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  • Wie der Anfang, so das Ende

    May 12, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Lange habe ich ich mir überlegt, wie ich die letzte Etappe angehen möchte. Schnell war klar, dass ich sie genauso beenden möchte wie ich sie begonnen habe. Nämlich zu Fuss. Das ich die letzten Etappen vorher immer mit dem Fahrrad unterwegs war, viel mir die Entscheidung auch sehr leicht. Denn anders als wenn man zu Fuss unterwegs ist, ist man mit dem Fahrrad doch recht zugig. Dadurch nimmt man Eindrücke anders oder gar nicht erst wahr und gerade das fehlt mir. Ich bevorzuge aus diesen Gründen den Weg mit meinen eigenen Füssen zurück zu legen.

    Zunächst fuhr ich mitvder Regionalbahn wieder zu dem, nach meinem Empfinden, verwahrlosten Bahnhof von (Neu-) Seddin. Ursprünglich wollte ich gestern losgehen, jedoch wollte ich an meinem letzten Tag und zum Abschluss der Wanderung auf dem 66-Seenweg um Berlin, auch schönes Wetter haben. Der Wetterbericht informierte mich darüber, dass das Wetter am Freitag - also gestern - zwar nicht kalt, aber durchweg stark bewölkt sei und der folgende Tag - der Samstag - wesentlich sonniger sei.

    Es war ein ruhiger morgen in Berlin und im Zug waren die Fahrgäste ebenfalls ruhig. Bis auf ältere Frau in einer kleinen Wandergruppe, die etwas lauter reden musste - aus welchen Gründen auch immer. Als ich losfuhr, schien in Berlin noch dies Sonne. Je mehr ich mich aber nun von Berlin entfernt, zogen mehr Wolken auf. in Seddin angekommen musste ich sogar meine Jacke überziehen. Dann verließ ich diesen wunderschönen Bahnhof, folgte zunächst der Strasser um dann später in den Wald und wieder auf den markierten Weg zu kommen.

    Dieb Autobahn A10 unterquerte ich durch einen noch im Bau befindlichen, aber zugänglichen Tunnel. Dahinter ging es erneut in den Wald und zu den heutigen ersten Seen. Zum einen die "Lienewitzer Seengebiete" und kurz darauf den "Caputher See" mit dem dazugehörigen Ort. Ab hier hörte dann auch der Wald auf und allmählich kamen die Ortschaften in den Vordergrund. In Caputh kaufte ich mir etwas zum Frühstück, kam am Schloss Caputh vorbei. Das Schloss ist der älteste erhaltene Schlossbau an den Potsdamer Havel-Seen und das einzig erhaltene frühbarocke Schloss. Im Innern sind die barocken Deckengemälde und der Sommerspeisesaal mit seinen 7000 flämischen Fliesen sehenswert. Leider war zu meiner Ankunftszeit das Schloss nicht geöffnet.

    Der einstige Fischerort "Caputh", gelegen zwischen dem Templiner See und Schwielowsee, war schon immer ein beliebter Wohn- und Arbeitsplatz für Künstler. Es gibt sogar ein "Einstein-Haus". Ich verließen Caputh und ging im Wald Inder Nähe vom Ufer des Templiner See zu einer Eisenbahnbrücke. Diese sollte ich laut Wanderführer überqueren. Leider schien diese zur Zeit durch Baumaßnahme für Fussgänger nicht zugänglich zu sein. Ich ging trotzdem über diese Brücke, was durch den unfertigen Zustand des Fussgänger-Weges sogar etwas abenteuerlich war. Auf der anderen Seite umquerte ich den Bauzaun und unterquert dann die Eisenbahn durch eine andere Brücke. Von nun an war ich in Potsdam. Der Templiner See erhielt seinen Namen dich einen kleinen Ort mit Namen Templin. Diesen Ort im Südwesten des Sees gibt es heute nicht mehr.

    Ich kam am Luftschiff-Hafen vorbei, wo früher Graf Zeppelin seine Luftschiffe bauen ließ. Heute stehen auf dem Gelände auch 3 futuristische Hotelgebäude, welche durch ihre Bauwesie zu schweben scheinen. Es ging weiter und immer mehr in die Stadt Potsdam hinein und später wieder durch den Park Sanssouci, wo ich am 29.04. die Umwandern von Berlin beginnen habe. Den eigentlichen Start- und Endpunkt erreichte ich am Brandenburger Tor in Potsdam. Ich freute mich sehr über mein Ziel und dachte kurz an die verschiedenen Etappen zurück. Es ist eine abwechslungsreiche und tolle Erfahrung gewesen, mit wunderbaren Eindrücken und Begegnungen. Gerne wäre ich diese etwappen an einem Stück gegangen, aber so war es auch mal eine andere Erfahrung. Ich könnte mir vorstellen, dass ich irgendwann einige Etappen noch einmal gehen werde. Erfreut und auch glücklich, Schlüsse ich dieses Reisetagebuch.
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