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  • Day 137

    Torremejía - Aljucén

    April 9, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Obwohl gestern eigentlich Samstag war und die Supermercado's so wie ich es kenne auch abends geöffnet haben, war es in diesem Ort leider nicht so. Alles war geschlossen. Hin und wieder hatte jedoch eine Bar auf. Mir blieb nichts anderes übrig, als in der Albergue ein Menü für Pilger zu essen. Es war ganz gut und völlig ausreichend. So hatte ich auch am Abend keinen Hunger mehr. Die Pilger versuchten sich zu entspannen. Manche mit lesen, manche mit ihrem Smartphone und manche mit Wein oder Bier. Ich hingegen beobachtet die verschiedenen Szenerien. Dann traf der ältere Mann ein, der schon in der Albergue "Fuente de Cantos" (das modern ausgebaute Kloster) ich als "unheimlich" bezeichnet" hatte. Ein betagter Mann mit weißen Haaren und weißen Bart. Er wirkte sympathisch, aber gleichzeitig auch auch irgendwie "schmuddelig". Der ältere Mann kam mit seinem weißen Pferd und seinem schwarzen, kurzgeschorenen Pudel. Das Zaumzeug vom Pferd war bunt und es war gesattelt. Er hielt es am Zaum und führte es an die schattige Hausseite der Herberge. Dort band er es an und gebot seinem Hund dort ebenfalls zu bleiben. Dann ging er in die Herberge, wohl um sich und seinen Tieren diesen Platz zu sichern. Er bekam einen Platz. Der Hund konnte dort im Schatten bleiben, das Pferd musste er aber an der anderen und sonnigen Hausseite anbinden. Das sollte jedoch kein Problem sein. Eine neue Szenerie bot sich an. Es war Zeit, für einheimische und Interessierte, an der Messe der ebenfalls an der Herberge liegende Kirche teilzunehmen. Ich habe nicht bemerkt, dass auch nur einer von den Pilgern zur Messe ging, aber scheinbar das gesamte Örtchen. Es wurde am Platz so richtig voll. Gut gekleidete Menschen in jedem Alter. Die französische Familie von gestern, welche so furchtbar laut und hektisch waren, schliefen in ihren Betten. Mein Drang sie zu wecken war extrem groß. Aber ich ließ sie schlafen. Das hätte ich allerdings mir von ihnen gestern auch gewünscht.

    Die Nacht wahr ruhig und so warm, dass ich meinen Schlafsack nicht benutzen musste. Die Decken vor Ort haben ausgereicht. Gegen 05:45 Uhr stand ich auf und nahm alle meine Sachen aus dem Zimmer, um andere nicht weiter zu stören. Nachdem ich meine Wasserflaschen aufgefüllt und die Nachrichten gecheckt bzw. die Wander-App gestartet habe, ging es los.

    Natürlich war es um 06:00 Uhr noch dunkel. Der Ort war schnell durchquert. Aber dadurch, dass so viele landwirtschaftliche Betriebe gab, war es lange am Weg erleuchtet. Dieser führte zunächst links an der Straße entlang, um später rechts an dieser weiter zu führen. Man kam sogar recht nahe an die Autobahn heran. Erneut war meine Stirnlampe sehr nützlich. Denn dadurch konnte ich Unebenheiten schneller erkennen und Verletzungen durch umknicken oder ähnliches vermeiden. Diese Investition hat sich schon einmal gelohnt. Später führte der Weg zwischen Weinanbaugebiete und Olivenhaine entlang nach "Mérida". Direkt über die alte und sehr lange Römerbrücke, gelang man in die Stadt. Es gab Ausgrabungsstätten direkt in der Stadt, aber ansonsten empfand ich sie bis auf das Aquädukt ganz ok. Vergebens suchte ich an diesem Sonntag eine geöffnete Panaderia. Also weiter und Mérida hinter sich gelassen, ging es dann in Richtung Stausee. Welcher auch als Erholungsgebiet und auch zum baden diente. Interessant hierbei, auch dieser ist sehr alt. Es ist wirklich ein schönes Plätzchen dort und man kann es sehr lange dort aushalten. Nach einer kleinen Pause ging ich weiter. Zunächst auf einer Landstraße und später bog die Via von dieser ab und verlief weit durch das Gelände. Herrlich blühende und duftende Kräuter und Blumen am Wegesrand und im Hain. Wirklich wunderschön. Meine Stimmung stieg bei diesem Anblick, war ich doch schon seit 6 Stunden unterwegs. Leicht beschwingt ging es durch die wellige grüne Landschaft.

    Eigentlich wollte ich in "El Carrascalejo" in die Herberge. Aber in Wanderführer stand, dass an dieser seit 2015 gebaut wird und diese eventuell noch nicht geöffnet hat. So war es dann auch. Äußerlich sah sie fertig aus. Aber geöffnet hatte sie trotzdem nicht. So musste ich 2,5 km weiter bis nach "Aljucén", in der Hoffnung, dort noch ein Bett zu bekommen. Die Strecke war schnell gegangen und der Ort ist Mega-klein. Die Herberge auch erreicht und das letzte Bett bekommen. Direkt an der Herberge ein kleiner "Kiosko", wo sich offensichtlich auch die Einheimischen trafen. Es war sehr voll. Nach dem ich eincheckt hatte, trank ich dort draußen im Schatten ein köstliches Bier.

    Mein Motto heute: Gut Fuß will Weile haben
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