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- Day 4
- Wednesday, May 28, 2025 at 2:30 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 632 m
SpainZamora41°30’2” N 5°44’58” W
El Cubo de Tierra del Vino-Zamora

Die Nacht in unserem Doppelzimmer war gut. Guido stand kurz vor 6 Uhr auf machte sich fertig und ging frühstücken. Filiberto, der „Herbergsvater“ hatte alles zum Frühstück vorbereitet und bereitgestellt (Brot, Butter, Marmelade, kleine Küchlein und Kaffee). Anschließend ging er los.
Guido’s Weg
Zuerst gingen getrennt die Italiener los. Einer von den beiden hatte eine schlimme Blase an den Fersen - hatte uns Robert erzählt und zwar so schlimm, dass er einige Zeit aussetzen musste. Draußen wurde ich von dem weißen Pferd begrüßt und schubberte es prächtig auf den Kopf. Das Dorf war wie fast ausgestorben und ruhig. Außerhalb bog der Weg dann nach links in einen Feldweg ein. Von der Ferne sah ich den Italiener (mit dem schlimmen Fuß) die Straße zurück kommen. Er hatte wohl diesen Abzweig nicht gesehen.
Es war herrlich frisch und die Sonne kam langsam empor und begrüßte alles und jeden mit herrlichen goldenen Strahlen. Der Weg war fester Sandboden und wenn es geregnet hat, ist das bestimmt keine Freude hier entlang zu gehen. Aber es war trocken und die verformten Schlammberge sahen auch irgendwie lustig aus. Neben mir verlief eine Eisenbahnschiene, offensichtlich nicht mehr in Benutzung - denn sie verwilderte. Was auch wieder schöne Momente mit der aufgehenden Sonne, den Kühen im Hintergrund und den mit Tau benetzten Pflanzen war. Da musste ich natürlich einige Fotos machen und da überholte mich der Italiener. Den konnte ich zwar vorher schon nicht leiden, aber nun noch weniger. Er war in der Herberge letzte Nacht und auch heute Morgen irgendwie abweisend und unfreundlich.
Es ging vorbei an Ginster, Zistrosen, Lavendel und Klatschmohn. Nicht nur dass es eine Augenweide war hier entlang zu gehen, ich wurde auch noch von betörenden Düften begleitet. Ich fühlte mich wohl und war glücklich. Zwischendurch schrieb Olaf, dass er am Plaza Mayor sei und den Bus erreicht hatte. Das war der Moment für mich, dass ich etwas schneller gehen musste. Denn sonst würde einer von uns beiden am vereinbarten Treffpunkt warten müssen.
Mittlerweile lichteten sich die Bäume und Sträucher, auch die Eisenbahnschienen waren verschwunden und ich ging über weite Ackerflächen und Wiesen. Auch das war sehr schön, weil es so eine Ruhe und Entspanntheit ausstrahlte. Hin und wieder traf ich auf neue Römische Meilensteine, die man hier in die Natur gesetzt hatte. Bestimmt eine Hommage an das vergangene römische Zeitalter.
Ich näherte mich dem italienischen Pilger und grüßte ihn beim Vorbeigehen. Von ihm kam nur ein grunzen. Egal. Dann kam schon „Villanueva de Campeán“ und ich ging zum verfallenen Convent, wo ich mich mit Olaf treffen wollte. Und tatsächlich kam er zwei Minuten später um die Ecke - was für ein brillantes Timing.
Olaf‘s Weg:
Da alle anderen Pilger bereits los gegangen sind, war ich der letzte in der Herberge. Herrlich 😊 Ich frühstückte auch etwas (leider war bis auf einen kläglichen Rest der Kaffee schon alle 😢). Mein Bus sollte ca. um 8:30 Uhr ab dem Hauptplatz in El Cubo abfahren. Gegen 8 Uhr verließ ich dann die Herberge und wurde von meinem Freund, dem Pferd, fröhlich begrüßt 🥰 Nach einer kurzen aber liebevollen Streichel- und Stupseinheit ging ich dann zum Bus.
Es war gut, dass ich schon früher da war, denn er kam gute 5 Minuten zu früh. Zwei Dörfer weiter in „Corrales del Vino“ stieg ich aus. Hier in der Gegend haben viele Orte den Zusatz „del Vino“, da hier auch die Weinstraße von Zamora entlang führt.
Jetzt machte ich mich auf den Weg in das ca. 4 km entfernte Dorf „Villanueva de Campeán“. Das liegt wieder direkt auf dem Camino und dort wollten Guido und ich uns wieder treffen und zwar an der alten Klosterruine. Ich musste eine wenig befahrene Landstraße entlang gehen, wieder vorbei an blühenden, duftenden Ginsterbüschen und an Feldern mit leuchtenden Mohnblumen. Und was soll ich sagen: Guido und ich kamen wieder fast zeitgleich am Treffpunkt an 🤗.
Wir schauten uns noch die Klosterruine „Convento de Santa María del Soto“ an und gingen dann zusammen ins Dorf zur Kirche. Auf dem Kirchturm hatten sich vier Störche in einem großen Horst häuslich eingerichtet.
Nach einer kurzen „Sonnen-Spray-Pause“ gingen wir weiter. Plötzlich sahen wir zwei Pilgernde vor uns: Robert und Fritz, die beiden älteren Herren aus Österreich, die wir gestern in der Herberge kennen gelernt haben. Wir unterhielten uns kurz und Guido und ich gingen dann voraus.
Heute führte uns der Camino wieder über breite Feldwege aber ohne einer Schnellstraße an der Seite. Kornfelder weit und breit, bunt geschmückt mit bunten Kornblumen dazwischen, sehr schön anzusehen. Inzwischen brannte die Sonne ☀️ aber immer mehr und kein Schatten weit und breit. Leider sind auf der Via de la Plata Rastplätze für Pilgernde selten und es gab kaum eine Möglichkeit, sich mal kurz hinzusetzen. Das wird sicherlich besser, wenn wir uns Galizien nähern.
Als Highlight kamen wir dann an den „Monolithen der drei Straßen“ vorbei: Diese befinden sich am Zusammenfluss der drei Pilgerrouten, die durch die Provinz Zamora führen. Es wurde 2009 eingeweiht und ist eine Hommage an den Frieden und die Verständigung zwischen den islamischen, jüdischen und christlichen Kulturen.
Zum Schluss zog sich dann der Camino Richtung Zamora sehr und es wurde immer unangenehmer in der prallen Sonne zu laufen. Zum Glück wehte aber zumindest ein leichter Wind 😅 Dann endlich der erste Blick auf die Kathedrale von Zamora. Wir gingen ein Stück am Fluss „Rio Douro“ entlang und überquerten die wirklich schöne und offensichtlich erst kürzlich restaurierte Brücke „Puente de Piedra“. Unser gebuchtes Hotel „Hostería Real Zamora“ lag quasi gleich neben der Brücke. Ein wirklich sehr schönes Hotel in einem alten Stadthaus. Nach dem Einchecken bekamen wir noch eine kleine „Führung“ durch das Hotel bis hin zu unserem Zimmer im schönen Innenhof. Dann war aber erstmal Duschen und Pause angesagt.
Dann stand natürlich noch eine kleine Sightseeingtour durch Zamora an. Gegen 16:45 Uhr gingen wir los und die Sonne brannte immer noch bei 33 Grad erbarmungslos. So suchten wir uns extra schattige Gassen für unseren Rundgang aus. Zuerst gingen wir zu einem Aussichtspunkt am Fluss mit tollem Blick auf die Brücke „Puente de Piedra“, über die wir vorhin in die Stadt reingelaufen sind. Weiter ging es zur Kathedrale. Wir bezahlten pro Person 6 € Eintritt und konnten so nicht nur die Kathedrale, sondern auch das dazugehörige Museum besichtigen. Der Eintritt hat sich schon deswegen gelohnt, da es dort angenehm kühl war 😂. Gleich hinter der Kathedrale, befand sich die alte Festungsanlage, die aber nur noch als gut restaurierte Ruine zu besichtigen ist. Weiter ging es zum Plaza Mayor (ein Plaza Mayor und/oder Plaza España darf natürlich in keiner spanischen Stadt fehlen, die etwas auf sich hält 😂). Dann war die kleine Stadtbesichtigung beendet und zum Abendessen ging es zum … Burger-King 😂. Zum Schluss noch kurz zum Lidl und etwas Proviant noch mal zur Sicherheit Sonnenspray auf Vorrat gekauft (die nächsten Tage wird uns der Camino nur durch recht kleine Ortschaften führen). Dann ging es zurück zum Hotel.
Unsere Momente des Tages
Guido: Der leichte, etwas kühlende Wind unterwegs 💨
Olaf: Die freundliche Pferdebegrüßung am Morgen 🐴
Guido: 42 km (inkl. Stadtrundgang)
Olaf: 34 km (inkl. Stadtrundgang)
Unterkunft: 68€
Link zur YouTube-Playlist unserer Reise:
https://youtube.com/playlist?list=PL5ZSGtiw46g1…Read more
Traveler
Solche Bilder zaubert nur die Plata
Olaf BrandenburgDas stimmt 🥰
TravelerSchon heftig warm auf der Plata