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  • Day 12

    Muxía

    September 8, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Herberge ist einfach wunderbar. Alles so unkompliziert und einfach. Herrlich. Frisches Baguette im Supermarkt gekauft und in der großen allgemeinen Küche alleine mit Olaf gegessen.

    Wir ließen uns vom Tag treiben und hatten keine Planung. Zuerst gingen wir auf den nahen und 68m hohen „Monte do Corpiño“. Am Eingang zum Aufstieg befand sich die Kirche „Santa Maria de Muxía“. Leider war sie, wie viele andere Kirchen die wir unterwegs besucht haben, verschlossen. Der „Aufstieg“ war einfach und bot einen herrlichen Ausblick über den Ort und den Hafen. Ein Steinkreuz auf dem „Gipfel“ zeigte von einer hohen Bedeutung. Wir gingen dann in Richtung „Faro da Barca“ mit der Kirche „Santuario da Virxe da Barca“ und dem Denkmal „Miradoiro Jesus Quintanal“. Hier gibt es viel zur Kirche zu erklären. Lokallegenden zufolge hatte der Apostel Jakobus das Evangelium in Hispania ohne offensichtlichen Erfolg gepredigt und glaubte, demoralisiert, aufzugeben. Zu dieser Zeit, als er an der Stelle betete, an der heute der Tempel steht, erschien ein Steinboot im Meer und darin befand sich Maria, die ihn tröstet, ermutigte und seine Mission an diesem Ort beendete und ihn bat, nach Jerusalem zurückzukehren. In der Folge ließ er die Überreste des Bootes vor Ort zurück, bei denen es sich um Felsen mit eigenartigen Formen handelt, die sich vor dem Tempel befinden. Am 25. Dezember 2013 verursachte während eines Gewitters ein Blitz ein Feuer, dass das Dach und das Innere der Kirche mit großen materiellen, wenn auch nicht persönlichen Verlusten, verwüstete. Danach ertrug das Bauwerk monatelang Hurrikanwinde und unaufhörlichen Regen, bis im Juni 2014 die Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten begannen, die das Erzbistum Santiago de Compostela vollständig übernahm. Im Jahr 2017 wurde als Ersatz für das Hauptaltarbild eine Vinylfolie mit einem Foto davon angebracht.

    Das Denkmal, welches einen zerbrochenen Stein darstellt, ist in Erinnerung an das Tankerunglück mit der „Prestige“ November 2002 errichtet worden. Damals zerbrach ein Öltanker vor der Küste Spaniens und in Folge gab es die größte Umweltkatastrophe Europas. Es starben mehr als 250000 Seevögel und noch Jahre danach, war die Natur beeinträchtigt. 10 Jahre nach dem Unglück gilt die Katastrophe für die Umwelt als besiegt.

    Wir zogen weiter durch die Straßen und an der Küste entlang, bis zum Strand „Lourido“. Ein herrlicher Strand mit aktuell starken Wellengang. Zurück wollten wir einen Trampelpfad gehen. Dabei verlor ich einen Ohrstecker am Gebüsch. Wir suchten den Boden ab, fanden aber den Ohrstecker später noch im Gestrüpp hängend. Was für ein Glück und wohl Omen zugleich, dass wir diesen Trampelpfad nicht gehen sollten. Also zurück zur Straße und in die Stadt zur Herberge. Kurze Pause und dann zum Rathaus und noch die Pilgerurkunde aus Muxía geholt und dann zum kleinen Hafen. Nach der Besichtigung zurück zur Unterkunft und Abendbrot gegessen. Diesmal auf der Dachterrasse eingenommen und danach die Rucksäcke gepackt. Morgen gehen wir die letzte Etappe nach „Finesterre“. Zum Abend hin erreichte uns die traurige Nachricht, dass Queen Elisabeth die II. verstorben ist 😢. Am Abend ertönte plötzlich noch laute Musik und die Festbeleuchtung in den Straßen leuchtete. Wir gingen noch mal raus. Am Wochenende wird hier eins der größten Volksfeste Galiciens stattfinden: Das Wallfahrtsfest Nuestra Señora de la Barca mit großer Prozession am Sonntag zu der oben beschriebenen Kirche „Santuario da Virxe da Barca“. Schade, morgen müssen wir weiter, denn dieses Spektakel hätten wir gerne gesehen.
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