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  • Day 3

    Kloster Andechs

    August 31, 2021 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

    In der Nacht regnete es ziemlich stark und wurde trotz Ohrstöpsel, von einem prasselndem Geräusch geweckt. Auf dem Fußboden vor dem Fenster, trat ich in Dunkeln in eine Pfütze. Wir hatten die Fenster zwar angekippt, aber da kam offensichtlich nicht das Wasser herein. Denn als ich sie geschlossen hatte, kam das Wasser trotzdem unter die Fenster durch. Ich dichtete alles mit den inzwischen nassen Handtüchern ab und musste sie kurz auswringen, damit sie wieder Wasser aufnehmen konnten. Dann versuchten wir wieder zu schlafen. Immer wieder lauschten wir, ob es eventuell erneut ins Zimmer hinein läuft. Aber es blieb trocken. Am Morgen räumte ich die nassen Handtücher in das Bad.

    Nachdem wir uns soweit fertig gemacht hatten, gingen wir zum Frühstück. Uns begegnete ein älterer Herr und wir grüßten ihn. Es kam kein Gruß zurück. Er entgegnete uns, für „Veggie ist dort hinten in der Ecke“. Erstaun rätselten wir kurz was er meinte. Dann setzten wir uns und nahmen das Frühstück zu uns. Zuvor hatte ich das Frühstück per Email mit den Gasthof abgesprochen und es war ein netter und freundlicher Kontakt. Sie organisierten für uns Pflanzenmilch und Margarine. Eigentlich soweit gut. Für Edith gab es eine Käseplatte. Plötzlich sagte der ältere Mann „Wenn sie keinen Käse essen, hätten sie mir das sagen müssen. Ich stehe jeden Tag im 04:00 Uhr auf um das vorzubereiten.“ Völlig verdutzt und etwas schuldbewusst sagte Edith darauf, „Entschuldigung! Eventuell esse ich noch eine Scheibe“. Ich musste so lachen 🤣. Nach dem Frühstück gingen wir in unser Zimmer und verspürten wegen der massiven Freundlichkeit nur den Wunsch, endlich auf den Weg zu gehen. So habe ich dann auch vergessen, mir immer den Gasthof einen Stempel für unsere Pilgerausweise geben zu lassen. Das fiel mir dann erst unterwegs ein und ich verspürte keine Lust wieder zurück zu gehen.

    Nach dem Gasthof ging es zunächst bergauf. Unterwegs unterhielten wir uns über die meist gehassten Orte und der von Edith war „Rheinbrol“. Wir erreichten Bahnhof Schäftlarn und den Ort dazu. Erneut ging es etwa bergauf u d verließen dann (endlich) die Ortschaft in die Natur. Unterwegs trafen wir auf ein zwei Frauen, die jeweils ein Pferd in der Hand führten. Eine sprach uns an, ob wir denn nach „Andechs“ gingen. Ich entgegnete „… Nein, bis nach Lindau …“. Die Frau lachte und meinte „… Lindau - aber doch net heute…“. ich stimmte ihr lachend zu.

    Nach einer Weile erreichten wir eine Obstbaumallee. Die Obstbäume am Straßenrand standen für die Vielfalt der Obstbäume in der Gegend. Nur leider zeigen sie keine Früchte und wir wunderten uns sehr darüber. Erst die letzten Bäume hatten wenige und auch eher schlechte Früchte in den Ästen zu hängen. So gingen wir durch einen dichten Wald und sahen plötzlich den „Starnberger See“. Für Edith ein Höhepunkt unserer Reise, denn sie verband viele Erinnerungen daran. So „durfte“ sie dann auch der ersten Schritt zur Uferpromenade machen und sie strahlte im gesamten Gesicht. Gemeinsam suchte. Wir das Gedenkkreuz für König Ludwig II u d erst Google verriet uns, dass es weiter unterhalb war. Wir würden es also nicht sehen. Egal.

    In Starnberg angekommen, wollten wir am Ufer etwas zu uns nehmen. Jedoch fanden wir keine entsprechende „Location“ und nachdem wir uns auf der Suche danach auch etwas verlaufen hatten, gingen wir zurück und in die Stadt vom Ufer weg. Dort fanden wir im indischen Restaurant „Mararadja“ unsere Mittagspause. Das war wieder perfektes Timing. Denn kurz danach begann es heftig zu regnen. Wir aßen gemütlich und sahen dem Regen zu und als dieser aufhörte, gingen wir weiter.

    Wir folgten der schlechten Markierung und orientierten uns hauptsächlich an Komoot. An einer Stelle verabredeten wir uns, dass Edith auf der einen Bank u d ich auf der nächsten 500m weiter einen kurzen Mittagsschlaf hielten. Als Edith mich „weckte“, rief ich zunächst in unserer (Privat-) Unterkunft an und meldete uns in 2 Stunden an. Danach gingen wir weiter und durchquerten hügeliges Gras- und Weideland. Bis wir in der Ferne dann „Andechs“ und das dazu gehörige Kloster sahen. Zunächst gingen wir zu einem Edeka, wo Edith sich etwa dazu trinken kaufte und zwei Bier, sowie eine Tüte Salzstangen. Das vertilgten wir auf der Bank vor dem Edeka und gingen danach zu unserer Unterkunft.

    Es war ein Ehepaar, welche ihren freien Zimmer an Urlauber vermietet. Leider habe sie etwas falsch gemacht und unsere Unterkunft anders vergeben. Aber sie habe noch etwas anderes „klar gemacht“ in ihrem ausgebauten „Keller“ mit Sauna und WC, habe sie etwas für uns hergerichtet. Wunderbar. Sie zeigte es uns und wir verabredeten, dass wir am nächsten Morgen um 08:00 Uhr zum Frühstück „hoch kommen“. Das war okay und kurz darauf gingen wir durch das recht tiefe Tal zum Gasthof Klosterbräu. Dort aßen wir zu Abend und gingen dich das Tal zurück.
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