Satellite
Show on map
  • Day 24

    Über den Wolken: Parador Teide-Vilaflor

    April 30, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Es war so dunkel und ruhig in dem Parador, dass es fast schon wieder unheimlich war. In der Nacht haben wir einmal aus dem Fenster gesehen und der Sternenhimmel war unglaublich schön zu sehen.

    Wir beide haben ganz gut geschlafen und freuten uns schon auf das Frühstücksbuffet. Das wurde in den Bewertungen immer sehr gelobt. Kein Wunder bei einem Preis von 19 € pro Person. Aber die Ernüchterung folgte. Zwar war es gut sortiert, jedoch "nur" für die, die keine " Einschränkung" ihrer Ernährung haben. Trotzdem fanden wir auch etwas für uns.

    Nach dem Frühstück ging es zunächst noch einmal zu den Felsen "Roques de Garcia", welche neben dem Teide zu den Hauptattraktionen im Nationalpark gehören. Der bekannteste der bizarr geformten Türme aus vulkanischem Gestein ist der "Roque Cinchado", der auch "Steinerner Baum" oder "Finger Gottes" genannt wird und als Wahrzeichen der Insel gilt. Anschließend wanderten wir ein Stück durch den Nationalpark direkt zur Seilbahnstation. Am Vorabend hatten wir unsere Tickets schon online bestellt und konnten somit im Zeitfenster um 11:50 Uhr die Seilbahn zum Teidegipfel nehmen. Wir hatten Glück und kamen eine Seilbahn eher dran. Meine Höhenangst wurde immer präsenter, aber diesen Raum wollte ich ihr nicht geben und deshalb entschied ich mich erst Recht auf den Gipfel zu fahren.

    Die Masten, über die die Gondel fuhr, waren schon eine Herausforderung. Jedes mal riefen die Leute in der Gondel laut "uiii" und das fand ich irgendwie 💩.

    Aber auch unsere Gondel kam heil oben an. Bei 3.555 m stiegen wir aus. Zuerst dachten wir, dass die "dünne Luft" uns zu schaffen machen könnte. Dem war aber nicht so. Oben hatten wir einen herrlichen Rundblick über Teneriffa. Nur im Norden gab es Wolken, aber wir waren viel zu hoch. Deshalb schauten wir auf sie herab. Das Panorama war unglaublich schön. Der Preis für die Auffahrt hat sich gelohnt. Einige Menschen hatten scheinbar die Sondergenehmigung bis zum Gipfel gehen zu dürfen. So sahen wir einige Menschen, die tatsächlich von der oberen Seilbahnstation bis zum Gipfel gingen. Der war nicht weit entfernt, denn der Teide ist 3.715 m hoch. Rechnerisch fehlten also von unseren Standpunkt aus nur noch ca. 160 Höhenmeter bis zum Gipfel. Oberhalb des Gipfels sahen wir etwas Qualm aufsteigen und ich war doch froh, dass wir diese Sondergenehmigung NICHT hatten. Der Teide ist übrigens der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Erde.

    Nach der Besichtigung und den Ausblicken ging die Fahrt wieder hinunter. Für mich schlimmer als rauf. Aber auch das habe ich überlebt und erfreut, unten dann endlich die Wanderung zurück nach "Vilaflor" fortsetzen zu können. Wir cremten uns wie immer sorgfältig mit Sonnenschutz ein und gingen dann los. Am Parador - der jeweils eine Stunde von der Seilbahn entfernt ist - machten wir eine Pause. Wir tranken je Bier in der Hoffnung, dass es beim kommenden Aufstieg über den Rand der Caldera gegen meine Höhenangst hilfreich sein könnte. Und so war es dann auch. Der Aufstieg war heftig und der Ausblick rückwärts in die Caldera und zum Teide grandios.

    Auf dem Bergkamm angekommen wählten wir einen Weg, der offiziell nicht ausgeschildert, aber in meiner App verzeichnet war. Als Weg war er als solches schwer erkennbar und so musste ich mehrfach meine Komoot-App zur Navigation zu Rate ziehen. Der Abstieg war lang und recht schwierig, da es nur über Steine und Geröll lange bergab ging, hat sich aber gelohnt. Wir kamen durch ein herrliches Tal. Oftmals mussten wir stehen bleiben, um den Anblick, die Stille und den Geruch vollends wahr zu nehmen. So unglaublich schön und beruhigend war hier die Natur. Wir folgten teilweise einem schmalen, trockenen Wasserkanal und wie die Tage zuvor auch, sahen wir auch wieder den blühenden "Teide-Natternkopf", einer nur hier wachsenden Staudenpflanze.

    Wie legten eine Pause ein und aßen unsere Orangen, welche wir seit 4 Tagen mit uns herum trugen. Dann setzten wir den Abstieg bis auf 1.400 m fort. Kurz vor "Vilaflor" kamen wir dann wieder auf den GR131 und somit auf vertrautes Terrain. Wir gingen wieder zur selben Unterkunft wie vorgestern. Anton (oder Dimitri) freute sich uns wieder zu sehen. Wir gingen wieder in das selbe Zimmer mit den durchscheinenden Dielen und duschten erst einmal. Danach gingen wir im Ort in einem rustikalen Landgasthof zum Abendessen - sehr gut und lecker war es.
    Read more