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  • Day 4–5

    Santa Cruz - La Laguna

    November 12, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir wissen nicht, ob es normal ist, dass es im November auf Teneriffa so warm sein sollte. Auch in der Nacht war wenig kühle Luft und wir schliefen mit offenem Fenster. Am morgen packten wir die restlichen Sachen und Rucksack und genossen ein letztes Mal den schönen Ausblick über Santa Cruz von unserem kleinen Balkon im 5. Stock aus. Dann verließen wir das Hotel „Oceano“ und gaben den Schlüssen im Nachbarhotel „Atlantico“ ab - denn irgendwie gehörten die zusammen.

    Zuerst gingen wir dann zum Startpunkt an der Kirche „Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción“. Hier haben wir auch am Vortag nach irgendwelchen Hinweise gesucht, der den Weg als Jakobsweg kennzeichnet - aber es gab weder gelbe Pfeile noch Muschelsymbole zu finden.

    Die dreischiffige "Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción" liegt zwischen den Plazas La Concepción und Dr. Olivera im historischen Zentrum von San Cristobal de La Laguna. Der siebenstöckige 28 Meter hohe Glockenturm aus dem siebzehnten Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. In jedem Stockwerk des dunklen Turmes befinden sich kleine Balkone und Fenster, die sich nach den Himmelsrichtungen orientieren. Der älteste Teil des Gotteshauses wurde zwischen 1511 und 1558 errichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgestaltet. Die umfassendste Umgestaltung erfolgte zwischen 1738 und 1778 nach Entwürfen des Architekten Diego Nicolás Eduardo. Daher weist das heutige Bauwerk Elemente verschiedener Stilrichtungen auf. In den Jahren 1972 bis 1974 wurde die Kirche nach dem Einsturz des Daches wieder aufgebaut. Sehenswert sind der Hauptaltar, die bemalte Kassettendecke im Mudéjar-Stil, das Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert und die geschnitzte Barockkanzel aus dem späten 18. Jahrhundert. Im Jahr 1948 wurde das Gotteshaus von der kanarischen Regierung zum historischen Kunstdenkmal erklärt.

    Ab hier folgten wir der Wegführung durch den Pilgervein der Kanaren. Die GPX-Daten kann man sich von deren Website (https://caminosantiagoentrevolcanes.com) herunterladen. Zuerst ging es rechts am „Barranco de Santos“ entlang - eine Schlucht mitten in der Stadt. Die Schlucht durchquert das Stadtzentrum der Stadt Santa Cruz de Tenerife und ist damit eines ihrer herausragendsten geografischen Wahrzeichen.

    Wir verließen aber die „Schlucht“ nach ca. 1km, da wir im „Parque Weyler“ bei dem dortigen Kiosk frühstücken wollten. Warum gerade dort? Es gab Churros mit Schokolade und Kaffee - Lecker. Schon auf dem Weg vom Hotel fiel uns auf, dass mit Straßensperrungen begonnen wurde und wir fragten uns, warum das so großflächig alles abgesperrt wurde. Als wir dann beim Kiosk in dem Park saßen und auf unsere Churros gewartet haben, schaute ich im Internet nach. Und tatsächlich, es fand heute ein Marathon statt und sogleich hörten wir Leute an einer gesperrten Kreuzung klatschen. Ich musste dorthin gehen und schauen was los ist. Zuerst kamen Menschen mit Beeinträchtigungen an und es wurde laut geklatscht. Etwas weiter hinter kam ein großer Pulk an laufenden Menschen. Ich bin zurück zum Frühstück und nach einer Weile war zu sehen, dass die Sperrungen aufgehoben wurden.

    Wir gingen fast zum Punkt zurück, wo wir den Weg wegen dem Frühstück verlassen haben. Weiter zunächst rechts vom „Barranco“ entlang und später überquerten wir ihn und kamen direkt am Grund vom Barranco an. Es gab interessanterweise dort viele freilaufende Hühner und auch Flugenten. Die hatten alle scheinbar keine Scheu vor dem Menschen. Dann sahen wir eine kleine Kapelle. Es handelte sich um die „Ermita Ntra. Señora de la Candelaria“. Eine kleine Kapelle in einer Höhle. Der Platz an sich war schon sehr schön. Die Vögel zwitscherten und es war ruhig und lauschig. Wir setzen unseren Weg über eine kleine Brücke über den Barranco fort zum „Barrio Nuevo“ und dem Stadtbezirk „Salamanca“. Ab hier war es etwas anstrengend. Denn wir mussten viele, steile Treppen nach oben. Der längste Treppengang war mit genau 100 Stufen versehen. Hier kamen wir mit der Wegführung auch ein wenig durcheinander. Denn der regionale Wanderweg „Camino las Lecheras“ mit einer weiß-gelben Markierung, war unser Zeichen für den Weg. Aber leider auch manchmal etwas schwer zu finden. Das schadete aber nicht, denn die Wege führten oberhalb an einem Aussichtspunkt und der „Cueva Roja“ wieder zusammen.

    Zuerst mussten wir weiter in das Lavagestein gehauene Stufen nach oben und von dort hatten wir einen grandiosen Blick auf „Santa Cruz“. Erneut stellten wir fest, wie weit man zu Fuß kommen kann. Von hier an folgten wir der weiß-gelben Markierung und gingen zuerst aufwärts auf einem kleinen Pfad am Hang entlang. Vor einigen Jahren hätte ich diesen Weg wegen meiner Höhenangst garantiert nicht gehen können. Und der Weg war einzigartig schön. Vom ersten Augenblick an, waren wir von der Abwechslung des Weges sehr beeindruckt. Der Pfad zwischen den Schluchten war einfach grandios und das nicht weit ab von der Hauptstadt … das hatten wir so nicht erwartet. Aber leider war es auch wieder sehr warm und das strengte uns an.

    An einer Kreuzung mussten wir uns entscheiden. Ob wir den von uns geplanten Weg gehen oder der Wegführung vom kanarischen Pilgerverein folgen, welcher aber noch ein paar Kilometer länger wäre und mehr Aufstiege hätte. Wir entschieden uns trotzdem für letzteres. Wir kamen durch sehr kleine Orte wie „El Toscal“ und „El Pedregal“. Kurz hinter dem letzten Ort, gingen wir in einen Weg, der zuerst abgesperrt war. Ein Ranger fuhr vor uns in den Weg und ließ die Absperrung offen. Wir gingen weiter und sahen 3 Wanderer, welche wir auch schon vorher immer wieder begegnet waren. Es waren Deutsche. Das Auto des Rangers hatte bei ihnen gehalten und sie diskutierten offensichtlich. Kein gutes Zeichen, dass wir den abgesperrten Weg gehen durften. Dann fuhr er weiter und die Deutschen gingen ebenfalls weiter. Als wir an die Stelle kamen, wo sie gestanden und diskutiert haben, sahen wir ein Schild mit dem Hinweis, dass am Wochenende hier ein Jagdgebiet war und Wanderungen nicht gestattet sind. Nach einer Weile trafen wir die Deutschen Pause machend und wir fragten sie. Wir dürfen hier wandern, wenn wir den Weg nicht verlassen würden. Das wollten wir ganz bestimmt nicht.

    Der nun vor uns liegende Weg war anstrengend. Schon allein wegen der Hitze und es ging ständig bergauf. Aber er war auch sehr schön und gespickt mit herrlichen Ausblicken auf die umliegende Berglandschaft. Nach weiteren Aufstiegen und so gut wie keinen Schatten, erreichten wir den höchsten Punkt. Nach einer Weile gingen wir durch einen kleines Eukalyptuswäldchen und hier war es herrlich kühl und schattig. Nur gab es leider keine Sitzmöglichkeit. Nach dem Wäldchen sahen wir schon die ersten Ausläufer von „La Laguna“ unserem heutigen Ziel. Dort waren wir vor zwei Tagen auch schon. Aber nur, um den Weg nach „Candelaria“ zu gehen. Und nun sind wir wieder da. Jedoch zuerst ging es bergab.

    Wir kamen am „Real Santuario del Santísimo Cristo de La Laguna“. Eine katholische Kirche von 1580, mit kunstvoller hölzerner Christusstatue und Replikation des Turiner Grabtuchs. Vor der Kirche auf dem Platz, war ein riesiges Stahlmonster in Form eines Weihnachtsbaumes aufgebaut. Generell schienen sich die Städte mit Lichtinstallationen in den Straßen auf die Weihnachtszeit vorzubereiten. Wir gingen weiter und wollten eigentlich auch in die Kathedrale, aber die war geschlossen. Eventuell jedoch hatte sie später auf. An der Haustür zu unserer Unterkunft war ein kleiner Safe. Die Nummer zum Öffnen bekam Olaf über den Vermieter. Das kleine Appartement im Dachgeschoss gefiel uns sofort - sehr verwinkelt mit Highlights und mit einer Terrasse mit Ausblick über die Stadt.

    Nach einer Pause und duschen, bummelten wir durch die Stadt. Die Stadt war voller Menschen, wahrscheinlich weil heute Sonntag ist und spanische Familien sich gerne zum verbalen Austausch treffen. Jetzt konnten wir auch die Kathedrale von innen besichtigen und auch die zweit wichtigste Kirche der Stadt, die „Iglesia de la Concepción“. Es gab auch hier wieder Stände mit frisch gerösteten Maronen … lecker. Gegessen haben wir gut in einer kleinen Tapasbar und endlich mit unseren geliebten „Papas Arrugadas“.

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1373427179?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/FBmx872WUdg?si=GuAiLe1hPAbUYE0F
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