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- 19 nov. 2023 15:26
- ⛅ 13 °C
- Höjd över havet: 68 m
TysklandBonn Hauptbahnhof50°44’1” N 7°5’56” E
Bonn - der Rhein führt Hochwasser

November, morgens in Wesseling, einer Industriestadt, die mir zeigt, was ich nicht habe, aber auch, wofür ich dankbar bin – dass ich nicht hier leben muss, sondern in den weiten, wilden Gefilden der Eifel. In Cowboystiefeln und Stetson mache ich mich auf den Weg, durch das Zentrum dieser Stadt, die von Fabriken und Beton geprägt ist. Aber ich weiß, dass es besser wird, dass die Natur auf mich wartet.
Der Rhein vor mir, doch nicht so einladend wie üblich. Hochwasser hat die Uferwege gesperrt und überflutet, aber ich finde meinen Weg zwischen Raffinerie und Industriehafen durch einen schmalen Grünstreifen. Endlich wird es ländlicher, die Industrialisierung weicht der Schönheit der Natur. In Urfeld zwingt mich das überflutete Ufer, den Rhein zu verlassen. Durch das Dorf ziehe ich weiter nach Widdig, wo ich in der Kirche einen Stempel für meinen Pilgerpass bekomme.
Der Blick über den Rhein, Schiffe kämpfen stromaufwärts gegen die Strömung, nur wenig schneller als meine müden Füße. Ein leichter Regen begleitet mich. In Hersel gibt es einen weiteren Pilgerstempel, dann führt mich der Weg an einer gelb blühenden Wiese vorbei, ein unerwartetes Schauspiel mitten im November. Ein Hauch von Frühling inmitten des Herbstes.
An der Mondorfer Fähre kehre ich ein, Pfefferminztee wärmt meine Seele, Kürbissuppe füllt meinen Magen. Gestärkt mache ich mich auf den städtischen Straßen auf den Weg nach Bonn, denn der Weg am Rhein ist weiterhin überflutet. Durch die Altstadt ziehe ich vorbei an den im Aufbau befindlichen Buden des Weihnachtsmarktes. Ein kurzer Halt am Münster, ein stiller Dank für die Etappe, und dann ab nach Hause.
Die Stadtbahn bringt mich zurück nach Wesseling, und während ich die Strecke zurücklege, lasse ich die Eindrücke der Wanderung Revue passieren. Die Natur hat sich mir gezeigt, in all ihrer Pracht und Unerwartetheit. Hochwasser und Gelb blühende Wiesen, Industrie und idyllische Dörfer – ein Wechselspiel der Kontraste. Aber das ist es, was das Pilgern für mich ausmacht. Die Natur, roh und ehrlich, spiegelt mein eigenes Leben wider, voller Höhen und Tiefen, aber immer auf dem Weg zu neuen Horizonten. Und so geht die Reise weiter, Schritt für Schritt, im Rhythmus der Natur, auf der Suche nach der Spiritualität, die in jedem Grashalm und in jedem Regentropfen verborgen liegt.Läs mer
Resenär
Bei diesem Wasserstand hat die Mondorfer Fähre ihren Betrieb eingestellt! Winken ist allerdings eine schöne Alternative!🙂🙋♂️
ResenärJa, ich saß eine halbe Stunde in dem Café, da fuhr kein Boot.