Berg.Læs mere
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- fredag den 31. juli 2015
- 18 °C
- Højde: 412 m
TysklandLeubach50°31’19” N 10°8’49” E
Bayern ist erreicht ...

… von der Wasserkuppe ging es nach gutem Frühstück im Hotel „Peterchens Mondfahrt“ erst einmal bergab, nahe der Landstraße. Als erstes Ziel am Wege die Fuldaquelle. Hier verlässt der Weg auch die Landstraße und geht weiter abwärts durch Wald, im Zickzack zwischen Felsmonolithen hindurch und über freies Feld in Richtung Rotes Moor. Die ganze Zeit ist schon der Sendemast Heidelstein zu sehen, die erste Landmarke in Bayern.
Doch zunächst muss das Rote Moor durchquert werden – Holzstege, ein Aussichtsturm, Moorlandschaft, das ganze erinnert mich sehr an das Hohe Venn zu Hause. An einem Stausee vorbei geht es dann wieder bergauf zum Heidelstein. Das erste Schild „Auf den Wegen bleiben, Landratsamt Rhön-Grabfeld“ ist ein Beweis: Ich bin in Bayern, nach ziemlich genau 400 km zu Fuß. Auf einem Wiesenpfad geht es um die großen Sendeanlagen herum und anschießend wieder bergab. Der Abstieg bleibt mir noch lange in Erinnerung – eine blumige Farbenpracht, die ihresgleichen sucht. Weiter gehts. Im Bereich des Stirnberges wechsele ich noch einmal auf die hessische Seite. Hier stehe ich fast genau gegenüber der Wasserkuppe, habe in einem großen Schlenker nach Süden gemacht und so einiges an Höhenmetern gespart, ich habe mich ohne nennenswerte Höhenunterschiede um das Quellgebiet der Ulster bewegt, deren Tal sich hier bereits 350 m tief einschneidet. Da ich mich aber auf einem Premiumweg bewege, ist die Zahl der Mitwanderer im Vergleich zu den vorigen Tagen stark angestiegen. Entsprechend oft werde ich nach dem woher und wohin, nach meinem Feuerwehrrucksack gefragt und daraufhin in Gespräche verwickelt. Ich will nicht unfreundlich sein, aber wenn das 10 mal hintereinander in zwei Stunden geschieht, kommt man nicht vorwärts.
Aber ich suche mir wieder meinen eigenen Pfad: Am Dreiländerpunkt Bayern-Hessen-Thüringen schlage ich mich querfeldein ins „Grüne Band“, den ehemaligen Sperrstreifen der innerdeutschen Grenze. Nur mit dem GPS kann ich mich hier durch diese Wildnis durchnavigieren, bis ich auf dem Kolonnenweg befinde. Hier werde ich auch prompt aufgehalten: von einem Landwirt, der seine Jungbullen auf dem ehemaligen Grenzstreifen weiden lässt. Er checkt aber die Lage und lässt mich passieren: „Wenn die Bullen kommen, lauf Richtung Westen und spring über den Zaun“ Die Bullen kommen nicht, und mein Abstecher nach Thüringen bleibt ruhig. An einem Grenzwachtturm wechsele ich wieder nach Bayern zurück, hole mir am „Schwarzen Moor“ einen Wanderstempel und steige schließlich von der Rhön hinab nach Fladungen in die nördlichste Stadt Bayerns. Eine nette kleine Altstadt, eine gemütliche Pension und ein rustikales Abendessen im Gasthof des Museums neben dem alten Bahnhof … im Ausschank: Rother Bräu aus Ostheim.Læs mere
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- lørdag den 1. august 2015
- 23 °C
- Højde: 270 m
TysklandMahl-Bach50°25’40” N 10°18’22” E
Mellrichstadt

Nach einem guten Frühstück in der Pension breche ich auf, durchquere noch einmal den kleinen historischen Stadtkern von Fladungen und verlasse den Ort hinter dem Museumshof in Richtung Sands. Es geht weitgehend parallel zu einer kaum befahrenen Landstraße durch den Wald, stellenweise auf Wegen, die wohl lange nicht mehr gepflegt wurden. Aber die Markierung mit dem blauen Andreaskreuz ist eindeutig.
Schließlich komme ich in Sands an, einem kleinen Ortsteil von Fladungen, und bewundere zuerst das liebevoll herausgeputzte Feuerwehr-Museum. Dem klitzekleinen Schuppen gegenüber steht das neue Feuerwehrgerätehaus, kaum größer, aber mehr als ein TSA steht da auch nicht drin. Weiter gehts durch den Wald, ich überquere einen kleinen Bachlauf und bewältige einen steilen Anstieg nach Unterfilke. Das kleine Dorf unmittelbar an der Grenze zu Thüringen wird jedoch nur am Rande durchwandert. Am Waldrand geht es entlang und leicht bergab zur Grundmühle, erneut über die Sulz und ein Stück entlang einer Landstraße. Dann noch einmal ansteigend und durch Wald bis hinauf zur Lichtenburg. Hier kehre ich ein und mache Rast. Gestärkt steige ich von der Burg ab, überquere ein drittes Mal die Sulz und folge ihr schließlich bis in den Ort Stockheim. Damit habe ich den E3 verlassen, denn dieser macht, bevor er Mellrichstadt erreicht, noch einen großen Schlenker nach Norden. Ich spaziere durch Stockheim und anschließend entlang der Streu auf einem breiten Wirtschaftsweg nach Mellrichstadt.Læs mere
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- torsdag den 14. juli 2016
- 14 °C
- Højde: 300 m
TysklandHerbstadt50°19’45” N 10°30’21” E
Das Grabfeld

Diesen {Wegmarkierungen] konnte ich folgen, sie führten mich entlang der Streu bis etwa nach Oberstreu, dort ging es dann in Serpentinen eine kleine Anhöhe hinauf und letztlich über asphaltierte Feldwege nach Hendungen. Dort war erst einmal Frühstückspause angesagt.
Weiter ging es in das Forstgebiet des „Weigler“, immer noch auf Asphalt. Zwischendurch wechselte der Asphalt dann mal auf zugewucherte Waldwege. Irgendwann verließ ich den Wald, passierte die Ortschaften Gollmuthshausen, Höchheim und Irmelshausen (alles wieder auf Asphalt), und folgte dann einem asphaltierten Feldweg nach Herbstadt.Læs mere
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- fredag den 15. juli 2016
- 16 °C
- Højde: 341 m
TysklandHeiligenberg50°11’54” N 10°39’27” E
Maroldsweisach

Über Eyershausen (schöne Kirche) und Alsleben gelangte ich zur Quelle der Fränkischen Saale, wo ich eine kurze Rast machte. Quellen sind für mich immer wieder faszinierend und irgendwie heilig. Ich war hier auch wieder sehr nah am „Grünen Band“. Auf dem gegenüberliegenden Berg konnte ich schon die Kapelle St.Ursula ausmachen. Eine halbe Stunde später dort angekommen, kam ich gleich mit der Küsterin ins Gespräch, bevor ich weiter zum Bayernturm aufbrach. Dieses hässliche Objekt, was einer achtkantigen Sechskantschraube gleicht, die man in die Erde gedreht hat, musste ich auch gleich besteigen, denn da oben war der einzige Ort weit und breit, wo man diesen Turm nicht sieht.Læs mere
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- lørdag den 16. juli 2016
- 21 °C
- Højde: 322 m
TysklandCoburg50°15’41” N 10°57’25” E
Coburg

Der Weg über den Bahndamm ging sehr zügig, der steile Aufstieg nach Altenstein mit sehenswerter Burg und Kirche brachte mich schnell zum Schwitzen, so dass ich oben erst einmal eine Rast machte und mir eine kalte Apfelschorle gönnte.
Weiter ging es durch Wald. Die Wege sind hier entweder asphaltiert / betoniert oder aber derart von Forstmaschinen und Traktoren zerfurcht und unwegsam, dass ein Vorankommen doch stark erschwert wird. Die Wallanlage, die auf Wegweisern angepriesen wurde, fand ich eher langweilig, dafür lockte mich der Hertasee, ein kleiner Waldsee mit kristallklarem Wasser, doch beinahe zu einem kurzen Bad.
Die Markierung mit dem blauen Andreaskreuz war nach wie vor sehr verlässlich und dicht, und führte mich aus dem Wald heraus, durch Unterelldorf und Hattersdorf an die Rodach, mit „nur“ 265 müNN mein tiefster Punkt in ganz Bayern. Weiter ging es, zur Abwechslung mal wieder über Betonplatten, an Neundorf vorbei zu den Tambacher Teichen und nach Tambach. Auf dem Schlosshof wurde derzeit ein großes Musikfestival vorbereitet. Hinter Tambach verläuft der E3 dann auf einer kleinen Fahrstraße, die allerdings wegen einer Vollsperrung der parallel verlaufenden Landstraße bis Altenhof recht stark befahren war. Hinter Altenhof wurde die Straße wieder recht ruhig und schlängelte sich durch einen Wiesengrund bis zur Knochenmühle. Durch ein kurzes Waldstück war die Lämmermühle und dann auch der erste Ortsteil von Coburg, Scheuerfeld, erreicht. Es folgte noch der unspektakuläre Abstieg in die Stadt.Læs mere
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- mandag den 18. juli 2016
- ⛅ 22 °C
- Højde: 332 m
TysklandKeilstöckteich50°15’51” N 11°14’5” E
Abstecher nach Thüringen

Heute ging es von Coburg aus wieder los: Zunächst machte ich in der Stadt noch ein paar Besorgungen, dann ging es sogleich steil hinauf zur Veste, am Flugplatz und Tierheim vorbei und gleich auf einem Pfad durch den Wald. Dieser Pfad spuckte mich auch erst an der A73 wieder aus, die ich zusammen mit der ICE-Neubautrasse überquerte.
Über eine Landstraße ging es nach Neershof, und dann gleich wieder in den Wald hinein. Schöne enge, schattige, verschlungene Pfade – so mag ich das. Das änderte sich auch lange nicht. Es ging über die Coburger Bruchschollenkuppen – fünf Stück an der Zahl und jede steiler und höher als der Vorgänger. Am Fechheimer Berg hatte ich in der Mittagshitze ganz gut zu kämpfen.
In Fürth am Berg verließ ich den E3 / E6, weil ich unbedingt einen Abstecher nach Thüringen machen wollte. So durchquerte ich den Ort bis zum ehemaligen Bahnhof, der hart an der Zonengrenze lag, und folgte dann einem Feldweg bis zur Dorfstelle Liebau. Was ich dort erfuhr, machte mich sehr betroffen … die Bevölkerung (70 Einwohner) bekam 1952 einen Hinweis, dass sie am folgenden Tag ins DDR-Hinterland verschleppt werden sollte und flüchtete vollständig noch in der Nacht aus ihrer Heimat über die 300m entfernte Zonengrenze nach Bayern. 1975 wurde das Dorf von den DDR-Grenztruppen komplett und restlos ausradiert.
Diesen Gedanken hing ich noch lange nach, während ich wieder bayrischen Boden betrat und zunächst über eine Landstraße, später über einen schattigen Waldweg nach Bächlein, meinem heutigen Etappenziel lief.Læs mere

WildWortWechselDiese unglaubliche Brutalität der DDR. Auf meiner West-Ost-Passage sah ich mehrere zerstörte Friedhöfe, auf denen Adelige beerdigt gewesen waren. Was für eine Schande.
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- tirsdag den 19. juli 2016
- 23 °C
- Højde: 614 m
TysklandNordhalben50°22’27” N 11°30’25” E
Nordhalben, Frankenwald

Von Mitwitz-Bächlein geht es unspektakulär über kleine Landstraßen nach Haig. Die Passage, vor der in meinem Reiseführer von 1980 ausdrücklich gewarnt wird (siehe mein Post vom 3.10.2015), unterscheidet sich nicht mehr von jedem beliebigen anderen Straßenrand Deutschlands. Bahn und Fluss werden überquert und ein Stück geht es in praller Sonne nach Glosberg, wo der erste Anstieg wartet.
Steil geht es auf einem Kreuzweg hinauf zur Waldkapelle und nach Trebesberg, auf einem kaum erkennbaren Pfad hinab nach Wilhelmsthal. Dieser Ort schmiegt sich an den Hang, obenauf thront die Kirche. Gut, dass der kleine Supermarkt unten ist. Nach einer kurzen Rast folge ich dem idyllischen Grümpeltal für mehrere Kilometer, bevor der nächste Anstieg hinauf nach Birnbaum wartet. Steil geht es durch den Wald empor. Noch ein paar km durch den Wald, hinab zur Ködeltalsperre und der Schlussanstieg nach Nordhalben vollendet die Etappe.Læs mere
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- onsdag den 20. juli 2016
- 24 °C
- Højde: 617 m
TysklandKirchberg50°14’5” N 11°43’5” E
Helmbrechts

Der heißeste Tag der Woche steht an. Und es ist die letzte der vier langen Etappen mit reichlich Höhenmetern. Dementsprechend früh breche ich in Nordhalben auf. Zunächst geht es sehr steil bergab ins Rodachtal, zum kleinen Museumsbahnhof der Stadt. Wenig später geht es genau so steil 200 hm hinauf, bis ich ca. 2h später zwar gerade mal 4 km weit gekommen bin, dafür aber die wesentliche Höhe des Tages genommen habe. Nun geht es eben durch den kühlenden Wald nach Geroldsgrün. Weiter steigt mein Weg bergan, ich komme nach Göhren, wo mich ein bunt gemalter Florian am Feuerwehrhaus begrüßt, und ich einen Blick auf den letzten Anstieg des Tages, den fast 800m hohen Döbraberg habe.
Doch zunächst geht es noch einmal leicht bergab und ich muss eine stark befahrene Bundesstraße kreuzen, bevor der Anstieg nach Schwarzenbach beginnt. Dahinter zieht der Weg, jetzt wieder mit dem Blaukreuz markiert steil an bis auf das Gipfelplateau des Döbraberges.
Die letzten 10 km nach Helmbrechts führen teils durch Wald, teils über Wiese, sind allerdings sehr schlecht markiert und gepflegt. Erschöpft komme ich in Helmbrechts an. Die kleine Industriestadt hat ihre Blütezeit überlebt und wirkt etwas verkommen.Læs mere
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- torsdag den 21. juli 2016
- 🌧 17 °C
- Højde: 677 m
TysklandTorfmoorhölle50°5’48” N 11°49’6” E
Torfmoorhölle

Ich spazierte durch die heruntergekommene Stadt zum kleinen Bahnhof – Endhaltepunkt der Stichbahn von Münchberg und nahm den nächsten Schienenbus. In der Tat ließ der Regen nach, als ich ankam. Ich besuchte noch eine Apotheke und einen Supermarkt, dann ging ich langsam los.
Die Etappe war nun auf 15 Fußkilometer verkürzt, relativ eben und unattraktiv. Ich durchquerte Großlosnitz und Zell, erreichte dann die Quelle der Sächsischen Saale. Wenig später trennten sich nach 10 Etappen E3 und E6. Schade, das blaue Andreaskreuz hatte ich als Wegbegleiter richtig lieb gewonnen. Beide Wege treffen sich in Wunsiedel noch einmal, aber während der E3 die Gipfel des Fichtelgebirges mitnimmt, orientiert sich der E6 an den vier Quellen. Somit weniger Höhenmeter.
Ein paar km noch bis Torfmoorhölle, einem einsamen Gasthaus mitten im WaldLæs mere