• TrailSoulKev

Squadrats

Squadrats in Cowboy-Slang đŸŒ”đŸŽ
Stell dir vor, die ganze Welt ist ’ne riesige PrĂ€rie, unterteilt in kleine Weidefelder – die heißen Squadratinhos.
Du reitest da draußen nicht mit’m Mustang, sondern mit’m Gravelbike oder zu Fuß, und jedes Mal, wenn de
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  • Trip start
    September 22, 2025

    Waldbreitbach / Westerwald

    September 22 in Germany ⋅ ☁ 11 °C

    „Während ich auf Kur war, hab ich rund um Waldbreitbach meine Quadrate eingefangen. Die Beweisfotos liegen im Westerwaldsteig-Album. Mein kleines Revier – der Yardinho – zählt dort jetzt gut siebzig Squadratinhos. Ein Outpost, eine Art Fort mitten im Westerwald. Auch mein großes Übersquadratinho, ein sattes 7x7, hockt im Westerwald.
    Aber das gehört alles wieder heim – zurück in die Eifel.“
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  • Wollerscheid und KĂ€mpchen

    September 23 in Germany ⋅ ☁ 12 °C

    Zurück auf heimischem Boden. Heute ging’s raus vor die Tür, rein in die kühle Herbstluft, um die ersten Spuren im Eifelstaub zu ziehen.

    Gleich vor der Haustür hab ich mir die ersten zwei Squadratinhos geschnappt – direkt an der belgischen Grenze, da wo der Wind über das Venn fegt und noch ein bisschen wallonisch spricht.

    Danach hab ich mein Pferd, äh meine Beine, über die Wollerscheider Wiesen getrieben, hoch zum Fernsehsender-Turm, am Glaskreuz vorbei und rein in die Wälder.

    Ein schmaler Pfad hat mich Richtung Kämpchen geführt, durch die Siedlung und hinaus zu einem einsamen Wiesenweg – nur weil am Ende dieses Trails noch ein letzter kleiner Quadrat-Schatz auf mich gewartet hat. Cowboy-Ehre verpflichtet: Den musste ich mir holen.

    Nach gut einer Stunde stand ich wieder vorm eigenen Saloon. 5,88 Kilometer in den Beinen, 14 frische Squadratinhos in der Satteltasche, das avisierte Gebiet lückenlos gefüllt. Mein Yardinho und das große Übersquadratinho sind zwar noch im Westerwald geparkt – aber der Anfang für den Eifel-Stützpunkt ist gemacht.

    🍂 Kühle Herbstluft, trockener Boden, klare Gedanken. Genau so muss ein Cowboy den Heimritt beginnen.
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  • RĂŒckschlag

    September 24 in Belgium ⋅ 🌧 9 °C

    Der Morgen begann nicht mit Pferd und Sattel, sondern mit einem nüchternen Arztbesuch im Nachbardorf. Doch wenn der Doc schon die Marschrichtung vorgibt – „viel Spazierengehen, Cowboy“ –, dann sattelt man eben anders: den Wagen ein Stück weiter auf den alten Bahnhof von Konzen verlegt, Motor aus, Zündschlüssel abgezogen, und los. Dort, wo früher Züge rollten, beginnt heute mein Jagdrevier.

    Kaum die Stiefel geschnürt, zieht’s mich nach Nordost, hinein ins Gebiet, das die Leute hier „Om Schöllche“ nennen. Ein schmaler Fahrweg, längst überwuchert, als hätte die Natur ihn zurückerobert. Bald nur noch ein Pfad, dann eine Trittspur bis hinauf zu einem Hochsitz – und schließlich eine kleine Wildkamera, die mir wie ein stummer Sheriff den fotografischen Beweis liefert: Der Cowboy war hier. Vier Squadratinhos sacke ich dabei ein, mitten in dem widerspenstigen Revier namens „Hoscheit“. Ich weiß jetzt schon, das wird mir noch ein paar Mikroexpeditionen abverlangen, teils bei Nacht und Nebel um vom nahegelegenen Bauernhof nicht gesehen zu werden. So wie ein störrischer Mustang, den man nicht beim ersten Versuch zähmt.

    Zurück zum Bahnhofspfad, dann schwing ich mich auf die alte Bahntrasse gen Süden. Ein paar Feldwege zweigen ab, ziehen mich hinaus ins Venn, wo die Luft klarer und der Boden weicher wird. Unterwegs stoße ich auf eine Besonderheit, die nur die Grenzländer kennen: Rückschlag, die kleinste der sechs deutschen Exklaven.
    Nun, was ist so ’ne Exklave? Stell’s dir vor wie ’ne kleine Ranch, die zwar dem Sheriff deiner Stadt gehört, aber weit draußen mitten im Territorium der Nachbarn liegt. Abgeschnitten, umzingelt, aber doch immer noch dein eigenes Stück Land. Rückschlag ist so ein verirrtes Stückchen Deutschland, eingeklemmt zwischen Belgien und Grenzgeschichten.

    Mit weiten Haken ziehe ich weiter, sammel ein Squadratinho nach dem anderen ein, wie ein Trapper seine Fallen kontrolliert. Und dann tritt das Schmuggelpäddje in mein Blickfeld – ein alter Pfad, der sich über Wiesen und durch Wald zieht, direkt nach Belgien. Hier schleppten sie einst Zentner um Zentner Kaffee über die Grenze, in Nächten voller Risiko. Heute trag ich nichts außer einer digitalen Landkarte im Kopf und der Gier nach Quadraten unter den Stiefeln.

    Schließlich stehe ich am Rand des Hohen Venns, dieser stillen, wilden Weite. Strenges Naturschutzgebiet – hier bleibt manches Squadratinho unberührt, wie ein verbotenes Goldvorkommen hinterm Zaun. Ich umrunde, nehme mit, was geht, und markiere im Herzen die Lücken: ein andermal, Cowboy, ein andermal. Für das Übersquadratinho ist hier jedenfall Schluss.

    Nach gut 8,5 Kilometern, 44 Squadratinhos und zwei brandneuen Squadrats kehre ich heim zum Ausgangspunkt: der alte Konzener Bahnhof. Ein Yard, der gewachsen ist. Ein Cowboy, der seinen Auftrag erfüllt hat. Und ein Doc, der wohl zufrieden wäre: Bewegung verordnet, Abenteuer geliefert.
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  • Kranzbruch und Westwall

    November 3 in Germany ⋅ ☁ 9 °C

    Kranzbruch – Auf stillen Pfaden

    Ein klarer, kühler Novembertag. Die Sonne hängt tief, das Licht ist golden, aber kalt. Ich starte oberhalb von Eicherscheid, am alten Platz „Am Gericht“, wo sich einst zwei Dörfer gegenüberstanden, wo der Galgen einst stand – verschwunden, lange bevor jemand Namen aufgeschrieben hat. Nur die Erde erinnert sich noch.
    Hier kreuzten sich die alten Wege: einer kam von Aachen, einer führte Richtung Kesternich. Heute endet die lange Dröft einfach im Nichts. Doch man spürt, dass sie einmal wichtig war – so gerade, so breit, so zielstrebig, als wüsste sie noch, wohin.

    Von dort zieht mein Weg ins Kranzbruch – ein stilles Stück Welt zwischen Moor und Wald, zwischen Geschichte und Erinnerung. Das Land hier oben ist weich, feucht, voller Leben, aber auch voller Schatten. Unter dem Moos liegen die alten Zähne des Westwalls, Beton, der nie wirklich verschwand. Er zieht sich durch das Gelände, als Mahnung und als Teil des Bodens zugleich.

    Die Natur hat ihn überwuchert. Birken wachsen dort, wo einst Stellungen standen, und Wasser sammelt sich in den alten Gräben. Wer hier geht, spürt beides – den Frieden und das Echo. Es ist, als würde das Land leise weiteratmen, ohne Schuld, aber mit Gedächtnis.

    Und irgendwo dort draußen steht ein Kreuz – das Heckkreuz, zur Erinnerung an Jakob Heck, der hier im Sommer 1829 vom Blitz getroffen wurde. Er war kein Held, kein Name in Geschichtsbüchern. Nur ein Mann mit einer Sense in der Hand, ein Mensch, der arbeitete, bis das Wetter entschied, dass es genug war. Ich mag diese Art Geschichten – ehrlich, ungeschönt, voller Menschlichkeit.

    Heute ist dieser ganze Raum zwischen Eicherscheid, Am Gericht und dem Kranzbruch so etwas wie ein stilles Archiv. Kein Museum, kein Lehrpfad, nur Erde, Wind und Erinnerung. Man muss langsam gehen, um zu hören, was sie erzählt.

    Ich laufe über den alten Beton, schaue in die Sonne und denke:
    Die Natur vergisst nicht, aber sie vergibt.
    Und vielleicht liegt genau darin der wahre Frieden.
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