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  • Kalte Nacht, sonniger Tag

    May 1, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    So war es auch. Schon in der ersten Nacht war es kalt und ich habe etwas in meinem Schlafsack gefroren. Aber diese Nacht was es noch schlimmer, so dass ich alles angezogen hatte was ich besaß und das war auch nicht genug. Trotzdem konnte ich hin und wieder schlafen. Ich lauschte um mich von der Kälte etwas abzulenken, einfach in die Nacht hinein und da gab es viel zu hören. Da waren Äste, welche sich im Wind wiegtenbubd an dem Baumstamm rieben. Dort war ein Vogel, keine Ahnung was für einer. Es knackte in Gehölz - was das wohl sein könnte?

    05:50 vibrierte wie jeden Morgen mein Fitnessarmband. Draussen war wieder die alte Dame von gestern und füllte ihre Wasserflaschen auf. Ganz vorsichtig lugte ich hinaus, so dass sie mich nicht bemerkte. Denn eigentlich wollte ich schon fast fort sein und so muss sie wieder alleine Kaffe trinken.

    Fröstelnd stand ich auf und bewegte mich erst einige male, um etwas warm zu werden. Dann apckte ich alles zusammen und schon ging es in 06:30 Uhr auf den Weg. Unterwegs machte ich mir über die letzten Tage Gedanken und das es sicherlich nicht gut für meine Gesundheit ist, wenn ich wegen Kälte wenig schlafe. Welche Optionen gab es!? Weitergehen und nachts frieren? Nein! Jede Nacht ein Hotel oder Pension? Nein, weil es gibt kaum welche. Nach Berlin fahren und neuen Schlafsack kaufen? In Prinzip ja, nur es ist Feiertag. Oder Olaf seine Idee aufgreifen und jeden Tag raus zu einer Etappe fahren. Besonders letzteres schien mir praktikabel zu sein. Aber es störte mich etwas , den Weg nicht dort fortzusetzen, wo ich zuvor aufgehört und auch dort geschlafen habe. Jedoch war es ein guter Kompromiss. Und so rechnete ich und verglich die verschieden Etappen mit an- und Abfahrten. Es gab viele Ergebnisse, über die ich erst nachdenken musste. Deshalb machte ich ein Pause an einer überdachten Bushaltestelle - hier liebe Grüsse an Edith. Ich nahm brot, Tomaten und Gurken zu mir und Gib nach 10 Minuten weiter. In Kopf schwirrten mir die vielen Optionen umher und es zeichnete sich langsam ein roter Faden ab. Nochmals nachgerechnet und ich hatte mich entschieden. Ich werde heute "nur" bis Biesenthal gehen, was auch immerhin 30km sind. Von dort mit dem Zug nach Berlin und morgen früh könne ich dann wieder hier her und setze den Weg fort. Ganz schön anstrengend mit der hin-und-her-fahrerei, aber es scheint mir das Beste zu sein.

    Erleichtert ging ich nun weiter und erreichte durch einen dichten Kiefernwald Wensickendorf. Ein ruhiger und beschaulicher Ort. Der ist auch schnell wieder hinter mir und auf einem alten Landweg ging es an Wiesen und Felder vorbei nach Stolzenhagen. Hier scheinen die Menschen viel geld zu haben und es auch mit ihren Häusern zu zeigen. Weiter am Wandlitzer See vorbei nach Wandlitz. Am heutigen Feiertag ein recht ruhiger Ort. Ich folgte dem blauen Punkt bis Liepnitzsee und dort machte ich erneut eine kleine Pause und aß etwas.

    Immer noch zu frieden mit meiner Entscheidung, ging ich weiter am See entlang. Kurz auf die Strasse, un dann sogleich in ein Tal einzubiegen. Schön hier. Menschen sind heute auch vermehrt unterwegs. Ich unterquerte wieder einmal die Autobahn - dieses mal die A11 und kam zum Obersee. Herrliche Aussichten bei tollem Wetter.

    Der nächste Ort hieß Lanke und hat ein hübsches Schloss. Hinter dem Ort ging es am Ufer des Hellsee weiter, un dann später in einen dichten Mischwald zu kommen. Erneut kam ich durch ein kleines und sehr reizvolles Tal. Da durchquert und nach einer Weile war Biesenthal in Sicht. Allerdings nur der alte Kern. Denn zum Bahnhof musste man durch den sehr lang gestreckten Ort gehen. Und das dauerte ewig. Am Bahnhof holte ich mir eine Fahrkarte und kam wenig später mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Beide waren mit ihren Auto auf dem Weg zur Ostsee und jetzt habe ihr Auto einen Schaden. Sie müssen nun zurück nach Berlin fahren und kamen irgendwie mit den Tickets und dem Tarifsystem nicht klar. So holten sie sich Ticket auch für die entgegengesetzte Richtung. Aber beide waren sehr fröhlich drauf und nahmen es gelassen. Das hat mir sehr gefallen.

    So verabschiedete ich mich vom Bahnhof bis morgen und nahm den Zug nach Berlin.

    Bis morgen ...
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