66-Seenweg 2018

April - May 2018
Einmal rund um Berlin herum Read more
  • 8footprints
  • 1countries
  • -days
  • 79photos
  • 0videos
  • -kilometers
  • Von Potsdam nach Brieselang

    April 29, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Ich bin immer so aufgeregt, wenn ich eine Reise über mehrere Tage mache und das dann auch noch mit dem Rucksack. Das besondere diesmal ist, dass ich vorhabe in meinem Zelt zu schlafen. Vorzugsweise auf Campingplätzen, aber wenn keiner da ist, dann eben im Wald.

    Sorgfältig habe ich alles in meine Rucksack gepackt, was ich so auf dieser Reise benötige. Genug Wäsche, damit ich nicht waschen muss. Das Zelt habe ich drei Tage vorher im Grunewald zur Probe schon einmal aufgebaut. Es ging recht schnell und einfach. Der Platz ist ausreichend. Ob es dicht ist erfahre ich erst, wenn es einmal regnet. Auch habe ich meinen Stock mitgenommen, den ich noch vom Hermannshöhenweg habe.

    Un 06:51 Uhr bin ich dann mit der Regionalbahn nach Potsdam gefahren. Die S-Bahn fuhr irgendwie nicht. In Potsdam Hbf wollte ich an einem Bäckerstand mir frisches Baguette holen. Die sehr junge Verkäuferin räumte gerade die backwar n an und ich fragte sie, ob denn schon geöffnet sei. Sie entgegnete schlecht gelaunt "...Nee..." Ohne mich anzusehen. Ich sagte dankeschön, dreht mich in und verließen den Hauptbahnhof von Potsdam. Ich bin mir sicher, dass ich unterwegs noch freundlichere Menschen begegnen werde.

    So ging ich zum Startpunkt vom 66-Seenweg in Potsdam zum Brandenburger Tor. Leider war dieses eingerüstet und ich suchte vergeblich das offizielle Symbol für diesen Weg - ein blauer Punkt auf einem weissen Quadrat. Da müsste mein Smartphone Ran und schnell wusste ich die Richtung. Es ging am Schloss Sanssouci und dem Krongut Bornstedt hinauf zur Ruine von Sanssouci, um alsdann mit einer grossen Kehre wieder in Potsdam zurück zu kommen. Dort ging es aber weiter in Richtung Marquardt am Wasser entlang. Am Pfingstberg in Potsdam vorbei und die Biosphäre Potsdam ließ ich ebenfalls ohne sie gesehen zu haben links liegen.

    Dann blitzte die Bäckerei "Thonke" auf. Ich bin gespannt, ob sie hier freundlicher sind. Ja - sie waren es und mit frischen Brötchen verließen ich die Bäckerei und folgte dem Symbol. Ich wollte irgendwo in Wald an einem ruhigen Ort mein Frühstück zu mir nehmen und so machte ich kurz Rast. Leider gab es in diesem Waldstück viele Mücken und brach ich schon nach einer Weile wieder auf.

    Der Weg führte immer am Wasser entlang. Entweder an einem Kanal, oder einem See. Ich überquerte über eine Brücke einen Kanal zum Schlänitzsee, um dann rechts in den Schlosspark von Marquardt einzubiegen. Leider ist das Schloss verlassen und auch renovierungsbedürftig. Der Ort selbst war schnell durchquert. Am heutigen sehr sonnigen Sonntag waren so einige Menschen unterwegs. Entweder sie gingen spazieren oder fuhren mit dem Fahrrad am Wasser und in den Parks entlang.

    Aus dem Ort heraus, müsste ich zweimal die A10 unterwuerwn, um dann wieder in einem Waldstück anzukommen. Nach einer Weile kam ich dann erneut an einen und folgte diesem bis nach Wustermark. Unterwegs machte ich Pause, denn mittlerweile stiegen die Temperaturen und die sonne schien sehr kräftig. Vorbei an Wiesen mit grasenden Rindern und Rapsfelder. Herrlich dieses Gelbe Meer von Blüten anzusehen. In der Luft ein süsslicher Geruch von den blühenden Bäumen, Sträuchern und Gräser.

    Bald erreichte ich auch das heutige Ziel den Campingplatz Zeestow. Ich meldete mich dort in dem "Camping-Stübchen", einer kleinen Kneipe. Der nette Mann hinter dem Tresen zeigte mir meinen Platz für das Zelt. Nach dem Aufbau sollte ich vorbei kommen und die Formalitäten erledigen. Alles ganz entspannt und in Ruhe. Der Aufbau ging erneut sehr schnell und ich ruhte zunächst für eine Stunde, bevor ich in die Kneipe ging.

    Ich sah mit die etLpen von morgen an und wo ich unterwegs etwas zu essen kaufen kann. Dann habe ich noch etwas gelesen und ging zu Bett.
    Read more

  • Von Campingplatz zu Campingplatz

    April 30, 2018 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

    Hier in der App steht immer zu Anfang "...Was gibt es zu erzählen..." Und das ist eine Menge, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist. Die vielen Eindrücke, Begegnungen und Emotionen, lassen sich schwer am Abend wieder geben. Ich wollte mir schon einmal ein Gerät zulegen, mit dem ich unterwegs per Stimme meine Eindrücke notiere und sie dann später niederschreibe.

    Ich habe die Nacht in dem Zelt eigentlich recht gut geschlafen. Aber ich war öfters wach, weil es in das Seitenfenster von Zelt gezogen hat und ich zu faul zum aufstehen war, un das Fenster zu schließen. Gegen 06:00 Uhr stand ich auf, wusch mich und fülle meinen Wasservorrat auf. Danach packte ich alles zusammen und verstaubte es in meinen Rucksack. Dann zog ich los. Beim Verlassen vom Campingplatz war ich den gestern Abend vom Platzwart erhaltenen Sanitär-Schlüssel in eine Alu-Box am Eingang vom Zeltplatz.

    Ich folgte der Strasser bis nach Brieselang, müsste eine Brücke überqueren und ging am Rand des Ortes entlang und verließ diese nach einer halben Stunde. Insgeheim habe ich aber gehofft, noch an einem Bäcker oder so vorbei zu kommen. Dem war aber nicht so.

    Es ging links entlang dem Havelkanal, dann etwas abseits davon in Wald. Nur um wenig später durch ausladend gelb blühende Rapsfelder wieder zum Kanal zurück zu kehren. Ich unterquerte eine alte Eisenbahnbrücke und ging erneut durch duftenden Waldbereiche.

    Dann erreichte ich Schönwalde. Ein kleines Dorf wo ich schon vor 2 Jahren zu einem Seminar zur tiergestützter Therapie war. Und tatsächlich fand ich den Ort wieder. Nur etwas aufgehübschter. Die Dorfkirche war ganz nett anzuschauen. Schnell war der Ort auch wieder verlassen und am Ausgang des Ortes stellte ich fest, das es mehr Pferde als Einwohner geben müsste. Nach dem Ort musste ich das was alle Menschen Mal machen müssen - eine Notdurft verrichten und das mitten im schönen Wald. Was für eine herrliche öffentliche Toilette.

    Aus dem Wald heraus, musste ich ein Stück der Strasser folgen, um kurz darauf wieder in einen Wald entlang zu gehen. Das war auch Recht lang, denn nach ca. 1,5 Stunden erreichte ich Henningsdorf. Dort kauft ich mir in einem Supermarkt Wasser und Lebensmittel. Denn am heutigen Ziel gab es nichts zu kaufen. Und auch morgen am feiertag, habe die Supermärkte auch geschlossen und da morgen mein Schlafplatz irgendwo in Wald sein wird, benötigte ich natürlich noch mehr. Und so schleppte ich mich dann weiter durch Niederheine, Hohen Neuendorf und Birkenwerder bis nach Brieselang. Wo ich dann durch das Briesetal ging. Eine wirklich berauschende Wanderung voller Schönheit der Natur. Wegen dem zusätzlichen Gepäck und der ohnehin schon anstrengenden Reise, musste ich mehrere Pausen einlegen. Mittlerweile tat mit der Rücken, die Hüfte und die Füsse weh. Aber ich ging weiter und erreichte den heutigen Campingplatz bei Zühlsdorf.

    Das Schild im Ort wies zum Campingplatz mit dem Hinweis, dass man sich bei Hausnummern 10 anmelden soll. Also suchte ich die Hausnummer 10 und ging die Strasser zweimal auf und ab bis ich mir ein unscheinbares Haus näher ansah und sie da, es war die Nummer 10. Ein Plausch mit dem 80 jahrigen Besitzer hätte ich mir lieber ersparen sollen. Wie üblich dienen solche Gespräche vorrangig dem "... Wo kommen sie her, wo wollen sie hin und was machen sie beruflich..." In der Zwischenzeit ging auch ein älterer Herr, ebenfalls weisshaarig, telefonierend die Sandstraße auf und ab. Als ich erwahnte, dass ich in der Psychiatrie arbeitet, wurde der ältere Herr plötzlich "lebendig" und sagte, da müsse er seinen Sohn holen, denn der hat Probleme. Und er rief dem telefonierenden weisshaarigen Mann zu, er solle mal kommen. Es war sein Sohn. Es stellte sich heraus, dass dessen Tochter offenbar an einer Psychose litt und sie nicht mehr weiter wüssten. Die Ärzte haben die 23-jährige schon aufgegeben. Er erzählte mir fast den kompletten Leidensweg, denn ich bremste ihn nach 30 Minuten mit dem Hinweis aus, dass ich nicht mehr stehen könne und mein Zelt aufbauen möchte. Aber er könne gerne am Abend vorbei kommen und wir tauschen Adressen aus. Er entschuldigte sich und versprach am Abend vorbei zu kommen. So, nun auf die Wiese und schnell das Zelt aufgebaut. Denn ich wollte vor der heutigen abendlichen Begegnung noch etwas ausruhen. Aber dazu kam es nicht. Eine ältere Dame mit Handwagen und Wasser Flaschen fragte mich, ob ich denn wandere. Ich sagte ja und sie war entzückt. Wenn ich denn Lust habe, könne ich doch am nächsten Morgen zum Kaffeetrinken vorbei kommen. Ich entgegnet das es mich sehr freuen würde, aber ich bereits um 06:00 Uhr losgehe. Schade sagte sie und wünschte mir eine gute Reise.

    Tatsächlich kam der weisshaarige vorbei und begann zu reden und zu reden und zu reden. Erneut unterbrach ich ihn, was ich denn für ihn tun könne. Wir tauschen Adressen und ich gab ihm den Hinweis, sich an den Verein "Angehöriger psychisch kranker" zu wenden und sich dort Unterstützung zu holen. Er bedankte und verabschiedete sich. Der Tag war schön vorbei. Eben noch zu Abend gegessen, Smartphone im Klo aufgeladen und schlafen gelegt.
    Read more

  • Kalte Nacht, sonniger Tag

    May 1, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    So war es auch. Schon in der ersten Nacht war es kalt und ich habe etwas in meinem Schlafsack gefroren. Aber diese Nacht was es noch schlimmer, so dass ich alles angezogen hatte was ich besaß und das war auch nicht genug. Trotzdem konnte ich hin und wieder schlafen. Ich lauschte um mich von der Kälte etwas abzulenken, einfach in die Nacht hinein und da gab es viel zu hören. Da waren Äste, welche sich im Wind wiegtenbubd an dem Baumstamm rieben. Dort war ein Vogel, keine Ahnung was für einer. Es knackte in Gehölz - was das wohl sein könnte?

    05:50 vibrierte wie jeden Morgen mein Fitnessarmband. Draussen war wieder die alte Dame von gestern und füllte ihre Wasserflaschen auf. Ganz vorsichtig lugte ich hinaus, so dass sie mich nicht bemerkte. Denn eigentlich wollte ich schon fast fort sein und so muss sie wieder alleine Kaffe trinken.

    Fröstelnd stand ich auf und bewegte mich erst einige male, um etwas warm zu werden. Dann apckte ich alles zusammen und schon ging es in 06:30 Uhr auf den Weg. Unterwegs machte ich mir über die letzten Tage Gedanken und das es sicherlich nicht gut für meine Gesundheit ist, wenn ich wegen Kälte wenig schlafe. Welche Optionen gab es!? Weitergehen und nachts frieren? Nein! Jede Nacht ein Hotel oder Pension? Nein, weil es gibt kaum welche. Nach Berlin fahren und neuen Schlafsack kaufen? In Prinzip ja, nur es ist Feiertag. Oder Olaf seine Idee aufgreifen und jeden Tag raus zu einer Etappe fahren. Besonders letzteres schien mir praktikabel zu sein. Aber es störte mich etwas , den Weg nicht dort fortzusetzen, wo ich zuvor aufgehört und auch dort geschlafen habe. Jedoch war es ein guter Kompromiss. Und so rechnete ich und verglich die verschieden Etappen mit an- und Abfahrten. Es gab viele Ergebnisse, über die ich erst nachdenken musste. Deshalb machte ich ein Pause an einer überdachten Bushaltestelle - hier liebe Grüsse an Edith. Ich nahm brot, Tomaten und Gurken zu mir und Gib nach 10 Minuten weiter. In Kopf schwirrten mir die vielen Optionen umher und es zeichnete sich langsam ein roter Faden ab. Nochmals nachgerechnet und ich hatte mich entschieden. Ich werde heute "nur" bis Biesenthal gehen, was auch immerhin 30km sind. Von dort mit dem Zug nach Berlin und morgen früh könne ich dann wieder hier her und setze den Weg fort. Ganz schön anstrengend mit der hin-und-her-fahrerei, aber es scheint mir das Beste zu sein.

    Erleichtert ging ich nun weiter und erreichte durch einen dichten Kiefernwald Wensickendorf. Ein ruhiger und beschaulicher Ort. Der ist auch schnell wieder hinter mir und auf einem alten Landweg ging es an Wiesen und Felder vorbei nach Stolzenhagen. Hier scheinen die Menschen viel geld zu haben und es auch mit ihren Häusern zu zeigen. Weiter am Wandlitzer See vorbei nach Wandlitz. Am heutigen Feiertag ein recht ruhiger Ort. Ich folgte dem blauen Punkt bis Liepnitzsee und dort machte ich erneut eine kleine Pause und aß etwas.

    Immer noch zu frieden mit meiner Entscheidung, ging ich weiter am See entlang. Kurz auf die Strasse, un dann sogleich in ein Tal einzubiegen. Schön hier. Menschen sind heute auch vermehrt unterwegs. Ich unterquerte wieder einmal die Autobahn - dieses mal die A11 und kam zum Obersee. Herrliche Aussichten bei tollem Wetter.

    Der nächste Ort hieß Lanke und hat ein hübsches Schloss. Hinter dem Ort ging es am Ufer des Hellsee weiter, un dann später in einen dichten Mischwald zu kommen. Erneut kam ich durch ein kleines und sehr reizvolles Tal. Da durchquert und nach einer Weile war Biesenthal in Sicht. Allerdings nur der alte Kern. Denn zum Bahnhof musste man durch den sehr lang gestreckten Ort gehen. Und das dauerte ewig. Am Bahnhof holte ich mir eine Fahrkarte und kam wenig später mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Beide waren mit ihren Auto auf dem Weg zur Ostsee und jetzt habe ihr Auto einen Schaden. Sie müssen nun zurück nach Berlin fahren und kamen irgendwie mit den Tickets und dem Tarifsystem nicht klar. So holten sie sich Ticket auch für die entgegengesetzte Richtung. Aber beide waren sehr fröhlich drauf und nahmen es gelassen. Das hat mir sehr gefallen.

    So verabschiedete ich mich vom Bahnhof bis morgen und nahm den Zug nach Berlin.

    Bis morgen ...
    Read more

  • Grüne Wälder, stille Seen

    May 2, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    Hallo Biesenthal, ich bin zurück. Gegen 05:30 Uhr von zu Hause los und un 06:37 Uhr angekommen.

    Bei dem Tarifsystem der VBB habe ich mit ihren "Wabensystem" nicht so ganz durchgesehen und war der Meinung, das ein Ticket für "zwei Waben" ausreicht. Als Ergänzung zu meinem AB-Tarif. Der zug war fast leer, als die Kontrolleurin kam. Sie sah sich mein elektronisches Ticket und fragte nach der Hauptkarte. Dann entgegnet sie, das ein Tarifgebiet mir fehlt. Da ich es nun wüsste, kann ich es beim nächsten Mal besser machen und wünschte mir eine gute Fahrt. Na das war Mal nett gewesen.

    Erleichtert stieg ich aus un sogleich von Kälte auf das herzlichste umarmt zu werden. So so dachte ich, dann muss ich eben schneller gehen damit wir warm wird. Zuerst ging es entlang der Gleise von der Zuglinie bis zu nächsten Bahnhof durch dichte Wälder der Ort Melchow scheint auch zu den etwas finanziell besser gestellten zu gehören. Am Rande des Ortes hatte ein Tierarzt seine Praxis und sein Wohnhaus. Das sah eher wie ein kleines Tiergehege aus. Von dort ging es erneut in einen dichten Wald. Ich begegnete einen Mann mit seinem leicht überreagierenden Hund. Nach der etwas unangenehmen begegnung, kam ich aus den Wald nach Schönholz. Ein sehr kleiner Ort und somit schnell hinter mir. Erneut in einem dichten Wald erinnerte eine Tafel an eine besondere Stelle - das "Nonnenfließ". Keine Ahnung warum das so hieß. Später wieder eine Infotafel und ein Findling. Auf dem Stand "Bernauer Heerstrasse" mit dem Hinweis, dass es sich hier um eine einflussreiche Handelsstraße aus dem 12. Jahrhundert gehandelt hat.

    Ich erreichte Trampe und stellte erneut fest, dass es wieder ein finanziell gut gestellter Ort sein muss. Hinter Trampe ging es kurz über Felder und dann wieder durch dichten Wald bis Neugerdorf. Von hier aus findet 66-Seenweg in südliche Richtung und ab jetzt auch wieder immer an irgendwelche Seen vorbei. Sinnlos sie alle zu zählen. Wieder ein schönes Tal mir urwüchsiger Natur. Habe ich schon erwähnt, wie viele Tiere ich schon begegnet bin? Mal von Vögel, Fröschen und den täglichen Hasen, kamen Rehe, bunte Käfer, Blindschleichen, eine Ringelnatter und ein Fuchs dazu. Und die Gerüche in der Natur waren voller frischen Blütenduft und unterschiedlichen Aromen.

    Kurz vor Leuenberger, habe ich mich etwas im Weg vertan und das nur, weil ich 50 Meter abkürzen wollte. Bestraft wurde ich mit Brennesseln und einem beinahe Unfall als ich über quer liegenden Baumstamm ging, abrutschte und seitlich fast auf einen herausragenden Ast fiel. Ein paar Kratzer hatte ich auch, aber alles ist gut gegangen und ich folgte von nun an brav den vorgegebenen Weg.

    Hinter dem Ort ging es zunächst wieder an grosse Seen, moorastige Landschaften und Wälder vorbei, un später sich in diesem Ensemble zu wiederholen.

    Schliesslich erreichte ich Spitzmühle, ein touristisches Ausflugsziel. Das ließ ich aber lings liegen und mit dem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich mich beeilen musste um noch die Fähre über den Straussee zu erreichen. Mit dieser Fahrt wollte ich meinen heutigen Tag abschliessen. Also beeilte ich mich mit schnelleren Schritten und später sogar mit Laufen. Was mir deutlich schwer fiel, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits über 50km gegangen bin. Aber ich erreichte die Fähre pünktlich. Es ist die einzige Fähre Europas, welche elektrisch durch eine Oberleitung über ein Gewässer führt. Das wusste ich auch noch nicht. Was ich ebenfalls erst auf der Fähre erfuhr war, dass die die letzte für heute gewesen sei. Was für ein Glück. Am anderen Ufer ging ich kurz durch Strausberg und zum dortigen Bahnhof. Dann fuhr ich sehr erschöpft, aber auch glücklich nach Hause.
    Read more

  • Wieder ein schöner Tag

    May 4, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Gestern habe ich einen Ruhetag eingelegt und die Zeit mit meinem Hund Spooky verbracht. Natürlich kam auch Olaf nicht zu kurz. Dafür habe ich als Highlight Spargel mit Kartoffeln und veganem Schnitzel gemacht. Lecker... Dann schaute ich mir die Strecke für heute noch einmal an.

    Heute morgen bin ich dann 05:50 Uhr mit der S-Bahn nach Strausberg gefahren. Die Sonne schien schon, aber trotzdem war es sehr frisch. Ich folgte zunächst den Weg vom Vortag zurück zur Fähre, denn von dort ging der 66-Seenweg weiter. Und so war es auch. Es ging immer am Ufer vom Straussee entlang, mit wunderbaren Ausblicken auf den See. Die Menschen welche hier an dem Ufer wohnen, können sich wirklich glücklich schätzen.

    Nach dem ich den Straussee hinter mir gelassen habe, überquerte ich die Gleise der S-Bahn und darauf die kleine Brücke über den Annafließ. Der kleine Bach verläuft im Annatal und gehört zu einer Wasserrinne aus der Eiszeit. Da zwischen dem Straussee im Norden und dem Stielnitzsee im Süden ein grosser Höhenunterschied von 31 Metern bestand, ist das Schmelzwassertal zusätzlich durch den schnell fliessenden Fluss abgetragen worden. Die Wasserkraft hat man lange mit Wassermühlen genutzt. Es gab wohl insgesamt 5 an dieser Strecke. Immer noch im Annatal kam ich zum Herrensee. Was für ein Name?! Plötzlich stand vor mir ein kleiner Lkw und ein Schild rechts im Weg zeigte, das hier eine "Kampfmittelräumung" sei. Ich erschrak schon ein wenig und ging langsam an das Auto heran zum vorderen Teil des Autos. Dort stand ein Mann und eine Frau grub in dunklen Morast herum. Ich fragte, ob ich denn vorbei könne - wegen dem Schild und das man nicht hier lang gehen darf. Die Frau antwortete "... Wir haben nichts gesehen ..." und lächelte freundlich. Ich bedankte mich und ging schnell vorbei und lauschte noch eine ganze Weile nach, ob ich eventuell einen Knall höre.

    Am südlichen Zipfel vom Herrensee angekommen, kam ich an einem "Ruhe-Forst" vorbei. Dabei handelte es sich um einen Friedhof mitten im Wald. An den Baumstämmen waren die Namensplaketten der Verstorbenen angebracht worden. Ich fand das irgendwie sehr rührend und Naturverbunden.

    Die Strasse überquert und eine Brücke unterquert , kam ich auf einen Lehrpfad im Annatal. Weiter ging ich am romantischen Bach entlang zum Schwanensee. Leider habe ich keine schwanden gesehen, sonder nur schwarze Krähen. Woher der See wohl seinen Namen hat?

    Am Bahnhof Strausberg vorbei in das Naturschutzgebiet "Lange Dammwiesen". Scheinbar sind die wiesen durch Aufschüttung von Bahndämmen entstanden. Weite wiesen mit Rindern drauf. Sennen ging es richtig gut. Kurz nach dem Naturschutzgebiet kam Hennickendorf. Eine kleine, aber dafür sehr stolze Gemeinde und das vor allem auf ihren schönen See - der kleine Stielnitzsee. Es gab dort auch Mal eine Trinkquelle. Mittlerweile aber versiegt. In dem Ort gab es noch ein alte Mühle, welche noch selbst das Korn mahlt. Heutzutage elektrisch und nicht mehr mit dem Wasserrad. Aber es ist noch vorhanden und funktioniert. Im dortigen Hofladen kaufte ich mir ein ganzes frisches Dinkel-Brot und aß es beim Gehen unterwegs auf. Nach dem Ort ging es am Ufer des (grossen) Stielnitzsee entlang bis Tasdorf. Von dem Ort habe ich fast nichts mitbekommen, da es meist im Wald entlang ging. Jetzt kostenlos sich kleiner Orte immer Weider voneinander ab, was den Weg mehr Abwechslung brachte. Ich kam in Rüdersdorf an und an der "Liebesquelle" vorbei. Eine Legende besagt, das eine Liebe zwischen Mann und Frau aus verschiedenen Herkunftsnachweis unerfut blieb und sie sich immer dort tragen und ihre Liebe zueinander bekundeten. Der Berg würde "weinen" sagt die Legende. Auch heute noch treffen sich dort wohl liebende, um ihre Liebe zueinander aufzufrischen. Die Quelle bietet heute öffentliches Trinkwasser.

    In meinem Wanderführer wird immer wieder auf Alternativrouten hingewiesen und hier in Rüdersdorf entschied ich mich für eine. Ich wollte das Tagebaugelände nicht sehen und nahm eine andere Route un kam wenig später wieder auf die originale Strecke zurück und am Kalksee. Auch dort ging es an dessen Ufer entlang bis zur Schleuse von Woltersdorf. Hier wurde es wieder etwas touristischer mit vielen Ausflugslokalen. Jedoch folgte ich weiter dem Weg nun am Ufer von Flakesee bis an Erkner heran. Aber auch hier ging es nur am Wald entlang und nicht durch die Stadt Erkner.

    Zuerst einen romantischen Waldweg bis zum Wupatzsee und dort wollte ich erneute abkürzen und folgte der Karte auf meinem Smartphone. Ich beachtete jedoch nicht, dass ich die kleine Brücke übersah, über die ich unbedingt gehen muss, un auf die andere Seite vom Kanal zu gelangen. Diese Weisheit kam mir wieder viel zu spät und ich erinnerte mich an einem vorherigen Tag wo ich ebenfalls vom Weg abgegangen bin. Wieder einmal habe ich nichts gelernt - scheinbar. Also wieder zurück und dem Weg über die Brücke folgend. Dann unter die Autobahn durch und entlang in Tal mit der schönen Löcknitz. Ein kleiner nach, welcher sich teilweise moorastig ausbreitete.

    Nach dem Tal wurde der Weg plötzlich sehr lang gestreckt - also ohne Kurven. So etwas kenne ich schon von 2017 von der "Via de la Plata" und so eine schnurgerade Strecke kann einen ganz schön demotivieren. Aber das Wetter war toll in mir ging es trotz der mittlerweile 45km zu Fuss recht gut und deshalb ließ ich mir auch nicht den schönen Moment nehmen und ging weiter.

    Dann erreichte ich mein heutiges Ziel den Bahnhof Hangelsberg. Morgen werde ich dann hier meinen Weg fortsetzen. Ich freu mich drauf.
    Read more

  • Unterwegs mit dem Fahrrad

    May 7, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Der Ort Leibsch bzw. die Etappen drumherum, haben mich schon seit Tagen beschäftigt. Wenn man am wochenende wandert und in Leibsch ankommt, kommt man von dort schwer wieder fort. Es fährt am Wochenende so gut wie nichts. In der Woche nur bis frühen Nachmittag und der nächste Bahnhof ist 15km entfernt. Also bleib da nur Zelten das ist an für sich ok, aber nur wenn keine Gefahr für Bodenfrost mehr gibt oder der Schlafsack dafür ausgelegt ist. Da kam ich auf eine Idee. Warum nicht einige Etappen mit dem Fahrrad fahren und Leibsch somit schneller hinter sich bringen.

    So war es dann auch. Ich bin morgens um 07:06 in Hangelsberg mit dem Fahrrad angekommen. Das Wetter war sonnig und nur etwas frisch. Zuerst hatte ich ein wenig orientierungsschwierigkeiten und wusste nicht sofort, in welche Richtung ich musste. Nach einer Weile fand ich aber den richtigen Weg und fuhr los. Es ging zuerst am Waldrand an der Bahnstrecke entlang. Das soll irgendwann die neue Wegführung für den 66-Seenweg sein. Aktuell geht der Weg aber an der Spree entlang. Wenn es viel geregnet hat, soll diese kaum begehbar sein. Da ich aber mit Fahrrad unterwegs bin, entschied ich mich eben für diese Alternative.

    Kurze Zeit später verließen mich die Gleise, weil es dann direkt in den Wald ging. Es war herrlich anzusehen, wie sich die morgendliche sonne durch das Blätterdach brach und sich in dem frischen Tau auf den Sträuchern und Gräsern spiegelte. Die Luft war erfüllt von aromatischen Düften und es herschte Stille. Nur die vogel waren zu hören und die haben sich alle Mühe.

    Ich näherte mich Fürstenwalde und die Stadt streifte ich nur an den Randgebieten. Ursprünglich wollte ich die Stadt besichtigen, aber nur ohne Fahrrad. Sie soll sehr schön sein. Die Qualität des Weges wechselte ständig. Mal Sandweg, Mal asphaltierter Fahrrad- oder Fussgängerweg. Aber es war schön. Es ging über eine Fussgängerbrücke und schon war Fürstenberg wieder hinter mir.

    Erneut gab es alternative Wegrouten. Ich entschied mich für eine Mischung aus beiden. Leider war in meinem Wanderbuch nicht sofort erkennbar, oder auch ein Fahrrad dort entlang kann. Im Prinzip ja schon, aber eigentlich sind es Wanderwege die zum Teil Recht schmale Pfade sind. Und so war es dann auch diesmal. Kleine Stücke musste ich schieben um dann wieder auf breiten Wegen fahren zu können. In einem Wald ging es bergauf zu den "Markgrafensteinen" in den "Rauener Bergen". Diese Berge sind eiszeitliche Endmoränen. Sie liegen etwas südlich des Berliner Urstromtals. Die gewaltigen Gletscher hatten riesige Gesteinsblöcke über tausende von Kilometern aus Skandinavien transportiert und nach dem Schmelzen hier zurück gelassen. Außerdem wurden in 19. Jahrhundert dort auch Braunkohle entdeckt und gefördert.

    Der "Steinerne Tisch" ist mit 149,5 m die höchste Erhebung. An diesem "Tisch" sind Spuren von Theodor Fontane zu finden. In einem Spruch auf diesem Tisch legt er dem Wanderer Nähe, zur besseren Aussicht eben auf diesen Tisch zu steigen. Damals machte das sicherlich Sinn, heute wegen den hohen Bäumen wohl eher nicht mehr.

    Aber zurück zu den "Markgrafensteinen". Sie gelten als die größten Findlinge im norddeutschen Raum. Der größte dieser Steine war ursprünglich fast 300 Kubikmeter groß. Er wurde 1827 in Auftrag des Königs gesprengt, um aus dem Mittelstück von Steinmetz und Baumeister Christian Gottlieb Cantian (1794-1866) eine ca. 75 Tonnen schwere Granitschale mit einem Durchmesser von 7 Metern fertigen zu lassen. Diese vor Ort grob geformte Schale wurde per Lastkahn nach Berlin gebracht und dort fertiggestellt. Sie steht seit 1831 im Lustgarten vor dem alten Museum. Der grosse Markgrafenstein ist trotz Teilung heute immer noch der dritt-größte Findling im Land Brandenburg. Aus den Randstücken sind der Steinerne Tisch und die dazugehörigen Bänke gefertigt worden.

    Unweit von den steinernen Sehenswürdigkeiten, befindet sich auch noch ein im Jahre 2011 errichteter und 40 Meter hoher Aussichtsturm. Für den Aufstieg müssen 209 Stufen überwunden werden. In der Sonne glänzte dieser Turm, weil er komplett aus rostfreiem Metall war. Am Eingang zu den Stufen war ein Automat. Für 1 € ließ einen die Drehtür durch. Es gab hier keinen Menschen weit und breit zu sehen. Ich steckte einen Euro in den Automaten und ging durch die Tür. Beim Aufstieg zahlte ich die Stufen und sah inner nach unten. Die Stufen waren aus Gitterrost gefertigt und somit sah ich immer wir hoch ich gerade war. Da bekam ich plötzlich ein mulmiges Gefühl im Bauch und ich begann schneller zu atmen. Bei Stufe 45 hörte ich auf zu zählen und begann zu singen, um mich abzulenken. Ein Blick nach ober verriet mir, dass es noch viele Stufen waren. Zu viele für mich und meiner Höhenangst. Ich kehrt in und verließen glücklich den Turm.

    Danach folgte ich dem Weg durch den Wald bis nach Bad Saarow. Ein schöner Ort und man sah auch ihm seinen Reichtum durch die Touristen deutlich an. Allerdings war er auch ein Kurort mit Thermalbäder. Es war ein schönes Plätzchen hier an dem See und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Erholung suchende hier voll auf ihre Kosten kommen.

    Weiter folgte ich der Beschreibung im Wanderführer und erreichte auf einer asphaltierten Strasse den kleinen und den grossen Kolpiner See mit dem dazugehörigen Ort. Sehr kleiner Ort, sehr schnell durchgefahren. Hier gibt es sehr viele Fahrradwege und so entschied ich mich, aus der Erfahrung heraus mit einem Fahrrad auf schmalen wegen durch den Wald zu fahren, eben auf diesen sehr gut ausgeschilderten Fahrradwegen zu bleiben. Kurz darauf erreichte ich Storkow am "Großen Storkower Dolgensee" - ein toller Name. Weiter ging es nach Dahmsdorf und Wendisch Rietz. Bei Edeka kaufte ich mir frischen Saft, den ich zum späten Frühstück zu mir nehmen wollte.

    An der Oberbaum-Klinik vorbei und den Seen "Großer Glubigsee, Springsee, Melangsee und Grubensee, erreichte ich Alt-Schadow am Neuendorfer See.

    Auf den Fahrradwegen geht alles irgendwie schneller an einem vorbei. Das Wandern finde ich wesentlich intensiver. Ich nehme es aber als Erfahrung.

    Die Orte Hohenbrück, das von mir verhasste Leibsch, Köthen und Märkisch Buchholz waren schnell durchfahren und ich erreichte mein Ziel den Bahnhof in Halbe. Dort nahm ich wieder den Zug zurück nach Berlin.
    Read more

  • Die vorletzten Etappen

    May 9, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Um 07:37 Uhr kam ich in Halbe an. Das Wetter war einfach super. Die Sonne schien und die Temperaturen waren sehr mild, so dass ich schon ohne Jacke fahren konnte.

    Zuerst fuhr in an der soeben angekommenen Bahnstrecke zurück, um sie alsdann zu überqueren und an dem Heidesee vorbei zu fahren. Dann müsste ich ein Stück auf der Bundesstraße fahren und die A13 überqueren.kurz vor Teupitz ging es dann auf einem befestigten Waldweg nach Egsdorf und von dort auf mit Betonplatten ausgelegten Waldweg quer dir ein Gebiet, was als "Naturschutzgebiet und ehemaliges Militargelande" ausgeschilderten war. Man sollte es tunlichst vermeiden, vom Weg anzukommen. Das Betreten des Waldes geschehe auf eigene Gefahr. In "Zesch an See" angekommen blieb ich entgegen der Beschreibung im Wanderführer auf einem ausgewiesenen Weg. Der führte bis nach "Lindenbrück" über "Funkenmühle" bis nach "Wünsdorf". Eine Etappe von 30km lag somit hinter mir. Am "Großen Wünsdorfer See" vorbei fuhr ich nach "Klausdorf" und von dort weiter nach "Sperenberg". Eigentlich wollte ich mir hier etwas zum Frühstück kaufen, aber das behielt ich mir dann doch für den nächsten Ort vor. Aber zuerst ging es über "Kummersdorf" nach "Alexanderdorf", un so dann weiter über mit Betonplatten ausgelegten Weg nach "Christinendorf" zu kommen. Der Ort hat mir sehr gut gefallen und ich machte ich dann meine lang ersehnte Frühstückspause an der barocken Kirche.

    Frisch gestärkt fuhr ich dann auch "Trebbin", ein etwas größerer Ort und ebenfalls das Endziel einer Etappe. Mein heutiges Endziel war aber "Seddin" und das erreichte ich über die Bundesstraße und ein grosses Stück Waldweg. Unterwegs konnte ich immer wieder die blühende der Natur bewundern mit ihren reichhaltigen Schätzen an blühenden und grünenden Pflanzen.

    Über Waldwege durch Kieferwälder ging es nach "Blankensee, Stücken und Kähnsdorf", um dann letztendlich in "Seddin" anzukommen. Dort stellte ich fest, dass der Bahnhof sich nicht dirt, sondern 3km entfernt in "Neu-Seddin" befindet. Ich hatte genug Zeit und so folgte ich der Ausschilderung bis zu dem eher verwahrlosten Bahnhof. Dort angekommen, ruhte ich mich etwas aus aus und schmiedete schon einen Plan, für den Abschluss der Wanderung um Berlin
    Read more

  • Wie der Anfang, so das Ende

    May 12, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Lange habe ich ich mir überlegt, wie ich die letzte Etappe angehen möchte. Schnell war klar, dass ich sie genauso beenden möchte wie ich sie begonnen habe. Nämlich zu Fuss. Das ich die letzten Etappen vorher immer mit dem Fahrrad unterwegs war, viel mir die Entscheidung auch sehr leicht. Denn anders als wenn man zu Fuss unterwegs ist, ist man mit dem Fahrrad doch recht zugig. Dadurch nimmt man Eindrücke anders oder gar nicht erst wahr und gerade das fehlt mir. Ich bevorzuge aus diesen Gründen den Weg mit meinen eigenen Füssen zurück zu legen.

    Zunächst fuhr ich mitvder Regionalbahn wieder zu dem, nach meinem Empfinden, verwahrlosten Bahnhof von (Neu-) Seddin. Ursprünglich wollte ich gestern losgehen, jedoch wollte ich an meinem letzten Tag und zum Abschluss der Wanderung auf dem 66-Seenweg um Berlin, auch schönes Wetter haben. Der Wetterbericht informierte mich darüber, dass das Wetter am Freitag - also gestern - zwar nicht kalt, aber durchweg stark bewölkt sei und der folgende Tag - der Samstag - wesentlich sonniger sei.

    Es war ein ruhiger morgen in Berlin und im Zug waren die Fahrgäste ebenfalls ruhig. Bis auf ältere Frau in einer kleinen Wandergruppe, die etwas lauter reden musste - aus welchen Gründen auch immer. Als ich losfuhr, schien in Berlin noch dies Sonne. Je mehr ich mich aber nun von Berlin entfernt, zogen mehr Wolken auf. in Seddin angekommen musste ich sogar meine Jacke überziehen. Dann verließ ich diesen wunderschönen Bahnhof, folgte zunächst der Strasser um dann später in den Wald und wieder auf den markierten Weg zu kommen.

    Dieb Autobahn A10 unterquerte ich durch einen noch im Bau befindlichen, aber zugänglichen Tunnel. Dahinter ging es erneut in den Wald und zu den heutigen ersten Seen. Zum einen die "Lienewitzer Seengebiete" und kurz darauf den "Caputher See" mit dem dazugehörigen Ort. Ab hier hörte dann auch der Wald auf und allmählich kamen die Ortschaften in den Vordergrund. In Caputh kaufte ich mir etwas zum Frühstück, kam am Schloss Caputh vorbei. Das Schloss ist der älteste erhaltene Schlossbau an den Potsdamer Havel-Seen und das einzig erhaltene frühbarocke Schloss. Im Innern sind die barocken Deckengemälde und der Sommerspeisesaal mit seinen 7000 flämischen Fliesen sehenswert. Leider war zu meiner Ankunftszeit das Schloss nicht geöffnet.

    Der einstige Fischerort "Caputh", gelegen zwischen dem Templiner See und Schwielowsee, war schon immer ein beliebter Wohn- und Arbeitsplatz für Künstler. Es gibt sogar ein "Einstein-Haus". Ich verließen Caputh und ging im Wald Inder Nähe vom Ufer des Templiner See zu einer Eisenbahnbrücke. Diese sollte ich laut Wanderführer überqueren. Leider schien diese zur Zeit durch Baumaßnahme für Fussgänger nicht zugänglich zu sein. Ich ging trotzdem über diese Brücke, was durch den unfertigen Zustand des Fussgänger-Weges sogar etwas abenteuerlich war. Auf der anderen Seite umquerte ich den Bauzaun und unterquert dann die Eisenbahn durch eine andere Brücke. Von nun an war ich in Potsdam. Der Templiner See erhielt seinen Namen dich einen kleinen Ort mit Namen Templin. Diesen Ort im Südwesten des Sees gibt es heute nicht mehr.

    Ich kam am Luftschiff-Hafen vorbei, wo früher Graf Zeppelin seine Luftschiffe bauen ließ. Heute stehen auf dem Gelände auch 3 futuristische Hotelgebäude, welche durch ihre Bauwesie zu schweben scheinen. Es ging weiter und immer mehr in die Stadt Potsdam hinein und später wieder durch den Park Sanssouci, wo ich am 29.04. die Umwandern von Berlin beginnen habe. Den eigentlichen Start- und Endpunkt erreichte ich am Brandenburger Tor in Potsdam. Ich freute mich sehr über mein Ziel und dachte kurz an die verschiedenen Etappen zurück. Es ist eine abwechslungsreiche und tolle Erfahrung gewesen, mit wunderbaren Eindrücken und Begegnungen. Gerne wäre ich diese etwappen an einem Stück gegangen, aber so war es auch mal eine andere Erfahrung. Ich könnte mir vorstellen, dass ich irgendwann einige Etappen noch einmal gehen werde. Erfreut und auch glücklich, Schlüsse ich dieses Reisetagebuch.
    Read more